Hamburg. Wolfs Mannschaft droht nach der erneuten Heimpleite bereits am Wochenende auf Rang drei der Tabelle abzurutschen.

Es ist schon ein paar Wochen her, als die Stimmung im Volkspark gereizt war. 1:2 hatte der HSV am Vortag in Regensburg verloren, als einem der Trainingszuschauer Böses schwante. „Wir spielen noch auswärts bei Pauli, gegen Union, in Köln und Paderborn. So wird das nichts mit dem Aufstieg“, orakelte der Kiebitz, der sich besonders über die Dämlichkeit ärgerte, dass sein HSV in Regensburg eine 1:0-Führung aus der Hand gegeben hatte. Einen etwas älteren HSV-Beobachter ein paar Meter weiter ließ das unbeeindruckt. „Der HSV steigt trotzdem auf“, sagte der gelassen. „Die müssen nur ihre Heimspiele gegen die ganzen Kleinen gewinnen: Darmstadt, Magdeburg, Aue, Ingolstadt, Duisburg. Das dürfte dann reichen.“

Nun, im Nachhinein ist man immer schlauer. Nur wenige Meter von der Stelle entfernt, wo die beiden Rentner vor sechs Wochen über die Aufstiegschancen fachsimpelten, stand am Dienstagmittag Hannes Wolf mit den Händen in der Tasche – und musste erklären, ob der HSV den Aufstieg ausgerechnet gegen die Kleinen verspielt. Zur Erinnerung: Gewinnt Union Berlin am Freitag gegen Regensburg, würde der HSV erstmals seit sechs Monaten von einem direkten Aufstiegsplatz verdrängt werden. „Besonders die Heimspiele gegen Darmstadt und Magdeburg haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt“, sagte also der Fußballlehrer, dem die beiden Last-minute-Pleiten sichtlich zu schaffen machten. „Das darf uns einfach nicht passieren. Jetzt müssen wir aber damit umgehen, dass es uns eben doch passiert ist. Das ist gar nicht so einfach.“