Ein Zusammenschluss von HSV-Mitgliedern bietet eine weitere Alternative für eine neue Vereinsstruktur an. Dabei sind auch Fan-Vorsänger Johannes Liebnau sowie Christian Reichert und Christian Bieberstein, die Abteilungsleitung der Supporters.

Hamburg. Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Otto Rieckhoff hatte mit seinem Modell HSVPlus den Anfang gemacht, Aufsichtsrat Jürgen Hunke legte einen Alternativvorschlag zu einer möglichen Strukturreform beim HSV nach. Jetzt hat ein Zusammenschluss unterschiedlichster Vereinsmitglieder ein drittes Modell für Satzungsveränderungen auf den Weg gebracht. Zu den Unterstützern zählen unter anderem der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Ertel, sein Ratskollege Hans-Ulrich Klüver, Fan-Einpeitscher Jojo Liebnau sowie die Abteilungsleitung der Fördernden Mitglieder, Christian Reichert und Christian Bieberstein.

Ähnlich wie auch Hunke sind die Verfechter dieses Modells im Gegensatz zu HSVPlus strikt dagegen, Teile des Vereins Investoren oder Kapitalgebern zu überlassen, da es im deutschen Fußball kein Beispiel gäbe, dass eine Ausgliederung und der Verkauf von Vereinsanteilen zu sportlichem Erfolg führen würde. Vielmehr müsse die Qualität der handelnden Personen und der Abläufe verbessert werden. Konkret spricht sich die Initiative – wie auch die beiden anderen Reformvorschläge – für eine Verkleinerung des Aufsichtsrats aus. Jedoch nicht auf sechs (HSVPlus) oder sieben (Hunke), sondern von derzeit elf auf acht Personen.

Dieses Gremium müsse zudem vom operativen Geschäft befreit werden und sich allein der Kontrolle des Vorstands widmen. Dieser soll dafür mit mehr Macht ausgestattet und neu strukturiert werden. So sollen Spielertransfers in Zukunft nicht mehr mit dem Aufsichtsrat abgestimmt werden müssen. Zudem ist ein eigener Vorstand für Finanzen vorgesehen, der sich auf Augenhöhe mit den anderen Vorständen befinden soll, um das Kapital künftig sorgsamer auszugeben.

Bestehende Gremien nicht abschaffen

Weitere Punkte des Vorschlags sind die Ausweitung der Kompetenzen des Ehrenrates sowie die Möglichkeit, bis zu zwei offizielle Beiräte berufen zu können, die den Vorstand beraten und unterstützen sollen. „Unsere Vorschläge unterscheiden sich insofern von dem Hunke-Modell, als dass wir keine komplett neue Satzung und bestehende Gremien auch nicht abschaffen wollen, sondern einzelne Dinge verändern, damit der HSV in Zukunft erfolgreicher ist und auch die Außendarstellung positiver wird“, erklärt Reichert.

Am 19. Januar sollen die Mitglieder auf der Versammlung über eine mögliche Strukturreform bei ihrem Verein entscheiden. Die drei verschiedenen Gruppierungen mit ihren unterschiedlichen Modellen wollen den Verein laut Reichert jedoch nicht spalten. „Wir betrachten unsere Ideen nicht als Konkurrenz zu den anderen, sondern wollen losgelöst davon die Vereinsstruktur in konkreten Punkten verbessern.“

Die Einzelheiten der Initiative sind im Internet unter www.hsv-reform.de nachzulesen.