St. Pauli muss im Spiel gegen Aufsteiger Hertha auf seinen Mittelfeldmotor verzichten. Bei Stürmer Ginczek besteht noch Hoffnung auf einen Einsatz.

Hamburg. Ohne Mittelfeldspieler Florian Kringe wird der FC St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr) sein Zweitliga-Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin bestreiten müssen. Nachdem der 30-Jährige am Dienstag das Mannschaftstraining mit Schmerzen in der linken Wade abbrechen musste, ergab die Diagnose, dass sich Kringe einen leichten Muskelfaserriss zugezogen hat. "Er ist zum Glück nur rund zwei Zentimeter lang. Am Dienstag konnte ich vor Schmerzen kaum gehen, jetzt spüre ich nur noch, dass dort etwas ist, aber es tut nicht mehr wirklich weh", sagte Kringe am Mittwoch.

Doch trotz dieses Fortschritts innerhalb von nur 24 Stunden bleibt Kringe realistisch und geht davon aus, dass an einen Punktspieleinsatz am Sonntag nicht zu denken ist. "Dafür müsste schon eine Wunderheilung eintreten", sagt Kringe.

Gerade gegen Hertha BSC hätte er besonders gern gespielt. Schließlich war er selbst in der Saison 2009/10 als Leihgabe seines Stammvereins Borussia Dortmund im Kader des Hauptstadtclubs. Es war allerdings eine frustrierende Zeit für Kringe. Gleich zweimal erlitt er einen Mittelfußbruch und verpasste nicht weniger als 18 der insgesamt 34 Bundesligaspiele wegen Verletzungen.

Am Ende der Saison stieg Hertha BSC mit nur 24 Punkten als Schlusslicht aus der Ersten Bundesliga ab. "Es war eine Schweinesaison", fasst Kringe seine Berliner Zeit zusammen. Gleichwohl hat er immer noch einige Kontakte. "Mit Christoph Janker bin ich ganz gut befreundet, und auch Fabian Lustenberger kenne ich noch aus unserer gemeinsamen Zeit in Berlin. Ansonsten aber hat sich die Hertha-Mannschaft im Lauf der Zeit doch personell sehr stark verändert", sagt Kringe.

Für das Spiel am Sonntag hat sich bei Florian Kringe zudem privater Besuch angekündigt. "Auch deshalb bedaure ich es natürlich, dass ich nicht auf dem Platz dabei sein kann", sagt er.

Dagegen ist die Hoffnung deutlich gestiegen, dass Torjäger Daniel Ginczek gegen Hertha BSC wird auflaufen können. Am Mittwochvormittag ging er noch gemeinsam mit den Profis, die am Dienstagabend in der U23-Mannschaft beim 2:0 im Regionalligaspiel gegen Werder Bremens Nachwuchs mitgewirkt hatten, im Niendorfer Gehege laufen. An diesem Donnerstag soll er am Nachmittag wieder ins reguläre Mannschaftstraining einsteigen.

Einen möglichen Vorteil sieht Florian Kringe derweil nicht darin, dass Hertha BSC bereits als Aufsteiger feststeht. "Wer deren Trainer Jos Luhukay kennt, der weiß, dass er keine Nachlässigkeiten zulässt", sagt er.