Hamburg. Abwehrchef steht nach seinem Kreuzbandriss endlich wieder auf dem Trainingsplatz. Trainer Luhukay gibt Ziereis alle Freiheiten.

Eigentlich ist das Schnüren seiner Fußballschuhe etwas ganz Alltägliches und doch empfindet Philipp Ziereis in diesen Tagen eine besondere Freude, wenn er sein Arbeitsgerät aus dem Spind holen kann. Am Dienstag ging es mit Kapitän Johannes Flum, dem in der Sommerpause Metallplatten aus dem Knie entfernt wurden, für 30 Minuten auf den Trainingsplatz des FC St. Pauli. „Nach so einer langen Zeit ist es wunderschön, aus dem Kraftraum zu gehen, und auf dem Platz etwas mit dem Ball machen zu können“, strahlt der 26-Jährige, der sich im Wintertrainingslager einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.

Dass es noch ein weiter Weg ist, bis er wieder eine ernstzunehmende Kaderalternative für Trainer Jos Luhukay ist, weiß Ziereis. Durch die lange Pause hatte sich die Muskulatur in beiden Beinen zurückgebildet. Doch allein wieder tagtäglich von seinen Kollegen umgeben zu sein, sich als Teil der Gruppe zu fühlen, beflügelt den Defensivspieler. „Die erste Zeit nur rumliegen und Playstation spielen war schon hart. Mir ist fast der Kopf explodiert“, sagt der St-Pauli-Profi und ergänzt. „Nach meinem Sehnenabriss im Oberschenkel ist es meine zweite schwere Verletzung. Natürlich frag ich mich, warum mir so etwas passiert, ob es Glück, Pech oder Schicksal ist. Antworten habe ich nicht gefunden."