Nach der Schwedenreise will der HSV-Trainer in Kürze mit dem Feinschliff beginnen. Am Wochenende sind Dortmund, Bayern und Bremen zu Gast.

Hamburg. Etwas Besonderes wollte sich Thorsten Fink am ersten Morgen zurück in der Zivilisation nicht gönnen. "Ich habe einfach ein gemeinsames Frühstück mit meiner Familie genossen", sagt der Trainer, der mit der HSV-Mannschaft nach vier Tagen in der Wildnis Schwedens am Vorabend um kurz vor 22 Uhr in Hamburg gelandet war. Ob er in den Wäldern denn gar nichts vermisst habe? "Mein Handy hat mir jedenfalls nicht gefehlt", sagt Fink, "aber ein gutes Steak habe ich schon vermisst." Abgesehen davon sei der Trip in die Einöde aber aus seiner Sicht ein voller Erfolg gewesen. "Besonders für die Integration der neuen Spieler waren die Tage in Schweden sehr hilfreich", sagt Fink.

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Mit gutem Gewissen konnte der Cheftrainer seinen erschöpften Spielern gestern einen freien Tag gönnen, ehe er heute und morgen noch mal zwei Trainingseinheiten um 10 und 15.30 Uhr angesetzt hat. "So langsam geht die Vorbereitung in den Endspurt. Wir müssen zwar immer noch Kraftausdauer trainieren, werden aber schon bald zum Feinschliff übergehen", sagt der 44-Jährige, der sein Trainingspensum auch nicht im Hinblick auf den am Wochenende stattfindenden Liga-Pokal drosseln will: "Natürlich wollen wir das Turnier gewinnen, aber eine punktgenaue Vorbereitung für den Bundesligastart ist mir wichtiger." So will Fink in der kommenden Woche mit den Feinarbeiten wie dem Trainieren von Standards und Laufwegen anfangen.

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Anregungen holte sich Fink in Schwedens Wildnis von den eigenen Spielern. So forderte er zu Anfang des Überlebenstrainings, dass sich jeder über mögliche Verbesserungen Gedanken machen und diese dann zum Ende der Reise vortragen solle. In Kleingruppen wurden am Dienstag Vorschläge präsentiert, wie die kommende Saison trotz Einsparungen erfolgreicher werden kann. So einigten sich die Spieler darauf, mögliche Fehler früher anzusprechen, den unbedingten Willen zu schulen und Lösungswege für schlechte Phasen zu erarbeiten. Als Ziele wurden festgehalten, bei Standardsituationen besser zu stehen und vor allem mehr Heimspiele als im vergangenen Jahr zu gewinnen. "Ich habe in Schweden einen ganz anderen Geist als in der vergangenen Saison gespürt", lobt Fink, der aber natürlich weiterhin von Bewegung auf dem Transfermarkt ausgeht: "In den kommenden Wochen wird selbstverständlich noch etwas passieren."

Der von Fink beschworene Geist wird jedenfalls schon am Wochenende so richtig auf die Probe gestellt, wenn der HSV beim Liga-Pokal zunächst am Sonnabend (16.45 Uhr) auf Borussia Dortmund und anschließend am Sonntag auf Bayern München oder Werder Bremen trifft. Bislang sind 37 000 Karten für das Viererturnier, das dem HSV bis zu 1,5 Millionen Euro Einnahmen bescheren soll, verkauft worden.