St. Paulis Rouwen Hennings steht vor einem Ausleihgeschäft zum VfL Osnabrück. Beide Klubs und auch der Spieler sind sich einig.

Hamburg. Die Ansage war unmissverständlich. "Bis zur Winterpause sind es noch fünf Spiele, und ich will alle machen, möglichst auch ein Tor schießen", skizzierte Rouwen Hennings vor sieben Wochen im Gespräch mit dem Abendblatt seinen Plan, "zwei bis drei Einsätze wären auch noch okay, aber wenn sich an meiner Situation nichts ändert, muss man sich zusammensetzen." Gesagt, getan. Drei Partien mit einem 22-minütigen Einsatz in Paderborn später gab es zwischen dem 24-jährigen Angreifer des FC St. Pauli und Sportchef Helmut Schulte das erste Gespräch über eine mögliche Luftveränderung. Die beiden trafen sich am Morgen des 9. Dezember auf der Geschäftsstelle im Millerntor-Stadion, einen Tag nachdem Uwe Fuchs als Trainer des VfL Osnabrück beurlaubt worden war.

Zwei Ereignisse, die miteinander in engem Zusammenhang stehen dürften, da mit Claus-Dieter Wollitz bereits ein designierter Nachfolger für Fuchs bereitstand. Jener Trainer, mit dem Hennings beim VfL in der Saison 2007/2008 den Klassenerhalt in der Zweiten Liga vorzeitig realisierte.

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29 Einsätze absolvierte der damalige Leihspieler des HSV und ließ sich anschließend an den FC St. Pauli verleihen. Nun hofft Osnabrück nach dem Abstieg in die Dritte Liga wieder an die alten, erfolgreichen Zeiten anknüpfen zu können. Die Rückkehr ist für den Sommer 2012 anvisiert. Weil Wollitz - offiziell wieder ab Januar - zurück ist und auch Hennings folgen dürfte. "Rouwen möchte zu uns. Er ist schon in Osnabrück gewesen, wir haben zusammen Kaffee getrunken und waren Nudeln essen", bestätigte Wollitz der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Hennings, bei den Hamburgern noch bis 2013 unter Vertrag, steht unmittelbar vor einem Wechsel in die Stadt des Westfälischen Friedens. Die nach dem 1:1 in Paderborn folgenden Einwechslungen in Ingolstadt und gegen Eintracht Frankfurt konnten seine Perspektive nicht entscheidend verändern, noch in dieser Woche soll der bis zum 30. Juni befristete Ausleihvertrag unterschrieben werden. Beide Klubs und auch der Spieler sind sich über den Transfer einig, die offenen finanziellen Details gelten als Formsache.

Nach lediglich elf von 36 möglichen Ligaspielen und nur zwei Startelfeinsätzen 2012 versucht der Oldesloer, der mit seiner Familie ein Haus in Quickborn bewohnt, den Neuanfang in Osnabrück, tauscht Zweite Liga gegen Dritte Liga. Statt am 15. Januar im Test gegen Hoffenheim mit St. Pauli auf den Platz zurückzukehren, startet Hennings vier Tage zuvor in Lila-Weiß gegen die Sportfreunde Lotte ins Jahr. Das grundsätzliche Ziel bleibt: so viele Einsätze wie möglich zu absolvieren.