St. Paulis Sportdirektor Rachid Azzouzi lobt den Auftritt seiner Spieler im Test gegen Bremen. Es scheint, als wäre vor allem an der Schwäche bei Standardsituationen gearbeitet worden.

Hamburg. Der Tag nach dem 4:1-Sieg im Testspiel gegen Werder Bremen stand beim FC St. Pauli ganz im Zeichen der Regeneration. Während eine Gruppe im Kraftraum arbeitete, duellierte sich eine zweite beim Fußballtennis. Eine dritte, zu der auch Trainer Michael Frontzeck gehörte, radelte durch das Niendorfer Gehege und brachte auf dem Rückweg von einem benachbarten Discount-Supermarkt Frühstück mit.

Sportchef Rachid Azzouzi schaute sich entspannt und gut gelaunt das Fußballtennisspiel seiner Jungs an und machte aus seiner Freude über das Werder-Spiel keinen Hehl: „Das Wichtigste war, dass wir uns und anderen zeigen, über welches Potenzial wir verfügen. Man konnte erkennen, wie wir spielen wollen und was möglich ist.“ Es war nicht nur das nackte Ergebnis, das dem 42-Jährigen Freude bereitete, viel mehr war es die Art und Weise, wie St. Pauli gegen den höherklassigen Gegner spielte: mit viel Leidenschaft, Aggressivität und Spielwitz. Angesichts des holprigen Saisonstarts und Platz zehn in der Zweiten Liga keine Selbstverständlichkeit.

„Wir werden jetzt nicht durchdrehen. Das tun wir grundsätzlich nicht, weder im Erfolg noch im Misserfolg, aber wir sind in einem Entwicklungsprozess, und so ein Spiel gibt Vertrauen in die eigene Stärke“, sagte Azzouzi, der auf die vermeintliche Ausrede der Bremer, dass sie ja vor dem Spiel hart trainiert hätten, mit einem Schmunzeln reagierte. „Es ist Länderspielpause, da haben auch wir hart trainiert.“

Es scheint, als wäre vor allem an der Schwäche bei Standardsituationen gearbeitet worden. Gegen Werder zeigte sich St. Pauli stabiler bei hohen Bällen. „Jeder Spieler hat bei Standardsituationen eine Verantwortung im Strafraum, und keinem ist es verboten, den Ball zu klären. Das haben wir gegen Bremen besser gemacht“, sagte Azzouzi. Wie das unter Wettkampfbedingungen aussieht, wird man am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt sehen. „Das wird ein ganz anderes Spiel. Frankfurt wird mit einer ganz anderen Einstellung auftreten“, sagte Azzouzi, dessen Team darauf aber bestens vorbereitet zu sein scheint.