Lazarett des FC St. Pauli hat sich in der Länderspielpause gelichtet. Am Sonnabend erwartet der Coach einen “unbequemen Gegner“.

Hamburg. Die Länderspielpause wurde genutzt. Verletzte und angeschlagene Spieler wie Fabian Boll, Matthias Lehmann, Gerald Asamoah oder Mathias Hain sind wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte. Zudem konnte mit zwei launigen Testspielsiegen gegen die Bezirksligisten FC Stadthagen (15:0) und FSV Geesthacht (8:0) die Stimmung hochgehalten werden. "Wir sind freudig gestimmt", sagt Holger Stanislawski über die Gefühlswelt in seinem Kader. Und das, obwohl St. Paulis Trainer mit dem 1. FC Nürnberg am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) einen als äußerst unbequem ausgemachten Gegner erwartet.

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Die Franken kommen als vermeintlicher Abstiegskandidat, nachdem in dieser Saison mit der TSG Hoffenheim, dem HSV und Borussia Dortmund bislang ausschließlich ambitionierte Mannschaften am Millerntor antraten. Aufsteiger St. Pauli muss sich erstmals mit der Favoritenrolle anfreunden. "Das wird ein anderes Spiel für uns als in den bisherigen Heimspielen, ja", bestätigt Stanislawski, "die werden sehr tief stehen und uns kaum Räume lassen." Damit aber genau diese genutzt werden könne, will der Trainer Geschwindigkeit ins Spiel bringen: "Wir müssen generell geduldig sein, es wird ein taktisch geprägtes Spiel werden. Allerdings benötigen wir bei Ballgewinn dann auch das nötige Tempo, wollen schnell umschalten, schnell in der Spieleröffnung sein und müssen unsere Chancen dann auch nutzen."

Als mahnendes Beispiel dient Stanislawski der große Nachbar. Unter den Augen von St. Paulis Co-Trainer Thomas Meggle wählte der HSV am dritten Spieltag beim 1:1-Unentschieden gegen den Club zu selten die richtigen Mittel. "Der HSV hatte in den ersten Minuten gleich zwei, drei gute Chancen. Wenn du die nicht nutzt, dann wird es schwer. Die Nürnberger haben sich dann immer weiter zurückgezogen. Heiko Westermann konnte ja ohne Gegenwehr bis zur Mittellinie mit dem Ball laufen", so Stanislawski, der noch einmal die Bedeutung herausstellte: "Wir wollen für uns und unsere Fans endlich den ersten Heimsieg. Unbedingt."

Fraglich bleibt noch, mit welchem Personal. Ob die Zeit für Innenverteidiger Carlos Zambrano, der erst heute von der peruanischen Nationalelf zurückkehrt, ausreicht, will Stanislawski im persönlichen Gespräch ausloten. Asamoah dagegen gilt erstmals als sicherer Kandidat für die Startelf.