Die Polizei untersagt dem FC St. Pauli den Ticketverkauf an die Fans von Hansa Rostock. Der Kiezklub will gegen die Entscheidung klagen.

Hamburg. Die Nordderbys in den vergangenen Jahren zwischen dem FC St. Pauli und Rostock waren stets von massiven Krawallen überschattet. Jetzt hat die Polizei dem Hamburger Fußball-Zweitligaklub verboten, Eintrittskarten an Hansa-Gästefans für die nächste Partie am Millerntor am 22. April zu verkaufen. Die Polizei stellte eine sogenannte Untersagungsverfügung aus. Dagegen will der FC St. Pauli nun gerichtlich vorgehen und Klage beim Verwaltungsgericht einreichen.

+++ Kommentar: Wenn nichts hilft, sind Verbote nötig +++

"Es geht um eine Grundsatzentscheidung. Wir als Fußballvereine unterliegen der Gerichtsbarkeit des DFB. Da jedoch greift die Polizei jetzt ein", sagte Pressesprecher Christian Bönig. Man wolle die Frage klären, ob dies rechtens sei. Das Urteil soll einen Präzedenzfall für alle Vereine im Profifußball schaffen.

Bereits vor dem letzten Aufeinandertreffen der Erzrivalen im März 2010 hatte die Polizei entsprechende Maßnahmen geprüft. Damals einigten sich St. Paulis Präsidium und die Polizei, nur 500 personalisierte Sitzplatzkarten an Rostocker Anhänger zu verkaufen. Hansa lehnte dies ab und schickte das Kontingent zurück nach Hamburg. Fangruppen des FC St. Pauli protestierten gegen die Einschränkungen, indem sie vor Spielbeginn die Eingänge der Südtribüne blockierten.