Ivan Klasnic wollte bei St. Pauli mittrainieren, durfte aber nicht. Der Ex-St.-Pauli-Profi kritisierte, dass das familiäre Flair dem Club abhanden gekommen ist. Das ließ Sportchef Azzouzi so nicht stehen.

Hamburg. Es habe sich vieles verändert beim FC St. Pauli, hatte Ivan Klasnic enttäuscht verlauten lassen. Als er im Oktober vergangenen Jahres bei Sportchef Rachid Azzouzi angefragt hatte, ob er mittrainieren dürfe, erhielt der Stürmer eine Absage. „Darüber bin ich enttäuscht. Ich habe für den Club ja viel geleistet“, sagte Klasnic der „Bild“-Zeitung. Von 1996 bis 2001 hatte er zunächst in Jugendteams, dann für die Profimannschaft am Millerntor gespielt. St. Pauli bezeichnet er noch heute als seinen Herzensverein. „Schade, dass das Familiäre fehlt“, giftete er in Richtung Azzouzi.

„Wir haben seine Anfrage besprochen und uns dagegen entschieden“, erklärt Azzouzi nun dem Abendblatt. „Ivan hatte keine Perspektive bei uns, wir hätten ihn aus sportlicher Sicht nicht verpflichtet und wollten das Gefüge der Mannschaft nicht stören.“ Die Aussagen des Ex-Bundesligaprofis von Werder Bremen und Mainz 05 enttäuschen ihn. „Das sagt viel über seine Art. Jetzt ist er halt enttäuscht und sauer.“

Die Vorwürfe, das familiäre Flair sei dem Club abhanden gekommen, will Azzouzi nicht stehen lassen. „Ivan hat den Verein damals verlassen, als er angeblich familiärer war. Da wollte er viel Geld verdienen und nicht mehr für St. Pauli spielen. Er wollte seine Karriere zwar hier beenden, aber vor zwei Jahren dann doch noch einmal Bundesliga für Mainz spielen“, sagt der 43-Jährige.

Klasnic hatte ihm weiter vorgeworfen, Azzouzi habe seinen ehemaligen Mitspieler und heutigen Jugendtrainer Zlatan Bajramovic im vergangenen Sommer zum HSV ziehen lassen. „Es ist nicht mehr so wie früher. Ist ja auch komisch, dass mein Mitspieler Zlatan Bajramovic jetzt beim HSV ist, obwohl er da nie gespielt hat“, sagte Klasnic. Der Ex-Profi sollte bei St. Pauli Co-Trainer der U23 von Thomas Meggle werden, entschied sich aber dafür, die U15 des HSV als Chef zu übernehmen. „Ich hätte ihn gern behalten“, wehrt sich Azzouzi, „aber wir haben einen bestimmten Etat und der HSV eben auch. Da hat es einfach nicht gepasst.“