St. Pauli liegen Registrierungen in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro vor. Anfragen nach einer dritten Anleihe gab es auch schon.

Hamburg. Die Interessenten stehen in den Startlöchern, doch bislang landen die Mausklicks im Leeren. Wer im Internet unter www.fcstpauli-anleihe den Menüpunkt "Jetzt zeichnen" aktivieren will, muss sich gedulden. Noch hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Wertpapierprospekt des FC St. Pauli für die geplante Zwei-Millionen-Euro-Anleihe nicht freigegeben. Dabei steht schon jetzt fest, dass auch die gezogene Erhöhungsoption aus der am 10. November emittierten Sechs-Millionen-Euro-Anleihe den maximal möglichen Erfolg bringen wird.

Nachdem das Sechs-Millionen-Euro-Volumen bereits nach 27 Tagen ausgeschöpft worden war, liegen dem Klub kurz vor dem Jahreswechsel bereits Registrierungen von mehr als 1000 potenziellen Zeichnern vor, die in der Summe die Grenze von zwei Millionen Euro bereits überschreiten. Der Zuspruch ist herausragend", freut sich Geschäftsführer Michael Meeske, der die Registrierungen mit seinem Team nach dem Prinzip "first come - first served" abarbeiten wird. Absichtserklärungen, die den Trend vorgeben, allerdings nicht bindend sind. Sobald die BaFin den Prospekt und damit auch die Anleihe selbst billigen, könnten auch alle noch nicht registrierten Interessenten die Möglichkeit erhalten, um ihr Geld in das mit einer sechsprozentigen jährlichen Verzinsung und einer Laufzeit von sechs Jahren angelegte Finanzierungsmodell zu investieren, falls registrierte Nutzer auf ihre Zeichnungsoption verzichten oder nur einen Teil der angegebenen Summe investieren.

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Anfragen nach einer dritten Anleihe mussten die Klubverantwortlichen in den vergangenen Tagen einige beantworten und blickten in enttäuschte Gesichter. Mit dem Gesamtvolumen von acht Millionen Euro ist die Anleihe definitiv ausgereizt, da der Stadtteilklub im Rahmen seines 22,5 Millionen Euro umfassenden Infrastrukturpakets keine Nutzungsmöglichkeit mehr hat. Der Neubau von Gegengerade und Nordtribüne des Millerntor-Stadions sowie des Funktionsgebäudes an der Kollaustraße wird durch eine Mischfinanzierung aus Bankkredit, Anleihe und Eigenkapital realisiert. Schon die zusätzlichen und nicht eingeplanten zwei Millionen Euro aus der Erweiterung der Anleihe verringern Eigenleistung und/oder Kreditvolumen. "Wir haben einfach keinen Verwendungszweck mehr", so Meeske. Eine weitere Millionenanleihe würde keine Genehmigung mehr bekommen.

Investiert wird möglicherweise aber dennoch. Aktuell diskutieren die Verantwortlichen kontrovers über eine Erweiterung des Trainingsgeländes an der Kollaustraße. Das Brachland südlich der Zufahrtstraße Langenhorst steht zum Verkauf.