St. Paulis Abwehrchef will im Heimspiel gegen den VfL Bochum einen Neustart in der Defensive. Vor Sukuta-Pasu ist Thorandt nicht allzu bange.

Hamburg. Das A-Wort will Markus Thorandt nicht in den Mund nehmen. Noch nicht. Zu früh sei es, 14 Spiele vor Saisonende, um vom Aufstieg zu sprechen. „Fakt ist, dass wir derzeit nicht auf einem der ersten drei Plätze stehen“, betont der Innenverteidiger des Tabellensechsten FC St. Pauli. „Wenn wir dann Mitte April noch den selben Abstand nach oben (aktuell zwei Punkte, d.Red.) haben, wollen wir aber natürlich hoch“, sagt der Routinier.

Doch dazu muss zunächst vor allem die Heimbilanz aufgebessert werden. Vor der ersten Partie des Jahres am Millerntor am Sonnabend gegen den VfL Bochum (13 Uhr) stehen nur vier Siege in elf Versuchen auf dem Konto der Hamburger. In der Heimtabelle rangiert das Team von Trainer Roland Vrabec nur auf dem elften Platz. Die Fans warten seit dem 11. November auf den nächsten Heimerfolg. Damals gab es zum Debüt von Vrabec als Cheftrainer auf Bewährung ein 3:0 gegen Ligaschlusslicht Energie Cottbus. Es folgten Niederlagen gegen den 1. FC Köln (0:3) und den Karlsruher SC (0:2). Dabei hatte St. Pauli auch in diesen Partien stets mehr Spielanteile und gute Torchancen. Doch zweimal erlebten die Hamburger eine Lehrstunde in Sachen Cleverness. Gegen tiefstehende Gegner sei es dem Team häufig schwergefallen, gibt Markus Thorandt zu. „Gegen den VfL Bochum müssen wir nun unsere Spielzüge in der Offensive wieder durchbringen und die Partie jetzt als Neustart sehen.“

Hervorragenden Offensivfußball hatte St. Pauli schon bei Arminia Bielefeld (2:2) am vergangenen Sonntag geboten. Doch in der Defensive, die Thorandt als Abwehrchef ordnen soll, hakte es gewaltig. Zwei Treffer von Gegenspieler Kacper Przybylko nach demselben Muster, der Ausgleich gar in den letzten Sekunden der Partie. „Das erste Tor kreide ich mir an, weil ich den Zweikampf verliere, aber beim zweiten Mal stehen wir im Strafraum in Unterzahl, das darf uns nicht passieren“, mahnt das Mitglied des Mannschaftsrates. Am Ende lasse nun einmal die Kraft nach und damit auch zwangsläufig die Konzentration, erklärt Thorandt. Die späten Gegentore seien aber ein „Zusammenspiel von Konzentrationsmangel und fehlender Cleverness“ gewesen. „Da müssen wir auch mal mit unfairen Mitteln die Zeit herunterlaufen lassen und am Boden liegen bleiben“, rät der 32-Jährige.

Wenig Nachholbedarf hat Thorandt indes beim Studium des kommenden Gegenspielers. Mit Richard Sukuta-Pasu gastiert am Sonnabend ein Ex-Kollege am Millerntor. Von Januar 2010 bis Sommer 2011 spielte der Stürmer mit Thorandt zusammen bei St. Pauli zunächst in der Zweiten Liga und dann auch in der Bundesliga. „Wir kennen ihn, das ist sicher kein Nachteil“, sagt Thorandt. „Er ist extrem wuchtig, dennoch schnell, aber er hat in dieser Saison auch erst drei Mal getroffen.“ Von einem weiteren Angreifer trennten sich die Bochumer am Donnerstag. Der Vertrag mit Ken Ilsö wurde nach nur einem halben Jahr wieder aufgelöst.