St. Paulis neuer Stürmer plant seine Rückkehr in die Erfolgsspur. Am besten schon im ersten Testspiel am Freitag bei Kilia Kiel.

Hamburg . Die erste kleine Duftmarke kann Christopher Nöthe bereits an diesem Freitagabend setzen. Der neue Stürmer des FC St. Pauli wird im Testspiel beim schleswig-holsteinischen Kreisligisten FC Kilia Kiel (Anpfiff 18.30 Uhr) die erste Chance bekommen, für seinen neuen Verein den oder die ersten Treffer zu erzielen und sich damit auch im internen Vergleich mit Michael Gregoritsch und dem wegen seiner Knöchelverletzung noch nicht mitwirkenden John Verhoek in Szene zu setzen.

„Ich möchte mit meinen Toren dazu beitragen, dass es in dieser Saison für St. Pauli besser läuft als in der vergangenen“, sagt der 25 Jahre alte Nöthe. Gleichzeitig will er selbst mit Treffern für seinen neuen Arbeitgeber eine Art Frustbewältigung betreiben. Hatte er für die SpVgg. Greuther Fürth in der Spielzeit 2011/2012 noch 13 Tore erzielt und damit maßgeblich dazu beigetragen, dass die Franken nach jahrelangen vergeblichen Anläufen endlich in die Erste Bundesliga aufstiegen, so verlief die Spielzeit in der deutschen Eliteklasse sowohl für sein Team als auch für ihn selbst sehr ernüchternd. Bekanntlich gelang den Fürthern nicht ein einziger Heimsieg, am Ende stieg die Mannschaft als Tabellen-18. ab. Und Nöthe kam gerade einmal auf 13 Einsätze, davon aber nur zwei über die gesamten 90 Minuten, und ein Tor blieb ihm versagt.

„Ich blicke jetzt nach vorn und will die vergangene Saison abhaken, schließlich weiß ich ja, was ich kann“, sagt Christopher Nöthe. Das Selbstvertrauen ist ihm ganz offensichtlich noch nicht verloren gegangen. Dafür spricht auch sein Statement zu seinem erfolgreichen Vorgänger beim FC St. Pauli. „Mit Daniel Ginczek beschäftige ich mich nicht“, sagt Nöthe über den Mann, der zuletzt mit 18 Saisontoren die Lebensversicherung für den MillerntorClub war und nun seine Karriere in der Ersten Liga beim 1. FC Nürnberg fortsetzen wird.

In der Zweiten Liga hat Nöthe in der Vergangenheit bei Fürth vor allem dann glänzen können, wenn er einen starken Sturmpartner hatte. Dies war in der vorvergangenen Saison Olivier Occean. St. Paulis Cheftrainer Michael Frontzeck bevorzugte bisher allerdings ein System mit nur einem echten Stürmer und einer offensiv ausgerichteten Dreierkette dahinter. „Der Trainer bestimmt das System, die Spieler haben sich danach zu richten. Ich kann in allen Systemen spielen“, sagt Nöthe.

Schon im vergangenen Februar hatte St. Paulis Sportdirektor Rachid Azzouzi Kontakt zu Nöthe aufgenommen, den er schon aus gemeinsamen Zeiten in Fürth kannte. „Er hat mir hier alles gezeigt, es hat mir sofort gefallen“, erzählt Nöthe, der noch im Hotel wohnt, aber schon eine Wohnung in Eppendorf gefunden hat. Nach dem Lauftrainingslager in Husum, das die Mannschaft unmittelbar nach dem Testspiel in Kiel bezieht und das am 19. Juni endet, soll der Einzug in die eigenen vier Wände stattfinden.

Mit der Hamburger Mentalität hat sich der im Ruhrgebiet aufgewachsene Nöthe schnell angefreundet: „Die Leute sind hier sehr locker. Das liegt mir. In Franken war es schon etwas speziell.“