Hamburg. Der U23 der Hamburger droht in der Regionalliga erneut der Fall auf einen Abstiegsplatz. Am Sonntag gegen Lüneburg fällt Arslan aus.

Für Soner Uysal hatte sich der Besuch des Testspiels zwischen dem HSV und Heracles Almelo am Donnerstagnachmittag gelohnt. Gleich sieben Spieler aus der Regionalligamannschaft durften beim 5:0-Sieg der Profis gegen den niederländischen Erstligisten mitmischen. Neben Ahmet Arslan, Gideon Jung und Ashton Götz, die ohnehin schon regelmäßig im Team von Labbadia dabei sind, durften sich auch Kerim Carolus, Young-Jae Seo, Philipp Müller und Enes Küc für höhere Aufgaben empfehlen. „Sie haben ihre Sache ordentlich gemacht“, sagte Labbadia über die Nachwuchsspieler.

Auch Usyal war zufrieden mit seinen Jungs. Zeit, sich von diesem Spiel zu erholen, blieb ihnen aber nicht. Während die Profis am Freitag nur einen lockeren Waldlauf absolvierten und das Wochenende frei bekamen, bat Uysal am Nachmittag schon wieder zur Einheit. Am Sonntag steht für die U23 in der Regionalliga Nord eine wichtige Aufgabe an. Um 14 Uhr empfängt der HSV II auf dem Wolfgang-Meyer-Sportplatz an der Hagenbeckstraße den Lüneburger SK. Verliert das Team von Trainer Uysal die Partie, droht der erneute Fall auf einen Abstiegsplatz.

„Die Situation ist nicht einfach“, sagt Uysal, der vor zwei Monaten das Amt von Joe Zinnbauer übernommen hatte. Nach einem Fehlstart zu Saisonbeginn gelang es Uysal bislang nicht, die junge Mannschaft zu stabilisieren. „Uns fehlt es an Erfahrung, wir haben keinen Spieler, der das Team führen kann“, sagt Uysal.

Kapitän des HSV II ist Ahmet Arslan. Doch der 21-Jährige, in der Vorsaison noch Torschützenkönig der Regionalliga Nord, trainiert seit Saisonbeginn in der Profimannschaft und wurde dort in den vergangenen drei Spielen von Labbadia für den Kader nominiert. Die Doppelbelastung, Arslan bestreitet an den Wochenenden mitunter zwei Auswärtsfahrten, macht dem Mittelfeldspieler zu schaffen. „Ahmet betreibt einen großen Aufwand, aber er weiß auch, wofür er das tut“, sagt Uysal. Am Sonntag wird Arslan der Mannschaft fehlen. Beim Testspiel gegen Almelo zog er sich eine schwere Rippenprellung zu. „Er hatte Atemprobleme, ich musste ihn rausnehmen“, berichtete Labbadia hinterher.

Unterstützung bekam die U23 des HSV zuletzt von Artjoms Rudnevs. Weil der Lette bei Labbadia keine Perspektive hat, bot er sich selbst im Team von Uysal an und traf auf Anhieb in den Spielen gegen Rehden und Lübeck. „Er hat die Regionalliga sehr gut angenommen“, sagt Uysal. Derzeit ist Rudnevs aber mit der Nationalelf unterwegs. Ob er bis zur Winterpause weitere Einsätze in der U23 bekommt, soll von Woche zu Woche entschieden werden. Möglicherweise wird der Stürmer den HSV in der Winterpause verlassen.

Auch über die Zukunft von Uysal soll nach der Hinrunde Klarheit geschaffen werden. Bislang gilt seine Tätigkeit „bis auf Weiteres“, wie es Sportdirektor Bernhard Peters formulierte. „Wir werden im Winter eine Entscheidung treffen“, sagt Uysal. In welche Richtung es fürs Team geht, zeigt sich am Sonntag. Für Uysal ist klar: „Es geht nur um den Klassenerhalt.“