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23.05 Uhr: Italien muss im Viertelfinale gegen England am Sonntag ohne Innenverteidiger Giorgio Chiellini auskommen. Der 27-Jährige kann in Kiew wegen einer Oberschenkelverletzung nicht spielen. Der Abwehrspieler von Juventus Turin hatte sich die Blessur am Montag beim 2:0-Erfolg gegen Irland in Posen zugezogen. "Wir werden alles versuchen, damit er so schnell wie möglich zurückkehren kann. Aber wir haben keinen Zeitplan“, sagte Teamarzt Enrico Castellacci.

19.39 Uhr: Franck Ribery hat am frühen Mittwochabend das Training mit der französischen Nationalmannschaft abbrechen müssen. Knapp drei Minuten nach dem Beginn der Einheit im Kirscha-Trainingszentrum bei Donezk humpelte der Mittelfeldspieler von Bayern München wegen Fersenproblemen vom Platz. Ribery wurde sofort in das angrenzende Mannschaftshotel gebracht. Wegen Kniebeschwerden musste auch Samir Nasri das Training abbbrechen. Die Franzosen spielen am Sonnabend in Donezk das EM-Viertelfinale gegen Spanien.

16.58 Uhr: Nach der 0:2-Niederlage bei der EM gegen Schweden ist es zwischen den Spielern der französischen Fußball- Nationalmannschaft zu einer lautstarken Auseinandersetzung gekommen. „Ja, es ging heiß her, aber nach dem Duschen hat es sich wieder abgekühlt“, sagte Nationaltrainer Laurent Blanc am Mittwoch nach dem Rückflug von Kiew nach Donezk, „das gibt es oft bei einer Niederlage. Mit einem Sieg nimmt man eher Dinge in Kauf und ist glücklich. Die Spieler haben gespürt, dass nicht jeder alles gegeben hat.“ Blanc forderte nach „einer schlimmen Nacht“ eine Reaktion seiner Mannschaft im Viertelfinale gegen Spanien am Samstag in Donezk. Dann soll Innenverteidiger Laurent Koscielny anstelle des gesperrten Philippe Mexès den Angriffswirbel des Titelverteidigers stoppen. „Er hat die Qualitäten, um Philippe zu ersetzen“, sagte Blanc über den Profi des FC Arsenal, „er wird gegen Spanien jede Menge Arbeit zu erledigen haben.“ Der 46-Jährige zeigte sich als glühender Anhänger des spanischen Spiels. „Sie sind Welt- und Europameister, sie haben ein Fundament von Spielern, das sich sehr gut kennt. Sie spielen wirksam und spektakulär“, lobte Blanc den nächsten Gegner.

16.44 Uhr: Der italienische Nationalspieler Daniele De Rossi sieht die englische Nationalelf mit Blick auf die Unterstützung der Fans beim Viertelfinale am Sonntag in Kiew im Vorteil. „Das ist der zwölfte Mann für die Engländer“, sagte der Mittelfeldspieler am Mittwoch in Krakau. Für die Fans aus Italien sei es schwierig, nach Kiew zu kommen. In England gebe es zudem eine andere Tradition, was das Reisen zu Spielen der Nationalelf angehe. Auch vor dem englischen Team äußerte De Rossi Respekt. Steven Gerrard sei der Schlüsselspieler, aber auch sonst verfüge das Team über zahlreiche gute Akteure. Dass aus Protest gegen den Umgang mit der inhaftierten Oppositionsführerin Julia Timoschenko keine Politiker aus Italien und Großbritannien zum Spiel in die Ukraine kommen, wisse er. Dazu äußern wollte sich De Rossi allerdings nicht. „Das ist eine ernste Sache. Aber wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren.“

16.06 Uhr: Der Schiedsrichter der Begegnung zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Griechenland im EM-Viertelfinale am Freitag in Danzig ist ein „alter Bekannter“ von Bundestrainer Joachim Löw . Der Slowene Damir Skomina , der von der Schiedsrichter-Kommission der Europäischen Fußbal-Union (UEFA) mit der Leitung der Partie beauftragt wurde, löste bei der EM 2008 als vierter Offizieller die Platzverweise für Löw und seinen österreichischen Kollegen Josef Hickersberger aus. Beim 1:0 der deutschen Mannschaft gegen Österreich im Gruppenspiel in Wien mussten beide Trainer während des Spiels auf die Zuschauertribünen. Löw wurde als Strafe die direkte Betreuung seiner Mannschaft im Viertelfinale gegen Portugal (3:2) untersagt. Er verfolgte die Partie in Basel aus einer VIP-Box hinter einer Glasscheibe. Löw und Hickersberger hatten im dritten Gruppenspiel stark gestikuliert und die Anweisung von Skomina, sich wieder auf die Bank zu setzen, nur widerwillig und nicht direkt befolgt.

15.59 Uhr: Marcello Lippi traut den Italienern bei der Europameisterschaft nach dem Erreichen des Viertelfinales alles zu. „ Jetzt ist kein Ziel mehr unerreichbar “, sagte Italiens Weltmeistertrainer von 2006 in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der „Gazzetta dello Sport“. Die Tore von Antonio Cassano und Mario Balotelli beim 2:0-Sieg gegen Irland am Montagabend in Posen hätten die Squadra Azzurra entfesselt, meinte der Vorgänger von Nationaltrainer Cesare Prandelli. Im Viertelfinale treffen die Azzurri am Sonntag in Kiew auf England.

15.36 Uhr: Die Spiele der Fußball-Europameisterschaft werden in Barcelona nicht auf öffentlichen Plätzen auf Großbildschirmen zu sehen sein. Die Stadtverwaltung der katalanischen Metropole schloss die Schaffung von Möglichkeiten zu einem Public Viewing aus. Die Aufstellung von Großbildschirmen stelle „keine Priorität“ dar , sagte der stellvertretende Bürgermeister der zweitgrößten spanischen Stadt, Joaquim Forn. „Alle Bürger haben Fernsehgeräte zu Hause und können sich dort die Spiele tadellos ansehen.“ Barcelona wird von den katalanischen Nationalisten (CiU) regiert, die nicht viel von der spanischen Nationalelf halten und am liebsten eine katalanische Auswahl zu Welt- und Europameisterschaften schicken würden. Die konservative Volkspartei (PPC) hielt der Stadtregierung vor, sie habe Angst davor, dass Bürger von Barcelona mit spanischen Flaggen durch die Straßen der Stadt laufen würden.

15.34 Uhr: Drei Tage nach dem blamablen Aus in der EM-Vorrunde hat Kapitän Mark van Bommel seinen Rückzug aus der niederländischen Nationalmannschaft angekündigt . „Die Zeit ist reif für eine neue Generation begabter junger Fußballspieler. Wir haben sie und sie müssen auf dem allerhöchsten Niveau Erfahrungen sammeln können“, teilte der ehemalige Münchener Bundesligaprofi auf der Homepage des niederländischen Verbandes mit. Einen endgültigen Schlussstrich unter seine Karriere in der Elftal wollte der 35-Jährige jedoch nicht ziehen. „Das will ich noch nicht. Vielleicht gibt es in der Zukunft für den Bondscoach noch Situationen, in denen er mich doch noch einmal berufen will. Dann will ich da sein“, erklärte van Bommel. Der defensive Mittelfeldspieler bestritt seit Oktober 2000 insgesamt 79 Länderspiele für den Vizeweltmeister. Im Laufe der EM war van Bommel jedoch immer heftiger kritisiert worden. Im abschließenden Gruppenspiel am vergangenen Sonntag gegen Portugal (1:2) war er nicht mehr zum Einsatz gekommen.

15.08 Uhr: Ein in Polen vermisster irischer EM-Fan ist offenbar tot gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Mittwoch, Taucher in Bydgoszcz hätten den Leichnam eines jungen Mannes aus dem Fluss Brda in der Innenstadt geborgen. Seine Familie werde möglicherweise noch am Mittwoch nach Polen kommen, um ihn zu identifizieren. Das polnische Fernsehen berichtete unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft, der Mann habe die Papiere des Vermissten bei sich getragen. Der 21-Jährige wurde seit der Nacht zum Sonntag vermisst. Gegen 1.00 Uhr hatte er sich nach einem gemeinsamen Abend von seinen Freunden getrennt.

14.47 Uhr: Thomas Müller sieht die bisherigen Leistungen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der EURO in Polen und der Ukraine von den Medien nicht ausreichend gewürdigt . „Man sollte etwas positiver berichten. Wir haben neun Punkte geholt und dennoch wird unsere Leistung schlecht gemacht. Wenn ich Bilder vom Public Viewing in Deutschland sehe, ist da sehr viel Begeisterung zu spüren. In den Medien kommt das nicht so rüber“, sagte der WM-Torschützenkönig von 2010 am Mittwoch in Danzig und fügte hinzu: „Im Moment kommt es einem so vor, dass wir uns dafür schämen müssten, wenn wir den Titel gewinnen.“

13.46 Uhr: Erstmals seit 1988 hat es bei einer Fußball-Europameisterschaft keine Nullnummer in der Gruppenphase gegeben. Bei der EURO vor 24 Jahren in Deutschland hatte es ebenfalls kein 0:0 in der Vorrunde, aber auch im weiteren Turnierverlauf gegeben. Damals umfasste die Endrunde allerdings nur acht Teams.

13.21 Uhr: Auch nach dem Einzug Englands ins Viertelfinale der Fußball-EM halten die Politiker von der Insel an ihrem EURO-Boykott fest . Wie die Regierung mitteilte, werden wegen „schwerwiegender Bedenken gegen die Justiz und die Rechtssprechung in der Ukraine“ keinerlei britische Politiker zum Viertelfinale am Sonntag (20.45 Uhr/ARD) gegen Italien nach Kiew reisen. Schon bei den drei Gruppenspielen der Engländer in Donezk und Kiew war kein Regierungsvertreter vor Ort gewesen.

13.04 Uhr: Neben Andrej Schewtschenko hat auch sein Kollege Andrej Woronin den Rücktritt aus dem ukrainischen Nationalteam angekündigt, berichtet die russische Zeitung „Sowetskij Sport“. Der 32 Jahre alte Stürmer will diese Entscheidung noch vor der gestrigen Niederlage gegen England getroffen haben. Nun habe er vor, sich auf seine Klubkarriere zu konzentrieren. Derzeit spielt Woronin bei Dynamo Moskau, wo er noch bis 2013 unter Vertrag steht.

12.20 Uhr: In der Nacht vom 19. auf den 20. Juni hat ein Unbekannter drei Mal bei der Polizei angerufen und einen Sprengstoffanschlag im Kiewer Stadion angekündig t, berichtet die Behörde auf ihrer Website. Der Mann habe gedroht, die EM-Arena in die Luft zu sprengen, weil er mit der Niederlage des ukrainischen Teams gegen England unzufrieden sei. Bei der Überprüfung des Stadions und des umgebenden Geländes seien allerdings keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden, meldet die ukrainische Polizei. Abgesehen davon habe es im Zusammenhang mit den gestrigen Spielen keine „groben Verletzungen der öffentlichen Ordnung“ gegeben.

11.50 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Freitagabend beim EM-Viertelfinalspiel Deutschland gegen Griechenland in Danzig auf der Tribüne sitzen. Dies kündigte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter am Mittwoch in Berlin an. Damit wird Merkel erstmals bei der Europameisterschaft 2012 bei einem Spiel der deutschen Mannschaft dabei sein. Bei den Gruppenspielen in Polens Mitgastgeberland Ukraine hatte die Kanzlerin noch auf einen Besuch verzichtet.Merkel folgt nach deutschen Angaben mit dem Besuch in Danzig einer Einladung des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk. Möglich wird die Teilnahme, indem ein anderes Treffen von mehreren europäischen Regierungschefs am Freitagnachmittag in Rom um zwei Stunden nach vorn verlegt wurde. Offen ist noch, ob die Kanzlerin in Danzig Griechenlands neuen Ministerpräsidenten sehen wird. Die Bemühungen des konservativen Wahksiegers Antonis Samaras zur Bildung einer neuen Regierung in Athen dauerten am Mittwoch noch an.

11.21 Uhr: Nach dem bitteren EM-Aus der Ukraine wird Nationaltrainer Oleg Blochin den Deutschen die Daumen drücken. „Russland und Kroatien sind raus. Nun werde ich, glaube ich, für die deutsche Auswahl sein“, sagte Blochin in der Pressekonferenz nach der Niederlage gegen England.

11.18 Uhr: Spanien hat keine Angst vorm Angstgegner : Der Titelverteidiger hat das anstehende Viertelfinale gegen Frankreich mit Freude zur Kenntnis genommen. „Jetzt ist es Frankreich geworden. Ein Spiel zwischen zwei Großen. Auf geht’s“, twitterte etwa Innenverteidiger Gerard Pique . Sein Teamkollege Javi Martinez schrieb just nach dem Abpfiff der letzten Vorrundenspiele am Dienstagabend: „Spanien gegen Frankreich. Was für ein Spiel!“ Der amtierende Welt- und Europameister hat in sechs offiziellen Pflichtspielen noch kein einziges Mal gegen den Weltmeister von 1998 gewonnen. Das Viertelfinale findet am Samstag (20.45 Uhr) in Donezk statt.

11.03 Uhr: Joachim Löw erhält am Freitag beim EM-Viertelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Griechenland moralische Unterstützung von seiner Ehefrau Daniela . Die Gattin des Bundestrainers wird ihren Mann erstmals während der EM besuchen und das Match in Danzig (20.45 Uhr/ZDF) live auf der Tribüne verfolgen. Ob sie im Falle eines Halbfinaleinzugs länger in Polen bleibt, steht noch nicht fest. Bei der WM 2010 war Daniela Löw ebenfalls erst nach der Vorrunde nach Südafrika gereist und hatte ihrem Ehemann und der DFB-Auswahl bei den Siegen über England (4:1) und Argentinien (4:0) offensichtlich Glück gebracht.

10.42 Uhr: Der deutsche Schiedsrichter Wolfgang Stark hat beim ersten öffentlichen Training der Unparteiischen bei der Europameisterschaft gefehlt. Bei der Übungseinheit am Mittwochmorgen im Agrykola-Stadion von Warschau waren auch seine Assistenten nicht dabei. Ein Sprecher der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass dies noch keine Entscheidung über den Verbleib Starks im Turnier bedeuten würde. Die Schiedsrichter sollten am Mittag erfahren, ob die EURO für sie weitergeht . Stark war nach dem 1:0-Sieg Spaniens im letzten Vorrundenspiel gegen Kroatien wegen eines nicht gegebenen Elfmeters in die Kritik geraten.

10.24 Uhr: Verteidiger Giorgio Chiellini wird der italienischen Nationalelf beim Viertelfinale am Sonntag gegen England in Kiew (20.45 Uhr) verletzt fehlen. Nach Auskunft von Mannschaftsarzt Enrico Castellacci versucht das medizinische Personal nun alles, um den Verteidiger von Juventus Turin für ein mögliches Halbfinale fit zu bekommen. Chiellini hatte sich im letzten Gruppenspiel der Italiener am Montag gegen Irland (2:0) einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen und musste ausgewechselt werden. Der 27-Jährige stand in den bisherigen drei EM-Partien seines Teams stets in der Startformation.

9.57 Uhr: 12,46 Millionen Zuschauer haben in der ARD-Live-Übertragung des EM-Vorrundenspiels zwischen England und der Ukraine (1:0) den Torklau für die Auswahl des EM-Co-Gastgeberlandes gesehen. Die Quote entsprach einem Marktanteil von 41,8 Prozent. Den Hausherren war in der 62. Minute ein klares Tor von Marco Devic verweigert worden, als der englische Innenverteidiger John Terry den Ball erst hinter der Torlinie wieder ins Spielfeld zurückbefördert hatte. Das Parallelspiel der Gruppe D zwischen Schweden und Frankreich (2:0) war am Dienstag von Einsfestival übertragen worden.

9.32 Uhr: Heute ist in Polen und der Ukraine der erste Ruhetag. Von Ruhe kann aber keine Rede sein. Das nicht gegebene ukrainische Tor im letzten EM-Gruppenspiel am Dienstag gegen England ist auch am Tag danach noch das beherrschende Thema - auch auf der Insel. Abwehrstar Rio Ferdinand vom Vizemeister Manchester United twitterte: „Das ist das Karma für das, was uns in Südafrika widerfahren ist... Der Ball war beide Male über der Linie.“ Der für die EURO nicht berücksichtigte Ferdinand erinnerte damit an das WM-Viertelfinale 2010 gegen Deutschland (1:4) in Südafrika, als ein Schuss von Frank Lampard ebenfalls deutlich hinter Torlinie war, wie der Treffer des Ukrainers Marko Devic aber nicht anerkannt wurde.Für Ex-Nationalspieler Michael Owen war die Szene die „Bestätigung dafür, dass es eine totale Zeitverschwendung ist, einen weiteren Offiziellen hinter den Toren zu beschäftigen“. Er wolle sich aber nicht beschweren, denn durch den 1:0-Sieg erreichte England das Viertelfinale