Der Stürmer traf beim Testspiel von St. Pauli gegen den Kreisligisten Merkur Hademarschen aus dem Anstoßkreis ins Tor. Der Treffer war das Highlight beim 20:1-Sieg.

Hademarschen. Es war ein Treffer, der es wert gewesen wäre, zumindest in die Auswahl zum „Tor des Monats“ zu kommen. St. Paulis Stürmer Christopher Nöthe zielte direkt nach einem Anstoß mit einem Schuss aus dem Mittelkreis ins gegnerische Netz. Mehr als 50 Meter überwand der Ball dabei. Weil es sich aber nicht etwa um ein Pflichtspiel handelte, in dem Nöthe dieser spektakuläre Treffer gelang, und da dieser zudem nicht von einer fernsehtauglichen Kamera eingefangen wurde, wird Nöthe kaum die Ehre zuteil werden, zu den Kandidaten zu zählen.

Die Geschichte dieses Kunstschusses ist dennoch ein Anlass zum Schmunzeln. Am Sonnabend stand es im Testspiel des FC St. Pauli beim schleswig-holsteinischen Kreisklassenclub SV Merkur Hademarschen nach einer knappen halben Stunde bereits 5:0 für das Hamburger Zweitligateam, als das Amateurteam einen Foulelfmeter zugesprochen bekam. Alexander Jens nutzte diesen zum Ehrentreffer für Hademarschen, was einen Jubelsturm seiner Kameraden auslöste.

Auch der Hademarschener Torwart ließ es sich nicht nehmen, über das Feld zu sprinten, um dem Torschützen im gegnerischen Strafraum persönlich zu gratulieren. Auf dem langen Rückweg ins eigene Tor aber war er längst nicht mehr so flink. Jedenfalls war er beim anschließenden Anstoß noch nicht wieder an seinem Arbeitsplatz angekommen. Christopher Nöthe, in Pflichtspielen für den FC St. Pauli noch ohne Torerfolg, nutzte diesen Umstand zu besagtem Treffer zum 6:1-Zwischenstand. Es war an diesem Nachmittag sein dritter von vier Treffern, für die er nur 31 Minuten benötigte, ehe sein Arbeitstag nach der ersten Halbzeit beendet war.

Auf ein Tor mehr kam in dieser Partie Nöthes Sturmkonkurrent John Verhoek, der über die gesamten 90 Minuten spielen durfte. Dabei setzte der Niederländer in der zweiten Halbzeit sein Highlight des Tages. Zwischen der 66. und 77. Spielminute erzielte er die Treffer zum 16:1, 17:1 und 18:1, also einen lupenreinen Hattrick. Drei Tore steuerte Mittelfeldspieler Marc Rzatkowski zum 20:1-Sieg bei, Philipp Ziereis, Christopher Buchtmann, Florian Kringe, Fin Bartels, Sebastian Maier, Lennart Thy, Nachwuchstalent Timo Stegmann und Markus Thorandt erzielten je einen Treffer. „Das war ein guter Abschluss einer intensiven Woche“, sagte Trainer Michael Frontzeck, der seine Spieler nach einem freien Sonntag an diesem Montagnachmittag wieder zum Training erwartet.