Berlin.

Der frühere deutsche Fußball-Nationalstürmer Sandro Wagner hat seinen Wechsel nach China vor einem Jahr offenbar nicht bereut.

"Nachdem ich mich mehr und mehr an alles gewöhnt hatte, lief es super. Ich habe regelmäßig getroffen, bin zu einem Führungsspieler geworden und durfte sogar einmal die Kapitänsbinde tragen", sagte Wagner dem Fachmagazin "Kicker". Der Stürmer wurde in seiner ersten Saison mit Tianjin Teda Siebter und erzielte dabei zwölf Tore.

Gleichwohl sei der Wechsel eine große Umstellung gewesen. "Das Leben hier ist ein komplett anderes, China ist schon eine andere Welt. Vom Essen über die Luft, natürlich die Sprache bis hin zu der Bevölkerung", ergänzte Wagner. Er sei aber von der Liebenswürdigkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft der Chinesen beeindruckt. "Mit einem chinesischen Jungen habe ich mal ein Foto gemacht, und anschließend hat mir der Vater dafür gleich seinen Fahrer für mehrere Monate leihen wollen. Ich habe aber dankend abgelehnt, weil ich schon einen Fahrer habe."

Geholfen habe ihm bei der Eingewöhnung, dass in Felix Bastians bereits ein Deutscher spielte. Auch dass in Uli Stielike ein deutscher Trainer da sei, mache die Sache einfacher. Dagegen vermisse er Familie und Freunde. "Dazu die Berge, mein schönes München und den FC Bayern", sagte Wagner. "Dennoch bin ich dankbar für die Erfahrungen, die ich derzeit in China machen darf."