Bremen. Hochklassiges Spiel zum Abschluss des neunten Bundesliga-Spieltags. Bayer gelingt mit dem 6:2 bei Werder ein Schritt aus der Krise.

Mit Konterfußball der Extraklasse hat Bayer Leverkusen ausgerechnet bei den so heimstarken Bremern die sportliche Talfahrt gestoppt und Trainer Heiko Herrlich aus der Schusslinie genommen. Die Rheinländer gewannen am Sonntagabend in einem hochklassigen Spiel bei Werder mit 6:2 (3:0) und fügten den Norddeutschen damit die erste Heimniederlage seit der Amtsübernahme von Trainer Florian Kohfeldt Ende Oktober 2017 zu.

Seitdem war Bremen in der Bundesliga in 16 Spielen vor eigenem Publikum ungeschlagen geblieben. Für Leverkusen war es nach zuletzt drei Partien ohne Sieg der erste Dreier. Vor 40.400 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erzielten Kevin Volland (8. Minute), Julian Brandt (38.), Karim Bellarabi (45.), Kai Havertz mit einem Doppelpack (67./77.) und Aleksandar Dragovic (72.) die Treffer für die Gäste. Claudio Pizarro (60.) und Yuya Osako (62.) ließen die Gastgeber zwischenzeitlich wieder hoffen.

Herrlich hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:3 in der Europa League in Zürich gleich auf vier Positionen verändert. So kehrte unter anderem Volland in die Sturmspitze zurück – ein Wechsel, der sich bereits in der achten Minute auszahlte. Nach feiner Vorarbeit von Bellarabi brauchte der Nationalspieler im Strafraum aus kurzer Distanz nur noch einzuschieben.

Kohlfeldt musste Team kurzfristig umbauen

Die Bremer benötigten eine Weile, um sich vom Rückstand zu erholen. Hinzu kam, dass Kohfeldt sein Team kurzfristig hatte umbauen müssen, weil Abwehrchef Niklas Moisander wegen muskulärer Probleme passen musste. Werder agierte daher in der Abwehr mit Dreierkette mit Sebastian Langkamp in zentraler Position und Marco Friedl auf der rechten Seite. Umstellungen, die dem sonst so stabilen Bremer Spiel überhaupt nicht bekamen. Da in dem verletzten Philipp Bargfede ein weiterer Stabilisator vor der Abwehr fehlte, wirkte die Defensive der Gastgeber ungewohnt wackelig.

Allerdings versäumte es Bayer zunächst, daraus weiteres Kapital zu schlagen und die Partie frühzeitig zu entscheiden. Bellarabi (28.) und Havertz (29.) konnten bei Kontern erst nicht nachlegen. Doch Werder agierte defensiv im ersten Durchgang so indisponiert, dass die Gäste noch vor der Pause durch Brandt und Bellarabi scheinbar für die Vorentscheidung sorgten.

"Oldie" Pizarro trifft erstmals seit März 2017

Nach dem Seitenwechsel brachte Kohfeldt in Publikumsliebling Pizarro einen weiteren Offensivspieler. Und die Einwechslung des 40 Jahre alten Routiniers zahlte sich aus. Nachdem die Bremer zunächst noch eine Schrecksekunde in Form eines Pfostenschusses von Bellarabi zu überstehen hatten (51.), sorgte Pizarro mit seinem ersten Treffer für Werder seit dem 10. März 2017 für das 1:3. Auch damals hatte der Peruaner gegen Leverkusen getroffen.

Nun war Werder wieder im Spiel und startete angetrieben von den Fans einen Sturmlauf. Als Osako den Anschlusstreffer erzielte, bebte das Weserstadion wie in besten Zeiten. Die Partie drohte nun zu kippen - doch dann schlug Super-Talent Havertz eiskalt zu und beendete mit dem 4:2 den Bremer Schwung. Die Partie war damit entschieden und die Gäste konnten das Ergebnis noch in die Höhe schrauben.

Schalke 04 mit torlosem Remis bei RB Leipzig

Der deutsche Vizemeister FC Schalke 04 hat in der Bundesliga bei RB Leipzig ein Unentschieden erkämpft. Vier Tage nach dem torlosen Remis in der Champions League bei Galatasaray Istanbul gelang dem Team von Trainer Domenico Tedesco am Sonntag auch beim 0:0 im Auswärtsspiel in Leipzig kein Torerfolg. Die Schalker verbesserten sich mit nunmehr sieben Punkten auf Tabellenplatz 15. Leipzig dagegen verpasste drei Tage nach dem 2:0 gegen Celtic Glasgow in der Europa League vor 41.939 Zuschauern in der ausverkauften Red-Bull-Arena den fünften Saisonsieg.

Eintracht rettet Punkt bei Aufsteiger Nürnberg

Angreifer Sébastien Haller hat Eintracht Frankfurt in der Bundesliga gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg einen Punkt gerettet. Der Franzose schaffte beim 1:1 (0:0) am Sonntagnachmittag in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch den späten Ausgleich für die Hessen. Zuvor hatte Adam Zrelak (78.) für Nürnberg getroffen. Mit nun 14 Punkten bleibt die Eintracht von Trainer Adi Hütter Tabellensiebter. Nürnberg (9) verpasste den dritten Saisonsieg und damit auch den Anschluss an das Mittelfeld. Frankfurt hatte zuvor wettbewerbsübergreifend fünfmal nacheinander gewonnen.