St. Pauli ist noch nicht bei einhundert Prozent, aber zufrieden mit dem Kader. Letzter Testgegen den FC Aberdeen endet 1:1 unentschieden.

Hamburg. Die Frage nach seinen Plänen für die Aufstellung beantwortet Trainer André Schubert grundsätzlich nicht, sechs Tage vor dem Auftaktspiel des FC St. Pauli bei Erzgebirge Aue (Freitag, 18 Uhr) schon gar nicht. Es könne ja noch so viel passieren bis dahin. Trotzdem deutet vieles darauf hin, dass die Startaufstellung aus dem letzten Testspiel gegen den FC Aberdeen (1:1) und die Startaufstellung in Aue sich stark ähneln werden, nicht nur, weil Schubert sich schließlich zu einem Satz hinreißen ließ, der für seine Verhältnisse viel aussagt: "Es werden sicherlich einige Spieler aus der heutigen Startelf auch in Aue anfangen." Eine verletzungsfreie Woche vorausgesetzt, gibt es auf drei Positionen noch Fragezeichen.

Auf den Außenbahnen streiten drei Spieler um zwei Plätze. Gegen Aberdeen durften sich Florian Kringe links und Jan-Philipp Kalla rechts präsentieren. Kringe tat dies souverän, ohne jedoch Druck nach vorne zu entwickeln. Kalla hatte offensiv gute Szenen, defensiv unterliefen ihm jedoch Fehler. Sebastian Schachten, vergangene Saison auf der linken Seite eine feste Größe, kam in der 67. Minute für Kalla, musste aber zehn Minuten später schon wieder vom Platz, da er sich in einem Zweikampf eine kleine Platzwunde am Kopf zuzog. Kalla und Kringe dürften mit einem kleinen Vorsprung in den Dreikampf gehen, der grundsätzlich aber noch offen ist.

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Auch vor der Abwehr ist eine Position vakant. Wer spielt mit Fabian Boll in der Zentrale? Patrick Funk, der gegen Aberdeen auflief, fühlt sich besser integriert und fitter als zu Beginn der vergangenen Saison, als er neu vom VfB Stuttgart kam. Am Sonnabend brachte Funk seinen Trainer auf der Bank allerdings einige Male durch Fehler in Rage. In der 67. Minute wurde er durch seinen direkten Konkurrenten Dennis Daube ersetzt. Die strategischen Mittelfeldspieler spielen auf ähnlichem Niveau - hier steht die spannendste Entscheidung an, die auch von der Gesamtausrichtung der Mannschaft abhängen könnte: mit dem offensiven, kreativeren Daube oder Zweikämpfer Funk.

Auf den Außenpositionen dürften Fin Bartels und Florian Bruns wie Torhüter Philipp Tschauner und die Innenverteidiger Markus Thorandt und Carlos Zambrano auch gegen Aue erste Wahl sein. Die Konkurrenten Akaki Gogia und Kevin Schindler müssen noch zulegen, um in die Startformation aufzurücken. Einzig das Überangebot im Sturm könnte Schubert dazu veranlassen, auf den Außen noch etwas zu ändern. Wenn er sich - das dritte Fragezeichen - für einen Einsatz von Daniel Ginczek entscheidet, könnte Lennart Thy eine Position nach hinten rücken. Thy, der im letzten Test neben Ebbers in der Sturmspitze auflief, sehr engagiert auftrat, Pech bei einem Pfostenschuss hatte und auch defensiv viel Laufarbeit leistete, dürfte sich in die Anfangsformation gespielt haben.

Schubert stehen zum Start 17 gesunde Feldspieler zur Verfügung. Die Vorgabe, den Kader zu verkleinern, ist eingelöst worden. Der Trainer zeigte sich nach dem letzten Test verhalten zufrieden. "Wir fragen uns ständig, wo wir noch einen Tick besser werden können. Aber man muss auch erst mal Leute finden, die die Qualität steigern", sagt er und bemängelte, dass "viele Aktionen noch nicht natürlich ablaufen". Das sei zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht anders zu erwarten. "Wir werden auch im ersten Spiel noch nicht bei 100 Prozent sein. Das geht allen so", sagte er. Aber in der Woche kann ja noch viel passieren.

St. Pauli: Tschauner - Kalla (81. Schindler) , Zambrano, Thorandt, Kringe - Boll, Funk (67. Daube) - Bruns (81. Gogia), Bartels (67. Schachten/77. Ginczek) - Ebbers (81. Saglik), Thy. Tore: 1:0 Ebbers (63.), 1:1 McGinn (71.). Z.: 8402