Bergamo.

Fußball-Profi Robin Gosens von Atalanta Bergamo ist mit Blick auf den Neustart der Bundesliga ein "bisschen neidisch".

Auch er wolle nichts lieber als Fußball spielen. "Und in Deutschland darf es jetzt wieder losgehen. Dementsprechend gucken wir auch ganz genau hin, weil wir natürlich auch wissen, dass Deutschland jetzt ein Riesenbeispiel für alle anderen Ligen sein wird", sagte der 25 Jahre alte Verteidiger des italienischen Champions-League-Clubs bei "sportschau.de". Nicht nur er würde hoffen, dass alles gut geht und "Italien vielleicht nachzieht, weil sie sehen, dass es ein gutes Konzept ist, das da ausgearbeitet wurde."

Dass es Sicherheitsbedenken und keine hundertprozentige Gewissheit gebe, ist Gosens bewusst. Die Gefahr von Neuinfektionen bestehe weiterhin. "Ich denke aber, auf dieser Basis wurde das Sicherheitskonzept in Deutschland entwickelt. Es ist durch mehrere Instanzen gegangen und bietet damit jetzt die maximal mögliche Sicherheit. Ob es dann ethisch vertretbar ist, ist eine andere Frage", sagte Gosens, der seit 2017 in Bergamo spielt und zuletzt auch in den Fokus von Bundestrainer Joachim Löw gerückt war.

In Bergamo, das besonders schwer von der Coronavirus-Pandemie betroffen war und viele Wochen eine strikte Ausgangssperre hatte, dürfen die Fußball-Profis wieder individuell trainieren. Das war aber nach der Isolation zu Hause alles andere als leicht. "Jetzt habe ich meine erste Einheit absolviert auf dem Trainingsplatz und dachte, ich kann kein Fußball mehr spielen. Ich habe echt gedacht, ich habe meinen linken und meinen rechten Fuß zu Hause gelassen, weil mir komplett alles gefehlt hat", sagte Gosens: "Das war schon Wahnsinn zu sehen, wie viel man in zwei Monaten verliert."