Der Serbe flog in der Partie der U23 nach 22 Minuten vom Feld. Der russische Scout Asimow will sich trotzdem Mitte der Woche mit Sportchef Oliver Kreuzer treffen

Hamburg. Unter den handverlesenen 214 Besuchern, die am Sonnabend Zeuge der 1:3-Niederlage der U23 des HSV gegen die U23 von Hannover 96 auf der Wolfgang-Meyer-Sportanlage waren, hatte ein Zuschauer bereits nach 22 Minuten mehr als genug gesehen. Alexander Asimow, der seit Wochen den bei den Profis ausgemusterten Gojko Kacar für den russischen Spitzenclub Rubin Kasan beobachtete, konnte in seinem Notizblock lediglich notieren, dass der Serbe mit einer Notbremse im eigenen Strafraum einen Elfmeter verschuldete und vorzeitig duschen gehen musste.

„Den Besuch des Spiels hätte ich mir ohnehin sparen können, da Kacar als Innenverteidiger und nicht auf seiner eigentlichen Position im defensiven Mittelfeld eingesetzt wurde“, sagte Asimow, der Mitte kommender Woche ein Gespräch mit HSV-Sportchef Oliver Kreuzer über Kacar führen will.

Dem Abendblatt verriet Asimow, dass er eine gute und eine schlechte Nachricht habe. Die schlechte: Rubin Kasan hat sich offenbar gegen eine Verpflichtung Kacars entschieden. Die gute: Laut Asimow, der den deutschen Markt für mehrere osteuropäische Clubs beobachtet, gebe es aber weitere Interessenten, die Kacars jüngste unglückliche Auftritte offenbar nicht vollends verschreckt haben. „Es gibt Clubs, die an Kacar als Mittelfeldspieler Interesse haben“, sagt Asimow.

Immerhin 90 Minuten auf dem Platz blieb am Sonnabend Robert Tesche, der die 1:3-Pleite des Regionalliga-Nachwuchses aber auch nicht verhindern konnte. Nicht dabei war dagegen der ebenfalls aussortierte Paul Scharner, der in der kommenden Woche mit Athletiktrainer Markus Günther in Ochsenzoll alleine trainieren und in sieben Tagen zur U23 stoßen soll.

Am Sonntag gönnte sich der Österreicher, der Kreuzers Entscheidung nicht akzeptieren will und sich juristisch beraten lässt, einen Kurztrip nach England zu seinem Ex-Club Wigan Athletic. Michael Mancienne und Slobodan Rajkovic, denen Kreuzer ebenfalls erklärt hatte, dass sie nicht mehr bei den Profis trainieren dürfen, brauchen überraschend vorerst doch noch nicht zur U23. Trotz mehrerer Anfragen aus der Türkei gibt es noch immer kein seriöses Angebot für einen der Streichkandidaten, was sich laut Asimow zumindest bei Kacar demnächst noch ändern könnte.