Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Freitag, den 15. November 2019:

Ajax verlängert mit Geschäftsführer van der Sar

Torwartlegende Edwin van der Sar bindet sich langfristig an den Champions-League-Halbfinalisten Ajax Amsterdam. Wie der niederländische Meister am Freitag mitteilte, verlängerte der 49-Jährige seinen auslaufenden Vertrag als Geschäftsführer bis November 2023. Van der Sar war 2012 als Marketingdirektor zu Ajax gewechselt, ehe er 2016 zum Geschäftsführer aufstieg.

„Freut mich, meinen Vertrag in diesem großartigen Verein zu verlängern“, schrieb van der Sar bei Twitter. Der 130-malige Nationalspieler hatte als Spieler von 1990 bis 1999 das Amsterdamer Trikot getragen.

Köln löst Vertrag mit Beierlorzer auf

1. FC Köln und sein entlassener Cheftrainer Achim Beierlorzer haben sich auf eine vorzeitige Vertragsauflösung geeinigt. Dies gab der Verein am Freitag bekannt. Beierlorzer war nach der sportlichen Talfahrt in der Bundesliga und dem blamablen Pokal-Aus beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken am Samstag vorzeitig von seinen Aufgaben entbunden worden.

„Damit haben wir für beide Seiten eine sehr faire Lösung gefunden“, sagte der Kölner Geschäftsführer Alexander Wehrle: „Wir bedanken uns bei Achim für seinen Einsatz für den 1. FC Köln und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“ Durch die Vertragsauflösung kann sich Beierlorzer jederzeit einem neuen Verein anschließen.

Wer bei den Rheinländern seine Nachfolge übernimmt, ist weiterhin offen. Derzeit betreuen die Co-Trainer Andre Pawlak und Manfred Schmid interimsmäßig die Mannschaft. Als Favorit auf den Job als Cheftrainer gilt der frühere Hertha-Trainer Pal Dardai. Auch der Posten des Geschäftsführers Sport ist nach der ebenfalls vorzeitigen Vertragsauflösung von Armin Veh weiter vakant.

Spanisches Gericht stoppt USA-Gastspiel

Das spanische Erstligaspiel zwischen dem FC Villarreal und Atlético Madrid darf nicht in Miami (USA) stattfinden. Im Rechtsstreit zwischen dem spanischen Fußballverband RFEF und dem Ligaverband LFP entschied das Handelsgericht von Madrid zugunsten des nationalen Verbandes. Demnach sei eine Verlegung eines offiziellen Ligaspiels in ein anderes Land ohne Zustimmung der RFEF unzulässig.

Die betreffende Partie sollte am 6. Dezember in Miami ausgetragen werden, "La Liga" und die Clubs hatten bei der RFEF einen entsprechenden Antrag eingereicht. Der Verband klagte und bekam nun recht. In der Begründung heißt es, dass die Liga ein Teil des Verbandes sei und der Wettbewerb in Zu- und Abstimmung mit den Institutionen ausgetragen werden müsse, die den Fußball in Spanien lenken.

Schon in der Vorsaison hatte es einen entsprechenden Vorstoß der Liga gegeben, um die Internationalisierung voranzutreiben. Damals sollte das Spiel zwischen dem FC Girona und dem FC Barcelona in den USA stattfinden. Zuvor hatte die Liga einen Vertrag mit dem US-Unternehmen Relevent unterzeichnet, der eine Auslagerung von Ligaspielen in die USA vorsieht.

Hallescher FC erlöst 11.000 Euro gegen rechte Gewalt

Die Versteigerung von Sondertrikots von Fußball-Drittligist Hallescher FC nach dem rechtsextremen Terroranschlags hat eine fünfstellige Summe eingebracht. Insgesamt wurden 11.391,68 Euro für die 24 Unikate eingenommen, wie der Club am Freitag mitteilte. Vor knapp drei Wochen waren die HFC-Profis beim Heimspiel gegen den SV Meppen in Trikots mit der Aufschrift „Zusammen gegen Gewalt, Rassismus und Antisemitismus“ aufgelaufen.

Die Erlöse der Versteigerung sollen den Hinterbliebenen des Anschlags zu Gute kommen. Gemeinsam mit den drei weiteren halleschen Profivereinen Gisa-Lions, Union-Wildcats und Saale Bulls waren bereits zuvor 12.874 Euro übergeben worden. Bei dem rechtsextremen Terroranschlag am 9. Oktober waren zwei Menschen getötet worden.

Einspruch abgelehnt – Man City droht Champions-League-Sperre

Manchester City und Trainer Pep Guardiola droht Ungemach von der Uefa.
Manchester City und Trainer Pep Guardiola droht Ungemach von der Uefa. © REUTERS | CARL RECINE

Manchester City droht weiter eine Bestrafung durch die Europäische Fußball-Union (Uefa) wegen Verstößen gegen die Financial-Fair-Play-Regeln. Der englische Meister scheiterte mit seinem Versuch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS, die Weiterleitung des Falls von der ermittelnden Uefa-Finanzkontrollbehörde an die Rechtssprechende Kammer des Kontinentalverbands zu verhindern. Die Beschwerde des Clubs sei unzulässig, urteilte der CAS. Der Sportgerichtshof befasse sich nur mit Einsprüchen gegen finale Entscheidungen. Inhaltlich habe der CAS nicht geurteilt, sagte Generalsekretär Matthieu Reeb der Nachrichtenagentur AP.

Die Uefa ermittelt gegen Man City wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play. Die höchstmögliche Strafe wäre ein Ausschluss von der Champions League. Die Untersuchungen waren nach Enthüllungen der Plattform Football Leaks und des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ gestartet worden. Interne E-Mails und Clubdokumente sollen zeigen, wie Man City systematisch die Regeln umgangen habe. Der Club hatte dies bestritten.

Laut "New York Times" hatte die Uefa den Ausschluss von Man City aus dem internationalen Wettbewerb für mindestens eine Saison gefordert. Manchester City hatte der Uefa seinerseits vorgeworfen, dass die Anschuldigung finanzieller Unregelmäßigkeiten völlig falsch seien. Bei den Ermittlungen sei eine umfassende Sammlung unwiderlegbarer Beweise ignoriert worden.

Contento verletzt sich erneut bei Testspiel

Diego Contento hat sich erneut in einem Testspiel verletzt und muss seine angestrebte Rückkehr in der Bundesliga verschieben. Der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler von Fortuna Düsseldorf zog sich am Donnerstag beim 3:2-Sieg gegen den Drittligisten SV Meppen eine Teilruptur der vorderen beiden Bänder im Sprunggelenk sowie eine Prellung des Sprungbeins zu. Er müsse vorübergehend pausieren, teilte der Club am Freitag mit.

Seit seinem Wechsel im Sommer 2018 von Girondins Bordeaux hat Contento, der 2013 mit dem FC Bayern München die Champions League gewann, noch kein Ligaspiel für die Fortuna absolvieren können. Im September 2018 hatte er sich im Test gegen Drittligist KFC Uerdingen einen Kreuzbandriss zugezogen. „Er war gerade wieder dran an der Mannschaft, ich hätte ihn auch in einem Pflichtspiel bringen können, und jetzt wird er wohl wieder länger ausfallen. Das ist ganz bitter“, sagte Fortuna-Coach Friedhelm Funkel der „Rheinischen Post“.

Lippi tritt zurück – China will Team umbauen

Der chinesische Fußballverband hat nach der 1:2-Niederlage in der WM-Qualifikation gegen Syrien und dem Rücktritt von Trainer Marcello Lippi tiefgreifende Veränderungen angekündigt. „Der Verband wird sich hinterfragen und das Nationalteam umbilden“, hieß es in einer Verbandsmitteilung vom Freitag (Ortszeit).

Der ehemalige italienische Nationaltrainer Lippi war am Donnerstag nach nur vier Pflichtspielen von seiner zweiten Amtszeit als chinesischer Nationaltrainer zurückgetreten. Er übernehme die „volle Verantwortung“ für die Niederlage, begründete Lippi seine Entscheidung.

Mit fünf Punkten Rückstand belegen die Chinesen in der Gruppe A nach vier Qualifikationsspielen Platz zwei hinter Syrien. Das Reich der Mitte qualifizierte sich erst einmal für eine Weltmeisterschaft. Beim Turnier 2002 in Japan und Südkorea schossen die Chinesen allerdings kein Tor und verloren alle drei Gruppenspiele.

Nach Buhrufen: Sterling verteidigt Gomez

Der englische Nationalspieler Raheem Sterling hat nach den Buhrufen gegen Joe Gomez seinen Teamkollegen in Schutz genommen. „Es war hart für mich zu sehen, dass mein Teamkollege für etwas ausgebuht wurde, das ich getan habe. Joe hat nichts Falsches getan“, schrieb Sterling auf Twitter nach dem 7:0 (5:0) der Three Lions in der EM-Qualifikation gegen Montenegro. Sterling war vor der Partie von Coach Gareth Southgate suspendiert worden. Er soll Medienberichten zufolge den Liverpool-Profi Gomez angegangen sein.

Auch Southgate äußerte sich nach der Partie am Donnerstagabend enttäuscht über das Verhalten der Fans im Wembleystadion, die Gomez nach seiner Einwechslung in der 70. Minute ausgebuht hatten. „Joe hat nichts Falsches getan und kein England-Spieler sollte dafür ausgebuht werden, dieses Trikot zu tragen“, sagte der Nationalcoach. „Alle Spieler sind besonders enttäuscht darüber.“ Mit dem klaren Sieg hatten die Three Lions das Ticket für die EM 2020 gelöst.

Southgate hatte für die letzte Quali-Partie gegen Kosovo am Sonntag eine Rückkehr von Manchester-City-Profi Sterling in Aussicht gestellt. „Wir haben uns entschieden, einen Schlussstrich unter alles zu ziehen“, sagte er.