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Teroddes Torfestival geht weiter

Durch einen erneuten Doppelschlag von Tor-Jubilar Simon Terodde und den vierten Sieg im vierten Auswärtsspiel hat der 1. FC Köln seine Tabellenführung in der 2. Bundesliga ausgebaut. Die Kölner gewannen zum Auftakt des achten Spieltags mit 3:1 (1:0) beim bisherigen Sechsten Arminia Bielefeld und erhöhten den Vorsprung auf die Verfolger auf zunächst sechs Punkte.

Kölns Simon Terodde (r.) jubelt über sein zweites Tor
Kölns Simon Terodde (r.) jubelt über sein zweites Tor © Bongarts/Getty Images | Thomas Starke

Die erste Heimniederlage der Ostwestfalen seit dem 23. Februar leitete Terodde (45.+1 und 70. Minute) ein, der mit seinem 100. und 101. Zweitliga-Tor seine beeindruckende Erfolgsserie fortsetzte: Seine zwölf Saisontore schoss er in den letzten sechs Spielen. Zusammen mit vier Treffern im Pokal bringt es der 30-Jährige auf 16 Tore in sieben Pflichtspielen. Arminia verkürzte durch Keanu Staude (85.), Jhon Córdoba sorgte für den Endstand (90.+5).

„Das macht mich schon sehr stolz“, sagte Terodde bei Sky: „Die 100er-Marke hatte ich immer im Kopf. Die bleibt jetzt für immer stehen. Aber ich will die Marke natürlich noch ausbauen.“ Bielefelds Trainer Jeff Saibene erklärte: „Terodde ist ein Spieler, der den Unterschied machen kann. Und im Moment macht er ihn.“

Vor 26.283 Zuschauer auf der ausverkauften Alm waren die Arminen vor der Pause absolut ebenbürtig. Auch Terodde hatten die Gastgeber gut im Griff - bis in die Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als der Zweitliga-Torschützenkönig von 2016 und 2017 eine Flanke des offenbar leicht im Abseits stehenden Dominick Drexler einköpfte. Nach der Pause hatten die Kölner das Spiel dann fest im Griff und mussten nur nach dem Anschlusstreffer kurz zittern. Drexler bereitete alle drei Tore vor.

Kiel ringt Darmstadt nieder

Holstein Kiel hat seinen Negativlauf in der 2. Bundesliga beendet und den ersten Sieg nach drei Spielen ohne Erfolg gefeiert. Die Norddeutschen setzten sich in einem offenen Schlagabtausch mit 4:2 (3:2) gegen Darmstadt 98 durch und sprangen auf Platz sechs der Tabelle. Darmstadt kassierte trotz langer Überzahl die dritte Niederlage in Serie und muss sich in der Tabelle nach unten orientieren.

Benjamin Girth (12.), Alexander Mühling (23.), Janni Serra (32.) und David Kinsombi (70.) trafen für Kiel, die Darmstädter Tore gingen auf das Konto von Tobias Kempe (29./Handelfmeter, 39.). Kiel beendete die Partie zu zehnt, nachdem Jannik Dehm in der 51. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.

"Wir haben uns fußballerisch enorm entwickelt, die Tore waren überragend herausgespielt", sagte Kiels Trainer Tim Walter. Sein Darmstädter Kollege Dirk Schuster war dagegen unzufrieden. "Kiel war schlicht effektiver, wir haben zu einfache Gegentore bekommen", monierte er.

Kießling wird Völler-Assistent

Der ehemalige Nationalspieler Stefan Kießling (34) wird bei Bayer Leverkusen „Referent Geschäftsführung Sport“ und damit Assistent von Rudi Völler. Es sei für ihn „extrem spannend, jetzt eine andere Seite des Fußballs kennenzulernen“, sagte Kießling. Er hatte nach 444 Pflichtspielen und 162 Toren seine Profilaufbahn im Sommer beendet.

Berlusconi zurück im Fußball-Geschäft

Er ist wieder da: Der frühere Ministerpräsident Silvio Berlusconi (82) mischt wieder im Fußballgeschäft mit. Die Berlusconi-Holding Fininvest erwarb am Freitag 100 Prozent der Anteile am italienischen Drittligisten SS Monza 1912, wie das Unternehmen mitteilte. Berlusconi war über 30 Jahre lang Eigentümer des Serie-A-Clubs AC Mailand. Im vergangenen Jahr hatte er ihn an einen chinesischen Geschäftsmann verkauft. Mittlerweile gehört Milan allerdings dem US-Hedgefonds Elliott.

Franz Beckenbauer: WM-Affäre anders als gedacht?

Franz Beckenbauer
Franz Beckenbauer © WITTERS | Valeria Witters

Entlastung für Deutschlands Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer? Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat in der Sommermärchen-Affäre im Zusammenhang mit einem Millionenkredit für Beckenbauer offenbar keine Hinweise auf einen Stimmenkauf oder eine Verwendung für die WM 2006 gefunden. Das geht aus den mehrere Tausend Seiten fassenden Ermittlungsunterlagen vor, die der "Welt" vorliegen. Die Staatsanwaltschaft geht demnach davon aus, dass das Darlehen in Höhe von zehn Millionen Schweizer Franken, das Beckenbauer im August 2002 von Ex-Adidas Chef Robert Louis-Dreyfus erhielt, privat eingesetzt wurde.

Hopp-Beleidigung: Spiel unterbrechen?

Eine ungewöhnliche Maßnahme soll den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp (SAP) vor weiteren schlimmen Schmähungen in den Bundesligastadien bewahren. Hoffenheims Präsident Peter Hofmann schlägt vor, dass Schiedsrichter bei erneuten Beleidigungen gegen Mehrheitseigner Hopp einschreiten. "Es wäre eine Möglichkeit, ein Spiel nicht anzupfeifen oder zu unterbrechen", sagte der 59-Jährige der "Bild"-Zeitung.

Club-Sponsor Dietmar Hopp (Hoffenheim)
Club-Sponsor Dietmar Hopp (Hoffenheim) © WITTERS | ThorstenWagner

Beim Heimspiel gegen RB Leipzig am Sonnabend erwartet Hofmann allerdings keine neuen Beleidigungen, sondern "Pro-Dietmar-Hopp-Plakate". Zuletzt hatten Dortmund-Fans im Gästeblock ein riesiges Banner hochgehalten, auf dem Hopps Konterfei in einem roten Fadenkreuz zu sehen war.

Löw noch immer angefressen wegen Özil

Bundestrainer Joachim Löw
Bundestrainer Joachim Löw © WITTERS | WITTERS

Bundestrainer Joachim Löw ist von der anhaltenden Affäre um Mesut Özil, seinen Abgang aus der Nationalmannschaft und eine gescheiterte Aussprache mächtig angefressen. "Selbstverständlich hätte ich die Chance wahrgenommen, mit Mesut zu sprechen. Das liegt mir nach wie vor am Herzen", sagte Löw über die gescheiterte Aussprache zu Wochenbeginn in London. "Er war nicht da. Wir müssen akzeptieren, dass er im Moment nicht mit uns sprechen will", sagte Löw, der sich mit den anderen deutschen Arsenal-Profis lange unterhalten hatte: "Die Gründe kenne ich auch nicht." Löw sagte: "Jeder wusste Bescheid, dass wir kommen."

Pressestimmen zur EM-Vergabe

Deutschland erhält die Europameisterschaft 2024 – und die Reaktionen sind mit Blick auf den "Verlierer" Türkei gemischt. Wie „Hürriyet“ und andere türkische Medien schrieben, gehe man von einer "Verschwörung" aus. „Mitternacht hat sich der UefaChef Aleksander Ceferin eingeschaltet und sich zuerst mit den Deutschen getroffen, danach hat er gewährleistet, dass fünf Mitglieder ihre Stimmen ändern. Nach den Treffen Ceferins hat die Türkei 12:4 verloren", so die Zeitung. „Fotomac“ meinte: „Schmutziges Spiel“ (...) „Sie haben noch immer Angst vor uns.“

Die britische "Sun" meinte: „WUNDERBAR Euro 2024: Deutschland wird Gastgeber des Turniers, nachdem es sich gegen die Türkei durchsetzt hat und stärkt die Hoffnungen Englands auf die Weltmeisterschaft 2030.“ In Russland schrieb „Kommersant“: "Selbst wenn man plötzlich bereit wäre, riskante Experimente zu wagen, so hat es sich angesichts der Einnahmen doch gelohnt, diesem Wunsch nicht nachzugehen. Die Uefa bevorzugt Zuverlässigkeit und nicht das Neue.“ In Italien schrieb die „Gazzetta dello Sport“: „Nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein politischer Sieg, genau an dem Tag, an dem Erdogan Berlin besucht. (...) Erdogan (...) war durch seine Protagonistenrolle im Fall Özil mit Überheblichkeit in die Kandidatur gestartet.“

EM 2024: Mehr Spielorte im Osten?

Der Sprecher der CDU-geführten Innenressorts der Länder, Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU), hat mehr Spielorte im Osten bei der Europameisterschaft 2024 gefordert. „28 Jahre nach dem Mauerfall wäre die EM 2024 ein gutes Signal an die Menschen hier und eine gute Gelegenheit für den DFB, dem ostdeutschen Fußball neuen Schwung zu verleihen“, sagte Caffier. Neben Leipzig seien auch Rostock, Magdeburg oder Dresden für Vorrundenspiele geeignet. Nach bisheriger Planung sind mit Berlin und Leipzig lediglich zwei Spielorte in Ostdeutschland vorgesehen. Diese Auswahl kritisierte auch Sachsen-Anhalts Sportminister Holger Stahlknecht (CDU).

Lars Stindl wieder im Gladbacher Kader

Borussia Mönchengladbachs Kapitän Lars Stindl steht nach langer Verletzungspause vor der Rückkehr in den Kader. „Es ist noch total offen. Aber er kann uns sicherlich in Kürze helfen. Es ist absehbar, dass er zur Mannschaft zurückstößt“, sagte Trainer Dieter Hecking. Ob der 30 Jahre alte Nationalspieler Stindl, der wegen einer Verletzung an der Syndesmose die WM in Russland verpasst hatte, schon am Sonnabend beim VfL Wolfsburg zum Aufgebot gehört, verriet der Borussia-Coach nicht.

Philipp Lahm der "kleine Kaiser"

Weltmeister Philipp Lahm (34) wird ähnlich wie Franz Beckenbauer im Jahr 2006 bei der WM in Deutschland das Gesicht der EM 2024 und der Organisation. "Wir haben hart gearbeitet. Die letzten Tage, Wochen und Monate waren sehr, sehr anstrengend. Umso schöner ist es, dass wir die EM bekommen haben", sagte Lahm. Offiziell wird Lahm zum "Chef der deutschen Turnierorganisation" aufsteigen. Viele bezeichnen Lahm schon als den "kleinen Kaiser". In seiner neuen Rolle wird Lahm zudem als kooptiertes Mitglied dem DFB-Präsidium angehören.