Moritz Volz vom FC St. Pauli hat eine neue Bleibe gefunden, sucht aber noch den Weg in die Startelf des starken Bundesliga-Aufsteigers.

Hamburg. Etwas skeptisch, jedoch vollkommen unbekümmert stellt der kleine Autogrammjäger seine Frage: "Bist du auch ein Spieler?" Schmunzelnd bejaht Moritz Volz, der seit diesem Sommer beim FC St. Pauli unter Vertrag steht, und muss sogleich das Trikot des jungen Fans signieren. Unauffällig, aber souverän war zuvor der 45-minütige Auftritt des Rechtsverteidigers beim Freundschaftsspiel gegen den Bezirksligisten FSV Geesthacht gewesen. "Hinten wurden wir ja heute nicht stark beschäftigt, sodass ich mich ein paar Mal nach vorne einschalten konnte", resümierte der gebürtige Siegener nach dem 8:0-Erfolg des Bundesligisten seine eigene Leistung.

Nach vorne soll es für Volz auch in den nächsten Wochen gehen. Bislang ist er unter Trainer Holger Stanislawski noch ohne Pflichtspieleinsatz - als Einzige der fünf Neuverpflichtungen. "Ich habe keine körperlichen Beschwerden und fühle mich fit. Zu 100 Prozent kann man aber nur über Einsätze kommen", sagte der frühere U-21-Nationalspieler, den eine Hüftzerrung in der Vorbereitung zurückgeworfen hatte. Schon vor Wochen fühlte sich Volzy, wie er von den Fans liebevoll genannt wird, "bereit für einen Einsatz", nach dem Ausfall von Carsten Rothenbach (Fleischwunde am Unterschenkel) könnte er am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg endlich zu seinem Bundesligadebüt kommen. Beim Auswärtssieg in Hannover (1:0) hatte Stanislawski allerdings noch auf Florian Lechner gesetzt. "Natürlich ist es mein persönliches Ziel, viele Spiele zu bestreiten, aber ich sehe mich als Teil des Ganzen", beschreibt der 27-Jährige seine Ambitionen.

Einen zusätzlichen Leistungsschub erhofft sich Volz vor allem durch das Ende seiner Wohnungssuche: "Es liegt mir nicht, im Hotel zu wohnen. Ich brauche meinen Rückzugsort und hoffe, dass jetzt wieder eine gewisse Ruhe und Regelmäßigkeit in meinem Privatleben einkehrt."

Volz scheint in Hamburg nach und nach angekommen zu sein. Jetzt muss er zeigen, dass er auch am Millerntor zu Hause ist.