Der FC St. Pauli muss heute in Nürnberg (15.30 Uhr) sein Punktepolster vergrößern, um gestärkt in die “Knallerspiele“ gehen zu können.

Hamburg. Wenn sich die Voraussetzungen und Gegebenheiten an diesem Sonnabend erfüllen und in die Tat umsetzen lassen, dann könnte das Spiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC St. Pauli (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) ein schnelles, schön anzusehendes Bundesligaspiel werden. Auf der einen Seite die Nürnberger, die "sehr stabil" sind und "einen guten Lauf" haben (Holger Stanislawski) und deren Stärke darin liegt, den Gegner kommen zu lassen und dann ihr "schnelles Umkehrspiel" aufzuziehen. Auf der anderen Seite die Mannschaft von Trainer Stanislawski, der in dieser Woche vor allem das Zweikampfverhalten und das Durchsetzungsvermögen in den Vordergrund stellte, um der Mannschaft ihrerseits "das schnelle Umkehrspiel wieder ins Gedächtnis" zu rufen. Es könnte hoch hergehen im Frankenstadion, vor allem aber immer wieder schnell hin und her.

Fabian Boll, der Abräumer, dem niemand etwas über Zweikampfverhalten erzählen muss, bringt jedoch auch eine andere Tugend ins Spiel: "Nürnberg ist ganz unangenehm zu spielen", sagt er. "Da wird es sicher keinen Schönheitspreis geben."

Wie es auch kommt, seinem Trainer, der immer daran arbeitet, dass seine Mannschaft auch Fußball spielt, kombiniert und Torchancen kreiert, dürfte vor allem daran gelegen sein, weitere Punkte einzusammeln. Er weiß genau wie seine Spieler, dass das dünne Polster, welches schon wieder auf vier Punkte zusammengeschmolzen ist, ganz schnell aufgebraucht sein kann. "Da, wo wir jetzt stehen, stand vor fünf Spielen Kaiserslautern, die sind jetzt unten drin. Das wird ein ständiges auf und ab bleiben bis zum letzten Spieltag", sagt Stanislawski. Und das Programm zum Ende der Saison hat es in sich. Stuttgart, Schalke, Werder Bremen und die Bayern kommen noch ans Millerntor, auswärts warten unter anderem die direkten Konkurrenten Wolfsburg, Frankfurt und Kaiserslautern.

"Fast nur noch Knallerspiele", sagt Boll. Deshalb sei es "wichtig, dass wir was mitnehmen aus Nürnberg."

Fehlen wird der Mannschaft der zuletzt vorbildliche Gerald Asamoah, der die Woche über im Bett verbracht hat. Carlos Zambrano schaffte es dagegen, sich rechtzeitig von einer Magen-Darm-Grippe zu erholen. Ob er jedoch schon schnelles Umkehrspiel mitgehen kann, bleibt abzuwarten.