Am Sonnabend trifft St. Paulis Stürmer auf seinen Ex-Verein FSV Frankfurt. Mit Torjäger und Kumpel Leckie duelliert er sich fast täglich.

Hamburg. Für John Verhoek wird es kein Spiel wie jedes andere. Wenn der FC St. Pauli am Sonnabend (13 Uhr) am Millerntor auf den FSV Frankfurt trifft, kann sich der Stürmer mit einem seiner besten Freunde endlich wieder in der realen Sportwelt messen. Denn an Kontakt und vor allem am virtuellen Wettkampf mangelt es Verhoek mit dem für den FSV spielenden Australier Matthew Leckie nicht. „Wir telefonieren jeden Tag miteinander und spielen an der Playstation auch fast täglich gegeneinander“, erzählt Verhoek.

Vor gut einem Jahr lernten sich die beiden Offensivspieler in Frankfurt kennen. „Wir haben uns sofort gut verstanden und sind schnell Freunde geworden“, erinnert sich der Neu-St.-Paulianer. Auch nach seinem Wechsel hat sich daran nichts geändert. Schließlich bestritten sie gemeinsam eine sehr erfolgreiche Saison mit dem FSV, an deren Ende mit Platz vier die beste Leistung der Vereinshistorie stand. Verhoek steuerte zehn Tore und zwei Vorlagen, Leckie vier Treffer und fünf Assists bei.

Leckie ist weiterhin Leistungsträger im FSV-Team und hat von den bisher sieben Treffern immerhin zwei erzielt und zu zwei weiteren die Vorlage gegeben. Verhoek ist mit seinen drei Saisontreffern Stürmer Nummer eins auf St. Pauli. Noch fehlt dem Niederländer allerdings ein Treffer im heimischen Stadion. Er traf nur in den Auswärtsspielen in Bochum (zwei) und bei Union Berlin. „Am liebsten würde ich jetzt am Sonnabend mein erstes Heimspieltor erzielen“, sagt Verhoek.

Verhoek warnt vor alten Kollegen

Der 24-Jährige weiß, wie sein ehemaliges Team zu bezwingen ist. Schließlich musste er es im Februar dieses Jahres am eigenen Leib erfahren, von den Kiezkickern niedergekämpft zu werden. Damals schwebten die Hamburger nach einem 0:1 gegen Köln als Tabellen-14. in akuter Abstiegsgefahr, als die auswärts sonst so starken Frankfurter ans Millerntor kamen. Mit einem 3:0-Sieg, bei dem Daniel Ginczek alle drei Treffer erzielte, überrollte St. Pauli seinen Gegner förmlich. „Genauso müssen wir auch jetzt von Anfang an unseren Gegner unter Druck setzen und das Spiel dominieren“, sagt Verhoek. Gleichzeitig aber warnt er vor den Qualitäten des Gegners. „Der FSV ist ein gefährliches Team, das vorwiegend auf Konter setzt. Hier sind mein Kumpel Matthew Leckie und auch sein neu dazu gekommener Landsmann Nikita Rukavytsya zu beachten. Und in der Sturmmitte steht mit Edmond Kapllani ein Mann, der oft nur eine einzige Chance braucht, um ein Tor zu erzielen“, berichtet Verhoek.

Offen räumt Verhoek ein, dass er dem FSV Frankfurt auch treu geblieben wäre, wenn sich die Hessen mit Stade Rennes über die Ablösesumme hätten einigen können. Doch die Franzosen, die die Transferrechte am Niederländer hielten, wollten mehr Geld haben. So kam der FC St. Pauli zum Zuge. Verhoek wechselte für rund 300.000 Euro nach Hamburg. Diesen Schritt hat er nicht bereut: „Ich bin in der Stadt angekommen“, sagt er zufrieden.