André Schubert ist zufrieden mit seinen Spielern. Der Cheftrainer des FC St. Pauli vergisst sogar seine Knieschmerzen aus dem Winterurlaub.

Oliva. Auch am Freitag schwitzte André Schubert wieder auf dem Crosstrainer im opulent bestückten Fitnessraum. Die Suche nach der täglichen Dosis Sport führt den ehemaligen Leistungsturner und aktuellen Cheftrainer des FC St. Pauli stets ins Untergeschoss des Oliva Nova Golf und Beach Hotels. Der Außenmeniskusanriss, den er sich im Winterurlaub beim Wasserskifahren zugezogen hatte, schränkt seine Optionen weiterhin deutlich ein. Umso erstaunlicher, in welcher Gemütsverfassung sich der 40-Jährige in diesen Tagen präsentiert: bester Laune, locker und entspannt wie nie zuvor. Ein Stimmungshoch, das vor allem die Mannschaft zu verantworten hat.

Schubert teilt die Meinungen derer, die seiner Mannschaft einen exzellenten Auftakt in das Jahr 2012 attestieren. Die Trainingsintensität ist ebenso hoch wie das spielerische Niveau, der physische Zustand seiner Spieler hervorragend. "Die Jungs sind erstaunlich gut", bestätigt Schubert, der auch den 2:1-Sieg gegen den spanischen Drittligisten aus Gandia positiv verbuchte, die taktische Flexibilität im 4-4-2 und 4-2-3-1 wohlwollend registrierte, das harmonische Offensivspiel herausstellte und beim Einzellob nahezu seinen gesamten Kader abarbeitet, "wenngleich wir dann aber im Bereich Torabschluss noch besser werden müssen". Ein Punkt, den der Chefcoach gestern mit seinen Kollegen diskutierte. Das Trainerteam zog sich am freien Tag zur detaillierten Besprechung 20 Kilometer in die Altstadt Dénias zurück. Ein Austausch von Beobachtungen, die durch die Leistungsdichte im Kader an Bedeutung zugenommen haben.

Sonnenschein pur bei Schubert, der allzu gern noch ein paar mehr als die verbleibenden drei Tage an der Costa Blanca dranhängen würde. "Es ist richtig gut hier. Vielleicht sollten wir Alemannia Aachen zum Auftakt einfach einfliegen lassen", sagt er und lacht. Begeisterung, die zeitweise sogar die Knieschmerzen vergessen macht. "Gestern hatte ich mal nicht daran gedacht. Ein kurzer Antritt, und da tat es dann ein bisschen weh. Ist aber nicht so schlimm. Nur spielen wäre unmöglich." Dafür gibt es momentan ohnehin mehr Kandidaten als nötig.