Ruud van Nistelrooy stand erstmals im HSV-Dress auf dem Trainingsplatz. Gut für den Klub: Seine Wade macht keine Probleme mehr.

Hamburg. Vor dem Fanshop hatten schon am frühen Morgen die ersten Fans gewartet, die ersten Trikots ihres neuen Stars Ruud van Nistelrooy zu erwerben. Hätten die am Ende 1000 neuen Besitzer eines Trikots mit der Rückennummer 22 gewusst, dass der Niederländer keine vier Stunden später erstmals im HSV-Dress auf dem Trainingsplatz stehen würde - sie wären sicher geblieben.

So aber blieb es eine - vom HSV auch so gewollt - weitgehend unbeobachtete erste Trainingseinheit auf dem Platz. Kurz nach zwölf Uhr hatte "Van the man" den Platz betreten. Zusammen mit Reha-Trainer Markus Günther konnte van Nistelrooy leichte Steigerungsläufe sowie lockeres Passtraining absolvieren. Und der Niederländer selbst war höchst zufrieden. "Es ist alles gut", sagte der neue Hoffnungsträger anschließend, "die Wade macht keine Probleme mehr. Jetzt wollen wir das Pensum von Tag zu Tag steigern."

Und van Nistelrooys Optimismus wird geteilt. "Es ist ein absolut positives Zeichen, dass er so früh auf den Platz wollte und schon steigert", vermeldete Co-Trainer Erdinc "Eddy" Sözer anschließend, dass die lädierte Wade des letzten Neuzugangs die erste Belastungsprobe schadlos überstanden hatte. "Er hatte keine Probleme. Und je früher er auf den Platz kommt, desto besser ist es. Und das erste Training auf dem Platz dürfen wir auch als ersten Schritt in die richtige Richtung werten."

Dennoch wird es für das morgige Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr, Liveticker bei abendblatt.de) natürlich nicht reichen. Ziel bleibt weiterhin, den neuen Superstar bis zur Auswärtspartie in Köln am 6. Februar so hinzubekommen, dass er zumindest für einen möglichen Kurzeinsatz zur Verfügung steht. Dafür müsste der 33-Jährige aber spätestens Mitte nächster Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Bis dahin arbeitet der ehemalige Torschützenkönig von Eindhoven, Manchester United und Real Madrid nach jeweils neuer, genauer Absprache mit Günther in den voll ausgestatteten Fitnessräumen der HSH-Nordbank-Arena. "Er ist längerfristig bis 2011 verpflichtet, und so arbeiten wir auch", nimmt Trainer Bruno Labbadia zeitlich jeden Druck aus van Nistelrooys Genesung, "bis dahin arbeiten wir mit dem Kader, den wir zuletzt hatten. Ein Kader, der gezeigt hat, dass er es kann."

Einkalkulieren muss Labbadia weiterhin den Ausfall von Zé Roberto (Trainingsrückstand), der zwar ins Lauftraining eingestiegen ist, aber auch gestern noch auf Balltraining verzichtete.