Düsseldorf/Hamburg. Am Sonnabend trifft der frühere HSV-Trainer mit Fortuna Düsseldorf auf seinen Nachfolger. Was er zu dessen Spielidee zu sagen hat.

Seit Dienstag ist Daniel Thioune zurück auf dem Trainingsplatz. Rechtzeitig vor dem Spiel gegen seinen alten Club HSV am kommenden Sonnabend (13.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) hat sich der Düsseldorfer Trainer von seiner Corona-Infektion erholt.

Das Spiel in Paderborn am vergangenen Wochenende (1:1) hatte Thioune nur vom heimischen Sofa aus verfolgen können, mit dem Laptop auf dem Schoß. Immerhin konnte er digital Kontakt zur Fortuna-Bank halten. Und dennoch: „Als Trainer einer Mannschaft war dieses Erlebnis auf der Couch ganz schlimm für mich. Es hat sich wie eine Rote Karte angefühlt“, erzählte Thioune am Dienstag der anwesenden Presse.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Nun ist Thioune zurück – und mit ihm einige Spieler, die ebenfalls genesen sind. Robert Bozenik, Nicolas Gavory, Leonardo Koutris und Lex-Tyger Lobinger konnten sich bereits am Montag freitesten. Am Mittwoch kehrten Andre Hoffmann, Christoph Klarer, Kristoffer Peterson und Matthias Zimmermann aus der Isolation zurück.

Spielen lassen will Thioune aber nur die, die auch vollständig fit sind. „Ich werde sicher nicht elf Kranke auf dem Platz schicken, und dann gucken wir, dass wir den HSV schlagen“, zitiert ihn die „Bild“-Zeitung. In dieser Hinsicht sind die Voraussetzungen ja ganz ähnlich: Auch die Hamburger erholen sich gerade von einem Corona-Ausbruch, am Mittwochnachmittag wurden David Kinsombi und Giorgi Chakvetadze wieder „an das Mannschaftstraining herangeführt“, wie es hieß.

HSV: So denkt Ex-Trainer Thioune über Nachfolger Walter

Den Druck aber sieht Thioune vor allem bei seiner alten Mannschaft: „Der HSV muss brutal liefern, wenn er Anschluss halten will.“ Er selbst kennt das ja noch zu gut aus der vergangenen Saison. Am Ende scheiterte Thioune wie schon seine Vorgänger am Aufstiegsziel.

Herzliche Begegnung zweier späterer HSV-Trainer: Daniel Thioune (l.), damals VfL Osnabrück, begrüßt im November 2019 seinen Kollegen Tim Walter vom VfB Stuttgart.
Herzliche Begegnung zweier späterer HSV-Trainer: Daniel Thioune (l.), damals VfL Osnabrück, begrüßt im November 2019 seinen Kollegen Tim Walter vom VfB Stuttgart. © picture alliance / nordphoto | Paetzel

Nun versucht also Tim Walter sein Glück. Über seinen Nachfolger kann Thioune nur Gutes sagen. „Er lässt eine besondere Art Fußball spielen. Das macht auch Spaß. Es ist eine Idee von Fußball, die funktionieren kann und die im Ergebnis auch nicht so schlecht ist.“ Ob beim HSV noch Spuren seiner eigenen Arbeit zu erkennen seien, vermöge er aber nicht zu sagen: „Dafür bin ich zu weit weg. Der Kader hat sich ja auch grundlegend geändert.“

Der HSV setze jetzt auf jüngere Spieler, sei aber noch immer „sehr gut besetzt“. Am Ende wünscht Thioune seinem alten Club den Erfolg, der ihm nicht vergönnt war: „Dass er die Liga verlässt. Das Ding ist ganz groß da und gehört eine Etage höher!”