Paris. Lockerer Sieg über PSG, das Neymar schmerzlich vermisst. Julian Draxler spricht Klartext zum Aus für den Scheich-Club.

Wie geht das? Real Madrid mit Superstar Cristiano Ronaldo ist in der spanischen Liga hinter dem FC Barcelona mit Lionel Messi abgeschlagen, im Pokal ausgeschieden. Doch die Champions League scheint für den zuletzt zweimaligen Gewinner der Wettbewerb schlechthin zu sein. Die Mannschaft von Zinedine Zidane zog locker mit einem 2:1-Auswärtssieg über Paris Saint-Germain in das Viertelfinale der europäischen Königsklasse ein. PSG musste auf den verletzten Neymar jr. verzichten, der am Fuß operiert wurde und zur WM in Russland wieder fit sein soll – spätestens.

Im ZDF sprach Experte und Champions-League-Sieger Oliver Kahn (2001) von vielen individuellen Fehlern bei PSG. Da habe keine Mannschaft gespielt, sondern bloß Individualisten auf dem Platz gestanden. "Das war insgesamt viel zu wenig von uns", jammerte Julian Draxler im ZDF – auch über seine späte Einwechslung. "Wenn du dich individuelle und als Team so anstellst, dann kippt das Spiel nicht mehr", so Draxler mit Blick auf den hoffnungmachenden Ausgleich von PSG. Real habe das Spiel unbeirrt nach Hause geschaukelt. "Da gibt es bei Real keine Nervosität, das ist die totale Überzeugung', lobte Kahn die Madrilenen. Draxler kritisch: "Es ist schwer zu akzeptieren, dass wir so sang- und klanglos ausgeschieden sind.“

Das als "Gigantenduell" apostrophierte Spielt hielt nicht, was das Hinspiel (3:1) versprach. Madrid ging durch Ronaldo kurz nach der Pause in Führung (52. Minute). Edinson Cavani schaffte noch den zwischenzeitlichen Ausgleich für PSG (71.), doch Reals Casemiro sorgte für die Entscheidung (80.).

Cristiano Ronaldos Tor bei Twitter

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Insgesamt fehlte es dem Heimteam an Torgefahr. Eine gelb-rote-Karte gegen Marco Verratti schwächte Paris zusätzlich (66.). Zu Beginn der Gruppenphase hatte PSG noch den FC Bayern München zerlegt und damit das Ende von Münchens Trainer Carlo Ancelotti herbeigeführt. Doch gegen die souveränen Madrilenen schied der Club aus Frankreichs Hauptstadt verdient aus. Genau wie im Vorjahr nach dem spektakulären 1:6 in Barcelona (Hinspiel 4:0).

Kroos und Draxler zweite Halbzeit eingewechselt

Im Pariser Prinzenparkstadion brachten beide Clubs ihre Weltmeister Julian Draxler (Paris) und Toni Kroos (Madrid) erst in der zweiten Halbzeit. Die Rolle von Star Neymar vergab PSG-Trainer Unai Emery an den Argentinier Angel di María, der gegen seinen Ex-Club als Außenstürmer angriff, im Wechsel mit Kylian Mbappé mal über rechts, mal über links.

Fans in Paris
Fans in Paris © REUTERS | GONZALO FUENTES

Die vom deutschen Schiedsrichter Felix Brych geleitete Partie war von Beginn an temporeich und völlig offen, in der ersten Hälfte gab es jedoch wenige klare Chancen. In der zweiten Hälfte traf Ronaldo per Kopf. Danach drängte Paris noch mehr nach vorne, was den Gästen Räume für Konter ermöglichte. So schaffte Madrid letztendlich auch die Entscheidung durch Casemiro.

Klopp trotz müden 0:0 im Viertelfinale

Unterdessen machte auch der FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp durch ein 0:0 gegen den FC Porto den Einzug in die Runde der letzten acht Teams perfekt. Nach einem deutlich 5:0 im Hinspiel gegen den FC Porto hatten die Engländer zu Hause keine Probleme, schossen aber auch keine Tore.

Auf dem Weg zum Finale in Kiew könnten Liverpool oder Real im Viertelfinale unter anderem auf den FC Bayern treffen, den letzten verbliebenen Teilnehmer aus Deutschland. Die Münchner dürften nach dem 5:0 im Hinspiel das Viertelfinale am kommenden Mittwoch bei Besiktas Istanbul perfekt machen.