HSV-Juwel Hakan Calhanoglu will in Hamburg bleiben und sich weiterentwickeln. Sein Berater geht davon aus, dass der Mittelfeldspieler bei den Rothosen bleiben wird, rechnet aber mit einem Angebot aus England.

Hamburg. Bektas Demirtas spricht ruhig, bedächtig, offenbar überlegt. Der Berater von Hakan Calhanoglu wirkt seriös am Telefon, und er sieht auch so aus auf Fotos, die im Internet veröffentlicht sind. „Wir müssen mal den Druck vom Kessel nehmen“, sagt er also, „wir sind ganz entspannt.“

Kaum ein Tag vergeht, an dem sein Klient nicht mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht wird. Aus der Türkei kamen am Montag wieder Meldungen, der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler wolle vom HSV zu Galatasaray Istanbul wechseln, das Interesse in England sei ebenfalls groß. „Wahrscheinlich kommt aus England ein offizielles Angebot im Januar, die Engländer sind seriös“, sagte Demirtas, „wenn ein junger Spieler so gut einschlägt, ist so etwas normal.“

Allerdings ist für die Karriereplanung des Deutschtürken gar kein Wechsel vorgesehen. Er soll sich beim HSV noch mindestens drei Jahre weiterentwickeln, und er will das auch. „Die Rahmenbedingungen sind hier super. Sein Verhältnis zum Trainer ist gut und das zu Sportchef Oliver Kreuzer sowieso, beide haben ja schon in Karlsruhe zusammengearbeitet“, erklärt Demirtas. „Der HSV ist unser einziger Ansprechpartner.“

Ein neues Vertragsangebot hat er vom HSV vorliegen. Bis 2018 soll der laufende Kontrakt verlängert werden. Noch allerdings sind sich beide Seiten nicht über die Konditionen einig, siebenstellig möchte Calhanoglu künftig schon verdienen. „Mit diesem Angebot hat der Verein einen ersten Stein angestoßen“, sagt der Berater, „aber sicherlich ist er noch nicht an seine Grenzen gegangen.“

Immerhin hat der HSV bei seinem Mittelfeld-Juwel den Vorteil, dass der aktuelle Vertrag erst 2016 endet, ein Verkauf, um Ablöse zu erzielen, also frühestens 2015 nötig wird. „Wir stellen alles hinter die Karriereplanung, Hakan hat sich auch vor zwei Jahren für den HSV entschieden, obwohl andere mehr Geld geboten haben. Und er spielt schließlich sein erstes Bundesligajahr“, sagt Bektas Demirtas, ein Diplom-Volkswirt mit den Schwerpunkten Marketing und Finanzkommunikation. „Ich komme eigentlich nicht aus dem Fußball-Business, vielleicht plane ich deshalb etwas anders.“