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"Lasst uns aufhören, einen Gott aus Messi zu machen"

Argentiniens Fußball-Idol Diego Maradona reibt sich weiter an seinem Nachfolger Lionel Messi. "Er ist zusammen mit Cristiano Ronaldo der Beste der Welt, aber er ist kein Anführer", sagte der Weltmeister von 1986 in einem Interview mit dem mexikanischen Sender Fox Sports über den Superstar des spanischen Meisters FC Barcelona und stellte den Torjäger als nervenschwach dar: "Lasst uns aufhören, einen Gott aus Messi zu machen. Es ist sinnlos zu versuchen, aus jemandem einen Anführer zu machen, der vor einem Spiel 20-mal zur Toilette geht."

Für Maradona, seit kurzer Zeit Trainer des mexikanischen Zweitligisten Dorados de Sinaloa, zeigt Messi zwei Gesichter: "Messi ist Messi für Barcelona, aber in Argentiniens Trikot ist er ein anderer Messi." Als Konsequenz forderte der 57-Jährige eine Umverteilung von Verantwortung innerhalb der argentinischen Nationalmannschaft: "Man muss ihm die Chefrolle abnehmen, damit er der Messi sein kann, den sich alle wünschen."

Die Kritik des 57-Jährigen an Messi, der seit Argentiniens Achtelfinal-Aus bei der WM-Endrunde im vergangenen Sommer in Russland (3:4 gegen den späteren Titelgewinner Frankreich) noch nicht wieder für die Albiceleste gespielt hat und zumindest auch bis Jahresende nicht wieder für die Südamerikaner auflaufen soll, kommt etwas überraschend. Noch zu Monatsbeginn hatte Maradona den mehrfachen Weltfußballer in einem Zeitungsinterview vor Attacken in der Heimat in Schutz genommen: "Er trägt nicht die Schuld daran, dass wir nicht Weltmeister sind."

Löw überrascht mit Neuling Uth und Can in der Startformation

Mit Neuling Mark Uth und dem nachmonierten Emre Can in der Startelf tritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Abend in Amsterdam zum Nations-League-Spiel gegen die Niederlande an. Bundestrainer bietet überraschend den in dieser Saison beim FC Schalke 04 noch torlosen Uth im Angriff auf. Der 27-Jährige ist der 100. Debütant in Löws Amtszeit. Mittelfeldspieler Can war von Löw erst nachnominiert worden und beginnt jetzt gleich im Mittelfeld.

Vor Torwart Manuel Neuer bilden erwartungsgemäß Matthias Ginter, Jérôme Boateng, Mats Hummels und Jonas Hector die Abwehrkette. Davor spielen Joshua Kimmich und Toni Kroos mit Can im Mittelfeld. In der Offensive kommen Thomas Müller und Timo Werner neben Uth zum Einsatz.

Die deutsche Startelf: Neuer - Ginter, Boateng, Hummels, Hector - Kimmich - Can, Kroos - Müller, Uth, Werner

Per Mertesacker bestreitet Abschiedsspiel vor mehr als 40 000 Fans

Vor mehr als 40.000 Zuschauern hat sich Weltmeister Per Mertesacker am Sonnabend vom aktiven Fußball verabschiedet. Beim Abschiedsspiel in seiner Heimatstadt Hannover gewann eine Weltauswahl um Claudio Pizarro, Ivan Klasnic und Trainer Arsène Wenger gegen „Mertes 96-Freunde“ wie Mike Hanke, Gerald Asamoah und Fabian Ernst mit 10:9. Nach seiner Auswechselung und einer Ehrenrunde durch das Stadion stellten alle Spieler eine Eistonne für den 34-Jährigen auf – in Anlehnung an das bekannte TV-Interview, das Mertesacker während der WM 2014 gab („Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne.“).

 Per Mertesacker sitzt nach seinem Abschiedsspiel in der HDI-Arena in einer Eistonne.
Per Mertesacker sitzt nach seinem Abschiedsspiel in der HDI-Arena in einer Eistonne. © picture alliance/Julian Stratenschulte/dpa

„Hannover ist meine Heimat. Hier gehöre ich hin. Dieser Abschied hier bedeutet mir sehr viel“, sagte Mertesacker. „Ich fühle mich sehr geehrt, wenn ich auf die Liste der Spieler schaue, die heute noch ein letztes Mal gemeinsam mit mir auf dem Platz stehen.“

Der 104-fache Nationalspieler war in seiner Profikarriere für Hannover 96, Werder Bremen und den FC Arsenal aktiv. Sein größter Erfolg war der Gewinn des WM-Titels 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft. Sein letztes Spiel als Profi bestritt Mertesacker bereits im Mai für den FC Arsenal. Seit dieser Saison arbeitet er als Leiter der Jugendakademie für den englischen Premier-League-Club.

Vor dem Abschiedsspiel hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) dem Fußballspieler die Niedersächsische Sportmedaille verliehen. Per Mertesacker ist ein großes Vorbild", sagte Weil. "Er hat nicht nur auf, sondern auch neben dem Fußballplatz Außergewöhnliches geleistet." Mit der im Jahr 2006 gegründeten "Per-Mertesacker-Stiftung" fördere der 34-Jährige benachteiligte Kinder und Jugendliche in der Region Hannover über den Sport.

U21: Zwei Fußballer fehlen im Spiel gegen Irland

Die vorzeitig für die EM 2019 qualifizierte deutsche U21 muss am Dienstag (18.15 Uhr/Eurosport) gegen Irland in Heidenheim auf Cedric Teuchert (Schalke 04) und Eduard Löwen (1. FC Nürnberg) verzichten. Beide erlitten im 2:1 gegen Norwegen am Freitag in Ingolstadt Verletzungen und werden nach DFB-Angaben bei ihren Vereinen weiter behandelt.

Mit dem siebten Sieg im neunten Spiel löste die Auswahl von Trainer Stefan Kuntz in Ingolstadt das Ticket für die Endrunde in Italien und San Marino (16. bis 30. Juni). Dort geht es für das deutsche Team um mehr als die erfolgreiche Titelverteidigung: Vier Mannschaften können sich die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio sichern.

Spuckender Holländer kommt mit Rüffel davon

Der niederländische Fußball-Verband hat die Spuckattacke eines Akteurs gegen den deutschen U20-Nationalspieler Salih Özcan bedauert. Man sei auf diesen Vorfall beim Streit der beiden Spieler nicht stolz, sagte Trainer Bert Konterman. Unmittelbar nach dem Ende der Partie am Freitag in Meppen, die 1:1 (1:1) endete, hatte der Niederländer Jordan Teze seinen Gegenspieler Özcan vom 1. FC Köln angespuckt.

Jordan Teze hatte sich am Ende des Spiels gegen Deutschland nicht mehr unter Kontrolle.
Jordan Teze hatte sich am Ende des Spiels gegen Deutschland nicht mehr unter Kontrolle. © Imago/VI Images

„Wir als Team und auch Jordan selbst stimmen zu, dass diese Art von Verhalten nicht auf einen Fußballplatz gehört. Dies ist auch nicht der Jordan, den wir kennen. Wir haben mit ihm darüber gesprochen und der Vorfall tut ihm sehr leid“, sagte der Coach laut Verband auf Anfrage. Man habe entschieden, den Spieler nicht zu bestrafen, aber so etwas dürfe nicht mehr passieren.

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Die Spuckattacke sorgte auch deshalb für Schlagzeilen, weil sie an die WM 1990 erinnerte. Damals hatte der Holländer Frank Rijkaard im legendären Achtelfinale Rudi Völler angespuckt. Beide waren damals mit Rot vom Platz geflogen, Deutschland siegte mit 2:1.

Özcan hatte am Freitag kurz vor Ende der Partie einen Foulelfmeter verschossen. Florian Baak von Hertha BSC hatte die deutsche U20 in Führung gebracht (21. Minute), fast im Gegenzug gelang den Niederlanden der Ausgleich durch Kaj Sierhuis (23.). „Es war ein intensiver, teils hitziger Fight, beide Mannschaften haben sich überhaupt nichts geschenkt“, sagte U20-Coach Meikel Schönweitz.

Schmadtke warnt vor Kommerzialisierung

Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke warnt vor ausufernder Kommerzialisierung im Fußball und mahnt mehr Nähe zu den Anhängern an. "Unsere Gedanken drehen sich zu viel um uns selbst und zu wenig um unsere Kunden. Wir müssen die Menschen wieder mehr mitnehmen, sonst gibt es eine starke Entfremdung und irgendwann werden die Stadien immer leerer", sagte der 54-Jährige im Interview mit dem Portal Sportbuzzer.

"Man muss zugeben, dass wir uns ein Stück weit vom Fan wegentwickeln – und damit meine ich nicht nur die Ultras, sondern auch Familienväter, junge Frauen, ältere Fans, alle", führte der gebürtige Düsseldorfer aus: "Es sieht so aus, als ob wir eine Delle haben. Die Stadien sind weniger voll und nach dem, was ich landauf, landab so höre, vergrößert sich auch die No-Show-Rate, also die Zahl derer, die trotz Tickets nicht kommen. Ob das vorübergehend ist, weiß ich nicht."

Die Bundesliga sei "vielleicht in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr so stark, wenn man das Abschneiden zuletzt auf internationaler Bühne anguckt", mutmaßt Schmadtke: "Dazu kommt eine relativ desaströse WM, wobei es schon verwunderlich wäre, wenn das so schnell Niederschlag fände. Und zudem haben wir viele Diskussionen mit Teilen der Kurven."

Henry kehrt als Trainer zu Monaco zurück

Der frühere Welt- und Europameister Thierry Henry wird neuer Trainer des Champions-League-Teilnehmers AS Monaco. Wie der Vizemeister der französischen Ligue 1 mitteilte, erhält der frühere Weltklassestürmer einen Vertrag bis 2021. Für Henry ist es die erste Station als Cheftrainer.

"In erster Linie danke ich AS Monaco für die Möglichkeit, die Mannschaft dieses für mich so besonderen Vereins zu trainieren", sagte Henry: "Ich freue mich sehr, wieder bei der AS Monaco zu sein. Ich bin überaus entschlossen, die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Ich kann es kaum erwarten, die Spieler zu treffen und mit ihnen zusammenzuarbeiten."

Am Freitag war der 41-Jährige noch als Co-Trainer des WM-Dritten Belgien beim 2:1-Sieg der Roten Teufel gegen die Schweiz im Einsatz. Henry startete bei den Monegassen seine Weltkarriere, die ihn im weiteren Verlauf zum FC Arsenal, zum FC Barcelona und zu den New York Red Bulls führte. In 141 Spielen für Monaco zwischen 1993 und 1999 erzielte Henry 28 Tore.

Monaco hatte sich am Donnerstag nach vier Jahren von Chefcoach Leonardo Jardim getrennt. Die Monegassen haben in der französischen Liga nur einen Sieg aus den ersten neun Spielen eingefahren und belegen derzeit den enttäuschenden 18. Platz. In der vergangenen Saison war Monaco noch Vizemeister geworden und direkt in die Champions League eingezogen. Dort ist in dieser Saison unter anderem Borussia Dortmund Gruppengegner.

Löw nominiert Tah für Frankreichspiel nach

Nach der erfolgreichen EM-Qualifikation der U21-Nationalmannschaft hat Bundestrainer Joachim Löw den Leverkusener Verteidiger Jonathan Tah für die A-Nationalmannschaft nachnominiert. Wie der DFB am Sonnabendmittag mitteilte, wird der 22-Jährige bereits beim Nations-League-Spiel am Abend in den Niederlanden (20.45 Uhr/ZDF) bei der Mannschaft sein, allerdings erst am Dienstag in Paris gegen Weltmeister Frankreich (20.45 Uhr/ARD) im Kader stehen.

Am Freitag hatte Tah die U21 als Kapitän zum Sieg gegen Norwegen (2:1) und damit zur vorzeitigen Qualifikation für die Europameisterschaft 2019 in Italien und San Marino geführt.

"Jonathan hat seine Führungsrolle bei der U21 auf eine überragende Art und Weise vorgelebt. Er hat sich voll auf unsere EM-Qualifikation konzentriert und ist im schwierigen Spiel gegen Norwegen vorangegangen. Die Nachnominierung für die A-Mannschaft hat er sich absolut verdient", sagte U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz.

Der dreimalige Nationalspieler Tah erklärte: "Jetzt freue ich mich natürlich auch sehr über die Nominierung für die A-Nationalmannschaft. Es ist ein tolles Zeichen vom Bundestrainer, dass er mich für das Spiel in Frankreich dabei haben möchte."

Die U21 absolviert am Dienstag (18.15 Uhr/Eurosport) in Heidenheim gegen Irland ihr letztes EM-Qualifikationsspiel.

Chinese hinterlässt Milan Rekordverluste

Der chinesische Unternehmer Li Yonghong, bis Juli Eigentümer des italienischen Renommierklubs AC Mailand, hat die Rossoneri in einer dramatischen finanziellen Lage hinterlassen. Die Verluste des Serie-A-Klubs erreichten im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rekordwert von 126 Millionen Euro, das sind 53 Millionen Euro mehr als 2016/17.

Die Ausgaben stiegen um 22,7 Prozent auf 354 Millionen Euro, was der Transferoffensive im Sommer 2017 zuzuschreiben ist. Der Klubumsatz stieg um 17 Prozent auf 255,8 Millionen Euro.

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte Milan im April 2017 an Li verkauft. Der US-Hedgefonds Elliott übernahm im Juli die Kontrolle und griff dem Verein zunächst mit 170,5 Millionen Euro unter die Arme. Die Investmentfirma will dem Verein weitere 50 Millionen Euro zuschießen. Die Uefa hatte den Verein des ehemaligen HSV-Profis Hakan Calhanoglu wegen Verstößen gegen das "Financial Fairplay" zuletzt zwischenzeitlich vom Europapokal ausgeschlossen.

Milan hat bislang siebenmal den Europapokal der Landesmeister bzw. die Champions League gewonnen und ist damit im wichtigsten Europacup-Bewerb der zweiterfolgreichste Klub hinter Real Madrid (13). Die letzte italienische Meisterschaft des AC Mailand datiert aus dem Jahr 2011.

Salah verwandelt Ecke und verletzt sich

Stürmerstar Mohamed Salah vom FC Liverpool ist im Trikot der ägyptischen Nationalmannschaft ein Kunstschuss gelungen. Beim 4:1 (4:0)-Sieg gegen Außenseiter eSwatini (früher Swasiland) in der Qualifikation zum Afrika-Cup verwandelte der 26-Jährige in der 45. Minute eine Ecke direkt zum 4:0.

Später musste Salah in Kairo verletzt ausgewechselt werden. Laut Assistenztrainer Hany Ramzy soll es sich aber nur um eine starke Muskelzerrung handeln. Gerissen sei nach Angaben der Ärzte nichts.