Hamburg. Rund um den Club herrscht vor dem Saisonstart mal wieder das Prinzip Hoffnung. Doch die gute Stimmung kann schnell wieder kippen.

Auch am Sonnabend beim Testspiel gegen den RSC Anderlecht (13.30 Uhr) wird Joshua Zimmermann den HSV wieder von der Nordtribüne aus anfeuern. Der 22 Jahre alte sozialpädagogische Assistent aus Itzehoe ist immer dabei, wenn sein Verein im Volkspark spielt. Er steht exemplarisch für eine Generation, die sich dem HSV in diesem Jahrzehnt inmitten der sportlichen Abwärtsspirale angeschlossen hat und dem Club trotz ausbleibenden Erfolgs die Treue hält. Selbst als der Bundesligaaufstieg in diesem Sommer verspielt wurde, reifte bei Zimmermann ein ungewöhnlicher Entschluss: er wurde lebenslanges Vereinsmitglied.

„In der Rückrunde ging alles den Bach runter und es prasselte so viel Häme auf uns ein. An diesem tiefsten Tiefpunkt wollte ich mich solidarisch mit dem Verein zeigen“, sagte der Schleswig-Holsteiner über seine Beweggründe im Gespräch mit dem Abendblatt. Um die einmalige Gebühr von 1887 Euro stemmen zu können, setzte Zimmermann sein gesamtes Erspartes ein. „Eigentlich war das Geld für mein erstes Auto gedacht, aber das muss jetzt warten.“