Hamburg. In der Europa League waren die beiden Teams erfolgreich. Hoffenheim holte nur einen Punkt. Marseilles Evra sorgt für Skandal.

Der 1. FC Köln und Hertha BSC haben in der Europa League die Ehre der Fußball-Bundesliga wiederhergestellt. Zudem sorgte 1899 Hoffenheim dafür, dass am vierten Spieltag erstmals in dieser Saison alle drei deutschen Vertreter ohne Niederlage die Runde überstanden. Trotz dieser Achtungserfolge liegen die deutschen Klubs im Kampf um den Einzug in die nächste Runde in ihren jeweiligen Gruppen noch im Hintertreffen.

Die Berliner feierten mit 2:0 (1:0) gegen den ukrainischen Vertreter Sorja Lugansk ebenso ihren ersten Sieg im laufenden Wettbewerb wie der 1. FC Köln beim 5:2 (1:2) gegen den weißrussischen Meister BATE Borissow. Einen kleinen Beitrag für die Fünfjahreswertung der UEFA leistete auch Hoffenheim, das den ersten Europacup-Auswärtssieg seiner Klubgeschichte nur um Sekunden verpasste.

Hoffenheim steht vor dem Aus

Die Kraichgauer mussten sich beim türkischen Vizemeister Istanbul Basaksehir trotz Führung am Ende mit einem 1:1 (0:0) begnügen und stehen in der Gruppe C frühzeitig vor dem Aus. Köln und Berlin wahrten zwar ebenso wie Hoffenheim ihre Chance auf das Weiterkommen, haben aber jeweils noch zwei schwierige Spiele vor der Brust.

In Köln erwischten die Gastgeber einen guten Start und gingen in der 16. Minute durch Simon Zoller in Führung. Die Gäste schlugen aber zurück und bestraften zwei Nachlässigkeiten der FC-Defensive mit einem Doppelschlag durch Nemanja Milunovic (31.) und Nikolai Signewitsch (33.). Nach der Pause spielte sich das Team von Trainer Peter Stöger, das am Sonntag bei 1899 Hoffenheim antreten muss, in einen Rausch. Yuya Osako (54., 82.), Sehrou Guirassy (63.) und Milos Jojic (90.) sorgten für das Erfolgserlebnis.

Hertha war jederzeit Herr der Lage

Berlin ging nach einer Viertelstunde durch Davie Selke in Front, der auch bei der 1:2-Hinspielniederlage in der Ukraine für die Hauptstädter getroffen hatte. Die Hertha war anschließend im Olympiastadion jederzeit Herr der Lage und machte erneut durch Selke (73.) den Erfolg perfekt.

Für Hoffenheim hatte Florian Grillitsch (47.) kurz nach der Pause die Führung erzielt. Edin Visca (90.+3) belohnte die Türken dann in der Nachspielzeit für eine engagierte Schlussphase, in der die Gäste zunächst einige Male das Glück auf ihrer Seite hatten.

Hoffenheim konnte auch auch wegen seiner langen Verletztenliste keinen Schritt aus der Krise machen. In den vergangenen acht Pflichtspielen hat die TSG nur einen Sieg gefeiert - im Hinspiel gegen Istanbul (3:1). Mit nur vier Punkten und liegt die TSG damit in ihrer Gruppe weiter auf dem vorletzten Platz.

Arsenal vorzeitig qualifiziert

Auch ohne sein Weltmeister-Trio Per Mertesacker, Shkodran Mustafi und Mesut Özil hat sich der englische Fußball-Spitzenklub FC Arsenal vorzeitig für die Zwischenrunde der Europa League qualifiziert. Dem Gruppengegner des Bundesligisten 1. FC Köln reichte gegen den serbischen Vizemeister Roter Stern Belgrad ein 0:0. Die drei deutschen Weltmeister standen nicht im Kader der Gunners.

Ligakonkurrent FC Everton ist dagegen in der Gruppenphase vorzeitig gescheitert. Am 4. Spieltag unterlagen die "Toffees" ohne Stürmerstar Wayne Rooney 0:3 (0:0) bei Olympique Lyon. Damit bleibt Everton wettbewerbsübergreifend auch im dritten Spiel unter seinem neuen Trainer David Unsworth ohne Sieg und ist mit nur einem Punkt Gruppenletzter hinter Apollon Limassol (3). Die Zyprioten glichen in letzter Minute zum 1:1 gegen Atalanta Bergamo (8) aus. Lyon kommt ebenfalls auf acht Zähler.

Lucien Favre unterlag mit Nizza bei Lazio

Athletic Bilbao sicherte sich in der Gruppe von Hertha BSC durch ein 1:0 (0:0) gegen FK Östersunds aus Schweden den ersten Sieg. In der Gruppe J sind die favorisierten Spanier mit fünf Punkten Dritter vor Hertha BSC (4). Es führt Östersunds (7) vor Lugansk (6) aus der Ukraine.

Ex-Bundesligatrainer Lucien Favre unterlag an seinem 60. Geburtstag mit OGC Nizza 0:1 (0:0) bei Lazio Rom. Den Italienern ist mit zwölf Punkten der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen, Nizza (6) hat gegenüber dem belgischen Klub Zulte Waregem (4) und Vitesse Arnheim (1) dennoch gute Chancen auf Platz zwei.

Thorsten Finks Austria Wien siegte

Austria Wien hat in Gruppe D die Chance auf das Erreichen der Zwischenrunde gewahrt. Die Mannschaft des deutschen Trainers Thorsten Fink siegte 4:1 (1:0) bei HNK Rijeka, kommt auf vier Punkte und könnte noch am Zweitplatzierten AEK Athen (6) sowie Tabellenführer AC Mailand (8) vorbeiziehen. Das Duell der Griechen gegen den 18-maligen italienischen Meister endete 0:0. Vor der Partie hatte es Ausschreitungen gegeben, bei denen fünf Milan-Fans leicht verletzt wurden. Bei Wien spielte der ehemalige HSV-Verteidiger Heiko Westermann über die gesamten 90 Minuten.

Für einen Skandal sorgte der französische Nationalspieler Patrice Evra vor dem 0:1 (0:0) von Olympique Marseille im portugiesischen Guimaraes. Der Verteidiger trat einem Fan aus dem eigenen Lager per Karate-Tritt ins Gesicht und wurde daraufhin noch vor Spielbeginn des Platzes verwiesen.