Der FC St. Pauli feiert mit seinem Finanzierungsmodell den maximal möglichen Erfolg. “Überwältigend“, so Geschäftsführer Meeske.

Hamburg. Der Menüpunkt "Jetzt zeichnen" ist deaktiviert und von einer virtuellen Banderole verhängt. "Unser erstes Ziel haben wir erreicht: Bereits sechs Millionen Euro Emissionserlös sind für die Finanzierung des weiteren Umbaus unseres Stadions und des Trainingsgeländes zusammengekommen. Im Moment ist das Zeichnen der Anleihe deshalb auch nicht mehr möglich. Ob, wann und wie wieder Anleihen gezeichnet werden können, erfährst Du in Kürze auf dieser Website", heißt es im Internet unter fcstpauli-anleihe.de . Das Volumen ist ausgeschöpft, der FC St. Pauli feiert mit seinem Finanzierungsmodell den maximal möglichen Erfolg. "Überwältigend", findet das Geschäftsführer Michael Meeske.

Das Warten hat noch im Dezember ein Ende. Die Vereinsführung ist sich über die Emission einer weiteren Anleihe einig und führt die nötigen Gespräche. Nach erfolgreicher Überprüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht könnte eine Anleihe 2.0 bereits zum Jahreswechsel angeboten und gezeichnet werden.

Eine Anleihe mit Risiken

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Das Volumen wird, wie im Prospekt der ersten Anleihe angekündigt, um zwei Drittel kleiner sein. "Wir haben noch einen Verwendungszweck für zwei Millionen Euro", erklärt Meeske. St. Pauli benötigt 22,5 Millionen Euro für den Neubau der Gegengeraden- und der Nordtribüne am Millerntor sowie den Um- und Ausbau des Funktionsgebäudes auf dem Trainingsgelände an der Kollaustraße. Ein Infrastrukturpaket, das der Verein mit einer Mischfinanzierung aus Bankkredit, Eigenkapital und der Anleihe bis Mitte 2014 realisieren will. Die zusätzlich möglichen zwei Millionen Euro würden das Kreditvolumen bei der DKB-Bank oder den ursprünglich auf fünf Millionen Euro taxierten Eigenkapitalanteil verringern. An Verzinsung (sechs Prozent), Laufzeit (sechs Jahre) und Mindestbetrag (100 Euro) ändert sich nichts.

Die Zeichnungsfrist der ersten Anleihe hätte eigentlich erst am 31. Januar geendet, wurde am Dienstag aber aufgrund der hohen Nachfrage verkürzt. Interessenten können sich registrieren lassen, um bei der Zeichnung der neuen Anleihe bevorzugt zu werden.

Mit einem Public Viewing im Millerntor-Stadion am 6. Februar (20 Uhr) lässt der FC St. Pauli zum zehnten Jahrestag das legendäre "Weltpokalsiegerbesieger"-Spiel gegen Bayern München (2:1) wiederaufleben. Der Erlös des Eintritts in Höhe von 6,02 Euro geht an die Spendeninitiative Fanräume.