Der vom HSV degradierte Verteidiger will unter den derzeitigen Bedingungen nicht bei der U23 trainieren. Auf Schalke sitzt Jonathan Tah auf der Bank.

Hamburg. Eigentlich soll der beim HSV aussortierte Paul Scharner von Montag an bei der U23 trainieren, doch so einfach nimmt der Österreicher die Degradierung nicht hin. „Ich bestehe darauf, unter einem ausgebildeten Fußballlehrer zu arbeiten, und der ist in der Zweiten derzeit nicht zu finden“, erklärte Scharner. Beide Trainer des Regionalligateams, Rodolfo Cardoso und auch Soner Uysal, haben die Fußballlehrerlizenz bisher nicht erworben.

Für Sportchef Oliver Kreuzer kommt diese Aussage überraschend: „Ich gehe davon aus, dass sich Scharner am Montag bei der Zweiten einfindet.“ Es gäbe jedoch die Möglichkeit, Nachwuchschef Michael Schröder oder U19-Coach Otto Addo hinzuzuziehen, die über die nötige Lizenz verfügen.

Scharner absolvierte am Donnerstag Einzeltraining mit Athletik-Trainer Markus Günther. „Ich will mich jetzt darauf konzentrieren, wieder ganz fit zu werden“, sagte der Verteidiger, den zuletzt ein Muskelfaserriss in der Wade quälte. Wie es weitergehen soll, ist offen. „Bis zum Ende der Transferfrist am 31. August kann alles passieren“, sagte Scharner. Ein Wechsel sei weiterhin möglich, die familiär bedingte Absage an den interessierten Premier-League-Aufsteiger Hull City keine grundsätzliche Entscheidung gegen einen Transfer ins Ausland gewesen.

Über das weitere Vorgehen mit Scharners Teamkollegen Slobodan Rajkovic und Michael Mancienne, denen ebenfalls die Abschiebung zur Zweiten droht, soll erst nächste Woche entschieden werden. „Solange Djourou noch nicht fit ist, müssen wir abwarten. Der Trainer will ja auch mal elf gegen elf trainieren können“, sagt Kreuzer. Für beide Streichkandidaten gäbe es Angebote aus der Türkei und Russland, die das Interesse der Defensivexperten jedoch nicht geweckt haben sollen.

Trainer Thorsten Fink machte erneut deutlich, dass er keinen aussortierten Abwehrspieler in den Kader für das Schalke-Spiel berufen wird. Auch für spätere Spiele ist die Tür endgültig zu, selbst wenn sich einer verletzen sollte. Somit wird Talent Jonathan Tah derzeit als einziger Verteidiger auf der Bank sitzen. Der 17-Jährige konnte wegen schulischer Verpflichtungen jedoch am Donnerstag und Freitag nicht mit den Profis trainieren. Fink will nun sogar seinen Trainingsplan verändern, um ihn öfter einbinden zu können.