St. Paulis Nummer zwei empfiehlt sich beim 2:1-Auswärtssieg in Kaiserslautern und soll nun ein ernsthafter Konkurrent von Stammkeeper Tschauner werden. Der Fahrplan zur Vorbereitung steht.

Hamburg. Besser hätte Robin Himmelmanns Debüt im deutschen Profifußball kaum verlaufen können. Vor 46.460 Zuschauern auf dem Betzenberg bekam der Torhüter des FC St. Pauli am vergangenen Sonntag gleich mehrfach die Gelegenheit, sich mit Paraden zu empfehlen. Am Ende war es der 24-Jährige, der den 2:1-Sieg und damit den ersten Erfolg überhaupt beim 1. FC Kaiserslautern festhielt. Der "Kicker" berief Himmelmann nach seinen ersten 90 Zweitliga-Minuten prompt in die "Elf des Tages". "Wie jeder Torhüter hätte ich natürlich gerne zu null gespielt", blieb der Student der Wirtschaftspsychologie hingegen bescheiden, freute sich aber über einen gelungenen Auftritt.

Sein souveränes Spiel zum Saisonabschluss dürfte den Verantwortlichen der Hamburger besonders gefallen haben. Denn in der kommenden Spielzeit soll Himmelmann, dessen Vertrag erst vor einer Woche per Option um ein Jahr verlängert worden war, eine wichtigere Rolle spielen. Sportchef Rachid Azzouzi und das Trainerteam um Michael Frontzeck und Torwarttrainer Mathias Hain wollen den Druck auf Stammkraft Philipp Tschauner erhöhen. Bislang musste sich Himmelmann den Platz auf der Bank mit Urgestein Benedikt Pliquett teilen. Mit dem Beginn der Sommervorbereitung übernimmt der bei Schalke 04 ausgebildete Schlussmann die Rolle als Nummer zwei allein.

Mehr noch: Wenn St. Paulis Profis, die seit Montagabend auf Mallorca die Saison ausklingen lassen, am 12. Juni (10 Uhr) in die Vorbereitung starten, soll ein echter Kampf um den Platz zwischen den Pfosten entstehen. Nach einem ersten Testspiel beim Kreisligisten Kilia Kiel (14. Juni) folgt bis zum 19. Juni ein Lauftrainingslager in Husum. Anschließend sind Testspiele gegen den Husumer SV (19. Juni/Oberliga), Borussia 93 Rendsburg (28. Juni/Verbandsliga) und den TSV Heiligenstedten (29. Juni/Kreisliga) geplant.

In einem zweiten Trainingslager wird Frontzeck sein Team vom 1. Juli an zehn Tage lang im österreichischen Schladming vorbereiten. Währenddessen trifft St. Pauli auf Österreichs Pokalfinalist FC Pasching (4. Juli) und Drittligist Wacker Burghausen (6. Juli). Ein weiteres Kräftemessen ist am 8. Juli geplant, der Gegner jedoch noch offen. Am Hamburger Millerntor wird sich die Mannschaft in der Vorbereitung nur einmal präsentieren. Am 12. Juli erfolgt eine Woche vor Saisonstart gegen einen möglichst namhaften Gegner die Generalprobe. "Ich werde den kurzen Urlaub nutzen, um Kräfte zu sammeln. Danach will ich mich mit meinen Leistungen wieder anbieten und weiter verbessern", erklärte Himmelmann nach seinem ersten Glanzstück.