Hamburg. Die Krawalle beim Lokalderby haben Konflikte in der Fanszene des Zweitligaclubs verdeutlicht. Der Verein geht nun an die Aufarbeitung.

Die Nachwehen schmerzen eher noch mehr als das unmittelbare Ereignis. Die Vorfälle rund um die Pyrotechnik-Eskalation beim Lokalderby gegen den HSV am Millerntor am vergangenen Sonntag waren für den FC St. Pauli schlimm genug: Das Chaos wirft allerdings Fragen nach den Sicherheitsmaßnahmen auf – und beschädigt Image und Selbstverständnis des Vereins als Club mit einer „anderen“ Fußballkultur. Dazu die zu erwartende saftige Geldstrafe durch den DFB. Das ist das eine.

Das andere sind die offen zutage tretenden Konflikte innerhalb der Anhängerschaft. Die gibt es schon seit einiger Zeit, aber noch nie wurden sie so deutlich. Im Stadion waren es die „Haut ab, haut ab“-Rufe von der Gegengerade in Richtung der Pyromanen auf der Südtribüne sowie die in Vulgärsprache skandierte Einschätzung, dass diese Zündler genauso „scheiße“ seien wie der gemeinsame Feind HSV. Ein Blick auf diverse Webseiten, Foren, Diskussionsbeiträge unterstreicht dies. Zudem wird es spannend sein zu verfolgen, welche Ergebnisse die angekündigte Diskussionsveranstaltung des Fanladens über die „Werte des Vereins“ am 4. April bringt.