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Italien bleibt erstklassig, Polen steigt ab

Cristiano Biraghi (M.) jubelt über sein Tor zum Klassenerhalt
Cristiano Biraghi (M.) jubelt über sein Tor zum Klassenerhalt © Getty Images | Claudio Villa

Italiens Nationalmannschaft hat nach einem Last-Minute-Erfolg den Klassenerhalt in der Nations League perfekt gemacht. Die Squadra Azzurra gewann am Sonntag in Chorzow durch einen Treffer von Cristiano Biraghi in der Nachspielzeit (90.+2) in Polen und feierte damit im dritten Spiel den ersten Sieg.

In der Tabelle der Gruppe 3 setzte sich Italien mit vier Punkten hinter Spitzenreiter Portugal (6) auf Platz zwei. Polen (1) hat aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs gegen Italien keine Chance mehr auf den Klassenverbleib und muss künftig in der B-Division antreten. Italien trifft am 17. November auf die Portugiesen, die zum Abschluss am 20. November Polen empfangen.

Italien, das im Hinspiel gegen die Polen zu einem 1:1 gekommen war, hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, blieb aber offensiv lange glücklos, bis Florenz-Abwehrspieler Biraghi traf. Der frühere Dortmunder Stürmer Ciro Immobile saß auf der Bank. Bei den Polen blieb Bayern-Sturmstar Robert Lewandowski im sechsten Länderspiel in Serie ohne Torerfolg.

Kozak gibt auf

Jan Kozak hat nach fünfeinhalb Jahren seinen Rücktritt als Nationaltrainer der slowakischen -Nationalmannschaft erklärt. Das bestätigte der slowakische Verband SFZ am Sonntagabend. In der Nations League hatten die Slowaken am Sonnabend mit 1:2 (0:0) gegen Tschechien verloren und sind Tabellenletzter in der Gruppe 1 der B-Liga.

Der Verband dankte Kozak für die Zusammenarbeit „auch in schwierigen Situationen“ und bedauerte die „unerwartete Entscheidung“ des Trainers. Im Freundschaftsspiel am Dienstag in Stockholm gegen Schweden wird Assistenztrainer Stefan Tarkovic die Mannschaft betreuen.

Seinen größten Erfolg als Nationaltrainer der Slowakei feierte Kozak mit der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016. Die Slowakei überstand die Gruppenphase als bester Gruppendritter, schied dann aber im Achtelfinale mit 0:3 (0:2) gegen Deutschland aus.

Koscielny tritt zurück und kritisiert Deschamps

Abwehrspieler Laurent Koscielny ist aus der französischen Nationalmannschaft zurückgetreten und hat Kritik an Weltmeister-Trainer Didier Deschamps geübt. „Mit Les Bleus ist es vorbei“, sagte der 33 Jahre alte Profi des FC Arsenal in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des TV-Senders Canal+.

Koscielny hatte die Weltmeisterschaft in Russland wegen eines Achillessehnenrisses verpasst. Deschamps habe ihm zum Geburtstag am 10. September eine SMS geschickt, sich aber ansonsten während seiner langen Verletzungspause kaum gemeldet, erklärte Koscielny.

„Viele Menschen, von denen ich dachte, sie stünden mir nahe, haben mich enttäuscht, nicht nur der Trainer“, kritisierte der Routinier. Schon vor der WM hatte er gesagt, dass dies sein letztes großes Turnier werden sollte. Insgesamt bestritt Koscielny 51 Länderspiele, 2016 wurde er EM-Zweiter. Seine Karriere beim FC Arsenal in der Premier League wolle er aber fortsetzen, betonte Koscielny.

Russland vor dem Aufstieg

WM-Viertelfinalist Russland hat nach seinem zweiten Sieg in der Nations League gute Chancen auf den Aufstieg in die höchste Liga. Die Auswahl von Trainer Stanislaw Tschertschessow gewann am Sonntag ihre Partie gegen die Türkei in der Liga B mit 2:0 (1:0). Der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler Roman Neustädter brachte die Gastgeber in Sotschi in Führung (20. Minute). Joker Denis Tscheryschew machte mit einem Kontertor alles klar (78.).

Durch den zweiten Sieg im dritten Nations-League-Spiel hat die russische Nationalmannschaft mit sieben Punkten schon vor dem abschließenden Spiel gegen Schweden beste Chancen auf den Gruppensieg und den Aufstieg. Die Türkei, die mit dem Ex-Leverkusener Hakan Calhanoglu in der Startelf antrat, hat drei Zähler und kann Russland daher nicht mehr einholen. Schweden hat bei bislang einem Punkt und einem Spiel weniger noch theoretische Chancen auf den ersten Platz.

Portugal siegt auch ohne Ronaldo

Europameister Portugal bleibt nach der WM ungeschlagen. Das Team von Nationaltrainer Fernando Santos unterstrich beim 3:1 (1:0) in Glasgow gegen Schottland seine gute Form. Helder Costa (43., Eder (74.) und Bruma (84.) machten den Erfolg in diesem Freundschaftsspiel perfekt, Steven Naismith (90.+3) gelang kurz vor Schluss der Ehrentreffer für die Bravehearts.

Portugal musste erneut auf Superstar Cristiano Ronaldo verzichten, der auch kommenden Monat bei den beiden Spielen in der Nations League in Italien und gegen Polen fehlen wird. „CR7“ muss sich im Moment mit Vergewaltigungsvorwürfen gegen seine Person auseinandersetzen.

Portugal, das ab der 56. Minute mit Bayern-Profi Renato Sanches spielte, hatte gegen diese beiden Kontrahenten die Hinspiele gewonnen und steuert in der A-Liga dem Gruppensieg entgegen. Schottland weist in der Gruppe C1 bislang einen Sieg und eine Niederlage auf.

Serbien punktet in Rumänien

Die serbische Nationalmannschaft hat in der Nations League einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg in die B-Liga gemacht. Das Team des früheren Bundesligaprofis Mladen Krstajic erzielte beim schärfsten Gruppenrivalen Rumänien ein 0:0 und blieb dadurch auch im vierten Gruppenspiel ungeschlagen. Mit acht Punkten führen die Serben die Gruppe 4 vor Rumänien an, das ebenfalls ungeschlagen blieb, nach seinem dritten Remis aber zwei Zähler weniger aufweist.

Die Rumänen, bei denen in Alexandru Maxim vom FSV Mainz 05 ein Bundesliga-Legionär in der Startelf stand, mussten ab der 45. Minute mit einem Mann weniger auskommen. Gabriel Tamas sah nach einem groben Foulspiel im Strafraum die Rote Karte, Dusan Tadic vergab allerdings den fälligen Strafstoß in der Nachspielzeit (45.+1) der ersten Hälfte. Die Gäste mit Milos Veljkovic von Werder Bremen und Mijat Gacinovic von Eintracht Frankfurt in ihren Reihen konnten die Überzahl nach der Pause aber nicht zu ihrem Vorteil nutzen.

Wolfsburg baut Tabellenführung aus

Die Frauen des VfL Wolfsburg haben mit dem vierten Sieg im vierten Saisonspiel die Tabellenführung in der Bundesliga ausgebaut. Der Titelverteidiger setzte sich am Sonntag bei Werder Bremen souverän mit 3:0 durch und vergrößerte den Abstand auf den ersten Verfolger, der nun wieder Bayern München heißt. Die Münchnerinnen (9 Punkte) meldeten sich nach der Länderspielpause und zwei Wochen nach dem bitteren 0:6 in Wolfsburg mit einem 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim zurück.

Beim Sprung auf Rang zwei profitierten die Bayern-Frauen vom überraschenden Fehltritt des SC Freiburg. Die Breisgauerinnen kassierte beim 0:2 gegen den MSV Duisburg die ersten Gegentreffer der Saison durch Lisa-Marie Makas (7.) und Dörthe Hoppius (57.). Mit der ersten Niederlage fiel Freiburg (7 Punkte) sogar auf Rang vier hinter die SGS Essen (9) zurück. Der Revierclub gewann dank der Nationalspielerinnen Lea Schüller (11./48.) und Linda Dallmann (72.) mit 3:2 gegen Ex-Meister Turbine Potsdam.

Seinen ersten Saisonsieg nach drei Niederlagen feierte der 1. FFC Frankfurt. Der Rekordmeister setzte sich durch das Tor von Laura Feiersinger (42.) mit 1:0 gegen den SC Sand durch. Nach einem spektakulären Schlagabtausch endete das Aufsteiger-Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen 4:4. Dabei führte die Borussia schon mit 3:0 und 4:1, ehe Bayer nach furioser Aufholjagd durch das Tor von Lena Uebach in der Nachspielzeit noch das Remis retteten. Gladbach holte zwar den ersten Punkt, bleibt aber Schlusslicht der Liga.

Niederlande ohne van Dijk

Die Nationalmannschaft der Niederlande muss am Dienstag in Brüssel (20.45) auf Kapitän Virgil van Dijk verzichten. Der Innenverteidiger vom FC Liverpool laboriert an einer Rippenverletzung und will kein Risiko eingehen. Am Samstag hatte der 80-Millionen-Mann das wichtige 1:0 für Oranje beim 3:0 gegen den viermaligen Weltmeister Deutschland erzielt.

Boateng fehlt in Frankreich

Weltmeister Jerome Boateng steht der deutschen Nationalmannschaft aufgrund muskulärer Probleme am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) in Saint-Denis gegen Weltmeister Frankreich nicht zur Verfügung. Dies gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Sonntagnachmittag bekannt. Boatengs Bayern-Teamkollege Niklas Süle oder der nachnominierte Leverkusener Jonathan Tah könnten Boateng ersetzen.