Der Antrag bei der DFL für den Saisonstart liegt vor. Die PSD Bank wurde unterdessen als neuer Hauptsponsor vorgestellt.

Hamburg. Beim Saisonstart waren ihnen noch die Hände gebunden. HSV-Nationalspielerin Kim Kulig fingerte die Kugeln bei der Auslosung der DFB-Pokalrunde aus dem Topf heraus und sorgte so dafür, dass das Spieljahr 2010/11 für den FC St. Pauli in Chemnitz beginnt. Am zweiten Augustwochenende reist die Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski zum Regionalligaklub nach Sachsen. Und geht es nach dem Willen der Hamburger, begibt sich der braun-weiße Tross eine Woche später erneut auf Reisen. Die Rückkehr in die Bundesliga soll nach acht Jahren Unterklassigkeit auswärts erfolgen.

Grund für den Antrag, der der DFL nach Abendblatt-Informationen vorliegt, ist der Bau der neuen Haupttribüne im Millerntor-Stadion. Die wächst zwar planmäßig in die Höhe und wäre nach aktuellem Stand auch am 1. Spieltag (20. bis 22. August) nutzbar, wird aber erst im September von außen und innen vollständig fertiggestellt sein. Sieben Tage Aufschub bis zum ersten Spieltermin würden den Verantwortlichen daher bestens in den Zeitplan passen. Und die Chancen dafür stehen gut. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die DFL den Wünschen der Vereine mehrheitlich entspricht. Endgültige Sicherheiten, wo und wann St. Pauli am 1. Spieltag tatsächlich anzutreten hat, gibt es allerdings erst in der ersten Juli-Woche, wenn der Bundesligaspielplan bekannt gegeben wird.

Gewissheit gibt es dagegen bei der Suche nach einem neuen Hauptsponsor. Geschäftsführer Michael Meeske, der im Abendblatt bereits eine Erweiterung der höchsten Sponsorenkategorie "Herz von St. Pauli" angekündigt hatte, konnte gestern Vollzug melden: Mit der PSD Bank, die seit Jahren mit HSV-Ikone Uwe Seeler als Aushängeschild in TV-Spots und auf Plakaten wirbt, geht der Verein, unabhängig von der Spielklasse, eine dreijährige Partnerschaft, ein. "Wir wünschen uns, auch darüber hinaus weiter zusammenzuarbeiten", erklärte Vorstandsvorsitzender Dieter Jurgeit, der das Sponsoringvolumen als "sehr erheblichen Betrag" einordnete. Nach Abendblatt-Informationen spült der Deal jährlich etwa 700 000 Euro in die braun-weißen Kassen.

ST.PAULI IST DER FC DEUTSCHLAND

Neben angekündigten sozialen Projekten, die Bank und Klub gemeinsam fördern wollen, wird sich der neue Sponsor vor allem auf der Haupttribüne positionieren. Die hintere der beiden Werbebanden wird dort durchgehend das Logo der PSD Bank zieren und zum ersten Heimspiel fertig sein - ob nun am 1. oder 2. Spieltag.