Der HSV-Verteidiger gibt beim 5:1 im Testspiel gegen die eigene U23 sein Comeback und kann am Sonntag gegen seinen Ex-Club Hannover spielen.Die Hamburger testeten zudem zwei koreanische Spieler.

Hamburg. Das sah doch schon wieder ganz gut aus: HSV-Innenverteidiger Johan Djourou gab am Dienstagabend beim 5:1 im Testspiel gegen die eigene U23, bei der zwei koreanische Testspieler mitwirkten, sein Comeback. Vor gut drei Wochen war er im Spiel beim SC Freiburg mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt worden. Den Härtetest über 45 Minuten der zweiten Hälfte bestand der Schweizer, insofern könnte er beim kommenden Bundesligaspiel gegen seinen früheren Verein Hannover 96 am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) anstelle von Lasse Sobiech wieder in die Anfangsformation rutschen.

„Der Trainer wird das entscheiden, aber ich fühle mich wieder fit und bin bereit“, sagte Djourou. Definitiv fehlen wird Zhi Gin Lam, der mit einem Muskelfaserriss in der Wade mindestens zwei Wochen ausfällt.

Doch die Rückkehr Djourous ist angesichts der vielen Gegentore sicherlich die derzeit wichtigere Personalie. Angesprochen auf den nächsten Kontrahenten legte sich ein breites Grinsen auf das Gesicht des Abwehrmannes. Natürlich sei dies ein ganz spezielles Spiel für ihn, zumal zwei seiner möglichen direkten Gegenspieler, die Angreifer Mame Diouf und Didier Ya Konan (derzeit verletzt), immer noch zu seinen dicksten Freunden zählen. „Da werden sicherlich noch einige Sprüche von den beiden kommen, wenn es absehbar ist, dass ich spielen sollte“, vermutet Djourou, der in der Rückrunde der vergangenen Saison auf Leihbasis für die Niedersachsen kickte. Dort entwickelte er sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einem absoluten Leistungsträger. Deshalb wollte der Nordrivale Djourou für diese Saison ebenfalls unter Vertrag nehmen – doch der 26-Jährige entschied sich für ein Leihgeschäft mit dem HSV. 96-Manager Dirk Dufner gestand damals ein: „Das ist ärgerlich und schade für uns.“

Djourou hält den HSV von der Qualität der Spieler her für besser als Hannover

Anders als bei seinem Mannschaftskollegen Pierre-Michel Lasogga konnte Sportchef Oliver Kreuzer eine Kaufoption mit Djourous Club Arsenal London vereinbaren, sodass der Innenverteidiger für rund zwei Millionen Euro fest an den HSV gebunden werden könnte. Mit dieser Entscheidung will sich Kreuzer allerdings noch Zeit lassen. „Im Frühjahr wollen wir Klarheit haben“, erklärt der ehemalige Karlsruher, der auch abwarten will, ob sich der verletzungsanfällige Nationalspieler gesundheitlich stabilisiert.

Auch wenn der HSV noch drei Plätze schlechter platziert ist als der Tabellenelfte aus Hannover, ist Djourou überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. „Im vergangenen Jahr war 96 die beste Variante für mich, ich habe viel von Trainer Mirko Slomka profitiert. Doch in diesem Jahr ist Hamburg die richtige Herausforderung. Denn wir sind von der Qualität der Spieler her besser als Hannover, auch wenn sich das bisher in der Tabelle noch nicht abgebildet hat.“

Diesen Worten gilt es am Sonntag Taten folgen zu lassen. Pikantes Detail: Sollte Djourou mit einer blitzsauberen Leistung dazu beitragen, dass der HSV drei Punkte einfährt, könnte sein von ihm geschätzter Förderer Slomka, der in Hannover nicht mehr unumstritten ist, vor dem Rauswurf stehen.

HSV: Drobny – Götz, Tah (ab 46. Djourou), Sobiech, Mancienne – Jiracek, Rincon (ab 61. Tesche) – Beister, Arslan, Calhanoglu – Lasogga (ab 46. Rudnevs). Tore: 1:0 Lasogga (19.), 2:0 Calhanoglu (48.), 3:0 Rudnevs (54.), 4:0 Arslan (65.), 4:1 Kacar (70.), 5:1 Arslan (72.)