Der Sportchef des HSV flog zu Gesprächen in die Schweiz. Doch noch steht der 43-jährige Deutsche bei Meister FC Basel unter Vertrag.

Hamburg. Kommt jetzt endlich Bewegung in die T-Frage ? HSV-Sportchef Frank Arnesen flog gemeinsam mit Mediendirektor Jörn Wolf nach Basel, um sich dort nach einem Nachfolger für Michael Oenning umzusehen. Und um erste Gespräche zu führen. Die ohnehin spannende Angelegenheit scheint sich nun zuzuspitzen, denn die neue Entwicklung bringt mal wieder einen neuen Namen hervor. Es handelt sich dabei nicht mehr um Marcel Koller, der am Mittwoch Nationaltrainer Österreichs geworden ist, auch nicht um den ehemaligen Stuttgarter Christian Gross, der derzeit bei den Young Boys in Bern tätig ist - nun soll das Rennen offenbar ein in der Schweiz tätiger deutscher Coach machen: Thorsten Fink.

Der ehemalige Bayern-Spieler steht beim Schweizer Meister FC Basel unter Vertrag, mit diesem Klub belegt er derzeit den vierten Platz in der Liga der Eidgenossen, fünf Punkte hinter Spitzenreiter FC Luzern. Wird Thorsten Fink der neue HSV-Trainer? Das dürfte noch einen harten Kampf geben, den Arnesen zu bestehen hat, denn: Der 43-jährige Trainer spielt mit Basel derzeit noch in der Champions League. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist: Wird sich ein so erfolgreicher Fußballlehrer einen Wechsel zum Tabellenletzten in der Bundesliga antun?

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Fink begann seine Karriere als Profi-Fußballer bei Wattenscheid 09, der Mittelfeldspieler wechselte über den Karlsruher SC zum FC Bayern. Als Trainer war er von 2006 bis 2008 bei Red Bull Salzburg tätig. Mit dem "Retorten-Klub" stieg er von der Regionalliga in die Bundesliga Österreichs auf, Fink arbeitete fortan im Gespann mit dem Italiener Giovanni Trapattoni. Über den FC Ingolstadt 04, mit dem er 2008 aus der Regionalliga in die Zweite Bundesliga aufstieg, kam Thorsten Fink 2009 nach Basel.

Dort setzte er endgültig zu einer Bilderbuchkarriere an: 2010 wurde der FC Basel unter seiner Regie Landesmeister und Pokalsieger, ein Jahr später verteidigte er den Meistertitel. Der Vertrag des Meister-Trainers läuft noch bis zum Sommer 2013.

Schon als Spieler war Thorsten Fink, dem der Ruf eines ehrlichen, emsigen und immer 100 Prozent gebenden Arbeiters vorauseilte, überaus erfolgreich: Vier deutsche Meisterschaften mit dem FC Bayern krönten seine Karriere, dreimal wurde er mit den Münchnern DFB-Pokalsieger, gewann 2001 die Champions League und im selben Jahr auch den Weltpokal. Der Mann weiß, wie es geht.