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Frankfurt lässt Schalke beim 3:0 keine Chance

Pokalsieger Eintracht Frankfurt hat sich mit dem nächsten Sieg an Rekordmeister FC Bayern München vorbei auf die Champions-League-Plätze geschoben. Dank zweier Treffer des erneut herausragenden Luka Jovic und eines Treffers von Sturmpartner Sebastien Haller (80.) besiegten die Hessen zum Abschluss des elften Bundesliga-Spieltags den FC Schalke 04 am Sonntagabend mit 3:0 (0:0) und feierten damit den achten Pflichtspiel-Erfolg in den vergangenen neun Partien. Vor 50.700 Zuschauern avancierte Jovic mit seinen Toren (61. und 73. Minute) wieder zum Matchwinner für die Elf von Trainer Adi Hütter und übernahm mit nun neun Treffern auch die Führung in der Torjägerliste.

Leipzig schlägt Leverkusen 3:0

Erst gemeinsam gezockt, dann gemeinsam getroffen: Jubilar Lukas Klostermann und Yussuf Poulsen haben mit ihren Toren RB Leipzig auf Platz drei der Fußball-Bundesliga geschossen. Beim 3:0 (1:0) gegen Bayer Leverkusen schnürte Pulsen einen Doppelpack (27., 85.), Klostermann traf vor 36 155 Zuschauern zum zwischenzeitlichen 2:0. Und das in seinem 100. Pflichtspiel für RB.

Gündogan trifft bei Citys Derbysieg

Titelverteidiger Manchester City hat mit einem Sieg im Derby gegen den Stadtrivalen United die Tabellenführung in der englischen Premier League am zwölften Spieltag erfolgreich verteidigt. Die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola besiegte Manchester United mit 3:1 (1:0) und zog wieder am FC Liverpool vorbei, der sich am Sonntagmittag durch ein 2:0 (1:0) gegen Tabellenschlusslicht FC Fulham vorübergehend an die Spitze gesetzt hatte.

Der spanische Nationalspieler David Silva (12.) verwertete einen Abpraller zur Führung für den letzten Gruppengegner der TSG Hoffenheim in der laufenden Champions League. Kurz nach der Pause erhöhte der argentinische Nationalstürmer Sergio Aguero (48.). Beim zehnten Saisonsieg von ManCity wurden Leroy Sané und der noch leicht angeschlagene Ilkay Gündogan eingewechselt. Gündogan (86.) erzielte elf Minuten nach seiner Einwechslung den Treffer zum 3:1-Endstand. Für die Elf von Teammanager José Mourinho, die ohne den verletzten Weltmeister Paul Pogba auskommen musste, traf Anthony Martial (57.) per Elfmeter.

Der FC Arsenal kam gegen Aufsteiger Wolverhampton Wanderers überraschend nur zu einem 1:1 (0:1). Henrich Mchitarjan (86.) rettete der Mannschaft des ehemaligen deutschen Nationalspielers Mesut Özil einen Punkt, nachdem Ivan Cavaleiro (13.) die Gäste früh in Führung gebracht hatte. Arsenal bleibt Fünfter der Tabelle.

Barcelona verliert bei Messis Rückkehr

Torwart Marc-André ter Stegen (l.) rutscht der Schuss von Giovani Lo Celso (nicht im Bild) zwischen den Händen hindurch.
Torwart Marc-André ter Stegen (l.) rutscht der Schuss von Giovani Lo Celso (nicht im Bild) zwischen den Händen hindurch. © REUTERS | Albert Gea

Der FC Barcelona hat sich bei der Rückkehr von Superstar Lionel Messi blamiert. Gegen Betis Sevilla unterlag der spanische Meister mit 3:4 (0:2) und verpasste es, die Tabellenführung auszubauen. Messi traf im ersten Spiel nach seinem Unterarmbruch zum zwischenzeitlichen 1:2 (67.) und 3:4-Endstand (90.+4).

Firpo Junior (20.), Joaquín (34.), Giovani Lo Celso (71.) und Sergio Canales (83.) erzielten die Tore für die Gäste, die den ersten Ligasieg gegen Barcelona seit März 2008 feierten. Zwischenzeitlich hatte der frühere Bundesligaprofi Arturo Vidal auf 2:3 verkürzt.

In der Schlussphase musste Barca in Unterzahl auskommen, weil der ehemalige Schalker Ivan Rakitic für eine taktische Grätsche die Gelb-Rote Karte sah. Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen, der wegen Schulterproblemen nicht für die anstehenden Länderspiele nominiert worden war, sah beim 1:3 nicht gut aus. Der Schuss von Lo Celso glitt dem 26-Jährigen zwischen den Fäusten hindurch.

Mainzer Fans randalieren auf der Heimfahrt

Einen Bahnsteig im Bahnhof Offenburg deckten die Fans mit Papierhandtüchern ein.
Einen Bahnsteig im Bahnhof Offenburg deckten die Fans mit Papierhandtüchern ein. © Bundespolizeiinspektion Offenburg

Nach dem 3:1-Erfolg beim SC Freiburg haben Fans des FSV Mainz 05 auf ihrer Heimreise in einem Regionalzug randaliert. Auf der Fahrt von Freiburg nach Offenburg rissen sie am Sonnabendabend Deckenverkleidungen herunter, entfernten Leuchtstoffröhren und hinterließen Farbschmierereien, wie die Bundespolizei am Sonntag mitteilte.

Einen Bahnsteig am Offenburger Bahnhof deckten sie danach mit Papierhandtüchern ein. Zudem bedrohten und beleidigten sie den Angaben zufolge Beamte der Bundespolizei. Die Höhe des Sachschadens konnte zunächst nicht beziffert werden. Die Bundespolizei hat wegen der begangenen Straftaten Ermittlungen aufgenommen.

Boateng über AfD: "Wir müssen alle aufpassen"

Für Nationalspieler Jérôme Boateng ist der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit die wichtigste gesellschaftliche Aufgabe in Deutschland. Das sagte der 30-Jährige der "Welt am Sonntag" und ergänzte: "Dass die AfD bei den Wahlen zuletzt so viele Stimmen bekommen hat, zeigt, dass leider nicht alles in die richtige Richtung geht. Da müssen wir alle aufpassen." 2016 hatte der AfD-Politiker Alexander Gauland mit dem Satz empört, die Leute wollten den dunkelhäutigen Boateng nicht als Nachbarn haben.

"Der Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund ist sicher eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft derzeit", sagte der Profi des FC Bayern. "Und der Kampf gegen Rassismus, denn leider bekomme auch ich den weiterhin zu spüren." Bei Auswärtsspielen in der Bundesliga machen manche Zuschauer in seine Richtung Affenlaute oder brüllen "Scheißneger" auf den Platz, wie Boateng erzählte.

Nationalspieler Jérôme Boateng warnt vor dem zunehmenden Rassismus in der Gesellschaft.
Nationalspieler Jérôme Boateng warnt vor dem zunehmenden Rassismus in der Gesellschaft. © imago/DeFodi | Roland Krivec

Zugleich bekräftigte Boateng, dass die Auswahl während und nach der missratenen WM in der Causa Mesut Özil Fehler gemacht habe. Der Profi war von manchen Leuten – zumeist mit rechtspopulistischem Umfeld – als Schuldiger für das Turnier-Aus identifiziert und beleidigt worden. Özil trat aus dem DFB-Team zurück und beklagte Rassismus. Von Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff und DFB-Chef Reinhard Grindel fühlte er sich nicht gegen diese Anschuldigungen verteidigt.

"Ich glaube, dass wir da mehr hätten machen können", sagte Boateng. "Das wäre nicht so schwierig gewesen. Die schwedische Mannschaft hat sich nach Beleidigungen gegen einen ihrer Spieler in einem gemeinsamen Video gegen Rassismus starkgemacht. Das fanden viele bei uns in der Mannschaft gut, ich hatte beim Ansehen des Videos Gänsehaut. Leider wurde bei uns nicht über solch eine Aktion gesprochen, im Nachhinein hätten wir mehr für Mesut tun können."

Magdeburg verspielt Sieg gegen Regensburg

Der 1. FC Magdeburg hat den ersehnten ersten Heimsieg in der 2. Bundesliga in ein paar Minuten verspielt und die Situation um Trainer Jens Härtel weiter verschärft. Der Aufsteiger und Debütant unterlag am Sonntag dem SSV Jahn Regensburg mit 2:3 (1:1) und rutschte mit nur neun Punkten auf den vorletzten Tabellenplatz ab.

Nach einem frühen Rückstand durch Marco Grüttner in der dritten Minute sorgte Christian Beck mit zwei Toren (5. und 67. Minute) für die Führung der Magdeburger. Neun Minuten vor dem Ende gelang Regensburg durch Marcel Correia der Ausgleich, Hamadi Al Ghaddioui traf in der 90. Minute zum 3:2-Sieg der Gäste, die ihrerseits auf Platz sechs mit 20 Punkten kletterten.

Die Magdeburger warten weiterhin auf den zweiten Saisonerfolg nach dem 1:0 am 30. September beim SV Sandhausen. Zu Hause konnten sie nach dem Aufstieg noch kein Spiel gewinnen.

Union demütigt Fürth und wahrt Nimbus

Der 1. FC Union Berlin kann doch noch gewinnen und bleibt in der 2. Bundesliga die einzige ungeschlagene Mannschaft. Nach vier Unentschieden in Serie glänzte der Aufstiegsaspirant aus der Hauptstadt am Sonntag mit einem 4:0 (3:0)-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth. Damit rückten die Eisernen am 13. Spieltag mit 23 Punkten hinter dem HSV (27) und dem 1. FC Köln (24) auf Rang drei vor.

Union erwischte vor 21.785 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei einen Blitzstart, lag nach zehn Minuten bereits mit 2:0 in Führung. Das 1:0 durch Joshua Mees fiel in der 5. Minute allerdings aus Abseitsposition. Kurz davor hatte der Fürther Maximilian Wittek den Platz mit einer klaffenden Wunde an der Augenbraue nach einem Zusammenstoß mit Suleiman Abdullahi verlassen müssen. Der doppelte Nackenschlag war für die Fürther Fans im Gästeblock offensichtlich zu viel. Sie randalierten und provozierten einen Polizeieinsatz.

Bereits in der 10. Minute machte Mees mit seinem zweiten Treffer das 2:0. Die vorzeitige Entscheidung fiel in der 29. Minute, als Sebastian Polter einen Mees-Schuss zum 3:0 abfälschte. Kurz danach machte Union-Keeper Rafal Gikiewicz die bis dahin größte Fürther Chance zunichte. Auch Polter wurde zum Doppel-Torschützen, in der 58. Minute schoss er freistehend das 4:0.

Wieder kein Sieg für Nouri

Auch im sieben Versuch ist Trainer Alexander Nouri mit dem FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga wieder nicht der erste Sieg geglückt. Der Tabellenletzte musste sich am Sonntag gegen Arminia Bielefeld mit einem 1:1 (0:0) begnügen. Es war das dritte Unentschieden am Stück. Mittelfeldspieler Almog Cohen brachte die Gastgeber vor 7081 Zuschauern in der 55. Minute in Führung. Fabian Klos köpfte den Ausgleich für die Bielefelder (78.), die nach fünf Niederlagen erstmals wieder punkten konnten. Kurz vor Schluss hatte Ingolstadts Joker Dario Lezcano Pech mit einem Pfostenschuss (89.).

Die Krisenclubs lieferten sich ein intensives Kampfspiel mit spielerischen Momenten und einigen Torchancen. Die ersten hatten die Gäste durch Keanu Staude (2.) und Manuel Prietl (6.). Dann war der FCI an der Reihe: Paulo Otavio verzog die erste Großchance (8.). Einen Kopfball von Stefan Kutschke parierte Arminias Schlussmann Philipp Klewin stark (11.). Ein Freistoß von Konstantin Kerschbaumer prallte an die Latte (28.).

Nach der Pause war es Cohen, der einen zügigen Ingolstädter Angriff aus 14 Metern erfolgreich abschloss. Aber die Arminia schlug zurück: Eine präzise Flanke köpfte Klos platziert ins Ingolstädter Tor.

Liverpool besiegt Schürrle-Team

Der 18-malige englische Meister FC Liverpool hat sich gut von seinem empfindlichen Rückschlag in der Champions League erholt. Fünf Tage nach dem 0:2 bei Roter Stern Belgrad setzte sich die Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp in der Premier League 2:0 (1:0) gegen Tabellenschlusslicht FC Fulham durch und blieb dadurch auch am zwölften Spieltag ungeschlagen. Liverpool verbesserte sich durch seinen neunten Saisonsieg vorerst wieder auf den ersten Platz.

Im Laufe des Sonntags könnte Titelverteidiger Manchester City, der im Stadtderby Manchester United erwartet, und der FC Chelsea, der gegen den Liverpools Stadtrivalen FC Everton spielt, das Team von Klopp wieder überholen. Der ägyptische Superstar Mohamed Salah (41.) und der ehemalige Bayern-Profi Xherdan Shaqiri (53.) erzielten die Treffer für die Gastgeber, die noch viele gute Möglichkeiten ausließen.

Die Gäste aus London, bei denen 2014er-Weltmeister André Schürrle erneut in der Startelf stand und in der 78. Minute ausgewechselt wurde, kassierten ihre sechste Niederlage in Serie und behalten die Rote Laterne des Tabellenletzten.

Hoeneß: Hummels wollte unbedingt spielen

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat Spekulationen widersprochen, wonach Trainer Niko Kovac den erkrankten Mats Hummels zu einem Einsatz am Sonnabend im Bundesliga-Gipfel bei Borussia Dortmund (2:3) überredet habe. "Weder dem behandelnden Arzt, der gesagt hat, dass der Spieler total einsatzfähig war, noch dem Trainer, der dem Spieler die Option offen gelassen hat, kann man da einen Vorwurf machen", sagte der Weltmeister von 1974 im Fußball-Talk "Wontorra" bei Sky Sport News HD.

Hoeneß macht allerdings auch dem 2014er-Weltmeister Hummels keinen Vorwurf: "Er wollte unbedingt in Dortmund spielen, und das ist nicht so gut gegangen. Das muss man respektieren."

Der Ex-Dortmunder hatte im Sky-Interview nach dem Spiel eingestanden, dass es ein Fehler gewesen sei, sich nicht spätestens zur Halbzeit auswechseln zu lassen: "Wenn alles so ein bisschen dumpf und verschwommen ist im Kopf, ist ein Spiel auf so hohem Niveau schwierig umzusetzen." In der 65. Minute war Hummels dann vom Platz gegangen.

Balotelli greift Rassisten an

Der italienische Nationalspieler Mario Balotelli hat sich gegen rassistische Angriffe zur Wehr gesetzt. Der 28-Jährige reagierte via Instagram auf Beschimpfungen durch Fans aus Italien.

"Ihr Rassisten verdient nur eins: dass ihr ein Leben in Einsamkeit verbringt (...) Ihr seid die kranke Seite dieser Welt", schrieb der 28-Jährige. Jene Personen, die ihn angreifen würden, würden sich feige hinter einem Computer verstecken. "Sagt mir direkt ins Gesicht, was ihr über mich denkt", forderte der Stürmer von OGC Nizza.

Der Italiener, dessen Eltern aus Ghana stammen, hatte in den vergangenen Jahren immer wieder auf Rassismus in den Stadien aufmerksam gemacht. Im Mai war er bei seinem Comeback in der italienischen Nationalmannschaft beleidigt worden. "Mein Kapitän muss italienisches Blut haben", stand beim 2:1-Sieg gegen WM-Teilnehmer Saudi-Arabien in St. Gallen auf einem Plakat der Tifosi.

Tödliche Schüsse bei Stadtderby in Rio

Brasiliens Fußball ist am Samstag einmal mehr vom Tod eines Fans überschattet worden. Bei Ausschreitungen vor dem Lokalderby zwischen Botafogo und Flamengo erlag ein nach ersten Informationen 25 Jahre alter Flamengo-Anhänger im Stadtviertel Ilha do Governador von Rio de Janeiro einer Schussverletzung. Ein weiterer Anhänger wurde von einer Kugel getroffen, ist aber außer Lebensgefahr.

Bei einem weiteren Vorfall auf der für Konflikte zwischen Drogenbanden und Polizei gefürchteten Avenida Brasil waren gleich 60 Botafogo-Fans vorübergehend in Haft genommen worden, nachdem sie einen von Sicherheitskräften begleiteten Bus mit Flamengo-Fans mit Gewalt zum Halten bringen wollten. Auch im Umfeld des Nilton-Santos-Stadions, wo vor zwei Jahren in die olympischen Leichtathletik-Wettbewerbe stattfanden, kam es bei gewalttätigen Zwischenfällen zu Verhaftungen.