Dortmund/Köln. Mit einer weiteren Provokation hat sich der Stürmer erneut ins Abseits manövriert. Unterdessen schöpft Köln neue Hoffnung.

Neue Aufregung um Störenfried Pierre-Emerick Aubameyang und eine unbefriedigende Nullnummer gegen den VfL Wolfsburg. Die Hoffnungen bei Borussia Dortmund auf mehr Vereinsfrieden und einen stabilen sportlichen Aufwärtstrend haben sich als voreilig erwiesen. Nach zuvor zwei Bundesliga-Siegen unter der Regie des neuen Fußball-Lehrers Peter Stöger kam der Revierclub zum Rückrundenstart im Duell mit den „Wölfen“ am Sonntagabend nicht über ein 0:0 hinaus. Damit verpasste die Borussia vor 80.600 Zuschauern im Signal Iduna Park den möglichen Sprung auf Rang zwei.

Die erste Aufregung gab es bereits vor dem Anpfiff. Zum wiederholten Mal wurde Torjäger Aubameyang aus disziplinarischen Gründen kurzfristig aus dem Kader gestrichen, weil er die Mannschaftssitzung am Vortag verpasst hatte. Trainer Peter Stöger bestätigte vor dem Anpfiff im TV-Sender Sky, dass der Angreifer einer „wichtigen, angekündigten Sitzung“ am Sonnabend ferngeblieben war. „Wir waren der Einschätzung, dass es ihm nicht so wichtig war, dass er nicht so fokussiert war. Für uns war es eine klare Geschichte“, erklärte der BVB-Coach. „Er hat kurz angedeutet, dass er es vergessen hat. Daraus haben wir die Konsequenzen gezogen.“

Zudem fehlte in Christian Pulisic eine weitere Offensivkraft aus gesundheitlichen Gründen. Deshalb war Stöger im Angriff zu Umstellungen gezwungen. So standen der erst 17 Jahre alte Jadon Sancho und der nur sechs Monate ältere Alexander Isak in der Startelf.

Zwei Großchancen für den BVB zur Führung

Das Fehlen von Aubameyang und Pulisic kostete die Borussia viel Offensivkraft. Zwar erspielte sie sich schnell Feldvorteile, brachte die gegnerische Abwehr aber nur selten ins Wanken. Gleichwohl bot sich dem BVB zweimal die große Chance zur Führung. Jarmolenko verfehlte in der 22. Minute nach Flanke des wiedergenesenen Lukasz Piszczek aus kurzer Distanz das Tor. Und Aubameyang-Ersatz Isak traf drei Minuten vor der Pause nur das Lattenkreuz.

Immerhin präsentierte sich die noch in der Hinrunde zumeist anfällige BVB-Defensive formverbessert. Deshalb trugen auch die Wolfsburger zunächst nur wenig zu einem höheren Unterhaltungswert der Partie bei. Doch mit zunehmender Spielzeit schöpften sie mehr Mut und wären für ihre nun forschere Gangart beinahe belohnt worden. Daniel Didavi (37.) scheiterte jedoch nach sehenswerter Vorarbeit von Yunus Malli mit einem Schuss am glänzend reagierenden BVB-Keeper Roman Bürki.

Bürki erwies sich als Rückhalt

Erst nach Wiederanpfiff nahm die Partie merklich Fahrt auf. Das lag vor allem an der Borussia, die ihr Tempo im Offensivspiel erhöhte. Doch die Schwäche des erneut schwachen Jarmolenko im Abschluss brachte den BVB in der 48. Minute um die Führung. Ein schulmäßiges Zuspiel von Götze beförderte der Ukrainer aus fünf Metern freistehend über das Tor. Nur fünf Minuten später verpasste auch der Startelf-Debütant Sancho mit einem Pfostenschuss das 1:0 für die Dortmunder.

Mehr und mehr gerieten die Wolfsburger unter Druck, blieben aber mit Kontern gefährlich. So musste BVB-Keeper Bürki in der 58. Minute in höchster Not gegen Divock Origi klären. In der umkämpften, aber zerfahrenen Schlussphase waren die Gäste einem Treffer näher als der BVB. Gleich mehrfach erwies sich Bürki als Rückhalt und wendete eine drohende Heimschlappe ab.

Köln schöpft neue Hoffnung

Unterdessen hat der Tabellenletzte 1. FC Köln im rheinischen Derby gegen Borussia Mönchengladbach in letzter Sekunde seinen zweiten Saisonsieg geholt. Am ersten Spieltag der Rückrunde der Fußball-Bundesliga siegte die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck durch ein Tor von Winter-Neuzugang Simon Terodde in der Nachspielzeit mit 2:1 (1:0) gegen den Westrivalen. Frederik Sörensen hatte in der Partie am Sonntag den FC erstmals in Führung gebracht (34. Minute), doch Gladbachs Raffael glich zwischenzeitlich aus (69.). Köln bleibt Liga-Letzter, liegt aber nur noch sieben Punkte hinter dem Relegationsrang 16.