Der St.-Pauli-Torhüter hat seine Schulterprobleme überwunden und kann zum Zweitligastart am Freitag auflaufen. Abwehrspieler Schachten fällt gegen 1860 München aus.

Hamburg. Der Dienstagvormittag stand bei Philipp Tschauner ganz im Zeichen der Fitness. Nach einer Einheit im Kraftraum ging es für den Torhüter des FC St. Pauli und seine Kollegen für eine Laufeinheit auf den Platz. Die wichtigste Erkenntnis für den 27-Jährigen: Die Schulterprobleme, die dafür sorgten, dass der Schlussmann am Montag das Training vorzeitig abbrechen musste, sind ausgestanden.

„Mir war die Bizepssehne kurz rausgesprungen, aber sofort wieder rein. Jetzt ist sie ein wenig gereizt. Aber es besteht keine Gefahr für Freitag“, sagte Tschauner, der deutlich macht, wie sehr er sich auf den Saisonstart in der Zweiten Liga freut. Insgesamt, so sagt Tschauner, fällt sein Fazit bezüglich der Vorbereitung positiv aus. Dennoch warnt der Schlussmann vor überzogener Euphorie. Es sei zwar schön, dass man ohne Niederlage durch die Testspiele gekommen ist, dennoch sei dies keine Garantie dafür, dass auch der Saisonstart gut verlaufen werde. „Alle Teams fangen bei null an. Wir werden sehen, wie wir klarkommen, wenn die Stimmung rund um das Spiel angespannt und eben nicht freundschaftlich ist. Unser Fokus muss auf dem kommenden Freitag liegen. 1860 München wird ein schwerer Brocken“, sagte Tschauner.

Dass es dabei gegen seinen ehemaligen Club geht, ist für den Torhüter mittlerweile nur noch eine Randnotiz. Der Kontakt zu den „Löwen“ ist von Jahr zu Jahr weniger geworden. Lediglich mit Stürmer Benjamin Lauth steht der Keeper noch in regem Kontakt. „Zuletzt habe ich Benny aber ein wenig in Ruhe gelassen. Er macht ja gerade eine relativ schwierige Zeit durch“, sagte Tschauner und spricht damit die ungewisse Situation des ehemaligen HSV-Profis an, der um einen Stammplatz bangen muss.

Derartige Sorgen kennt Tschauner im Moment nicht. Früh hat sich Trainer Michael Frontzeck festgelegt, dass die letztjährige Nummer eins auch in dieser Saison der Stammtorwart sein wird. Das erwartete Duell zwischen Tschauner und Robin Himmelmann blieb aus. Bereits beim Abschlussgespräch nach der Spielzeit 2012/13 erklärten Frontzeck und Torwarttrainer Matthias Hain, wie zufrieden sie mit dem ehemaligen U21-Nationalspieler waren. Lediglich Kleinigkeiten will Tschauner ändern. So habe er sich in der Vorsaison, gerade als es nicht so gut lief, häufig zu sehr ums Team und nicht um sich und sein Spiel gekümmert. Das will er nun ändern, um das Vertrauen des Trainers noch mehr zu rechtfertigen. „Ich habe jetzt zwei Jahre lang gute Leistungen gebracht. Aber ich weiß natürlich auch, dass ich mich nicht ausruhen darf.“

St. Paulis Keeper macht deutlich, dass er in der neuen Saison einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung nehmen will. Dass es bei allem Ehrgeiz auch Entspannung geben muss, weiß der Torwart. In der Mittagspause traf sich Tschauner am Dienstag mit seinem Kumpel Christoph Schubert, Kapitän des Eishockeyteams Hamburg Freezers, um endlich dessen neugeborenen Sohn Lenni-Maximilian zu sehen.

Sebastian Schachten wird am Freitag gegen 1860 München fehlen. Der Abwehrspieler zog sich am vergangenen Freitag beim 1:0-Sieg gegen Besiktas Istanbul einen Muskelfaserriss im tiefen Hüftmuskel zu. Jan-Philipp Kalla hat eine Viruserkrankung auskuriert und steigt wieder ins Training ein.