Hamburg. Werder setzt sich gegen Hoffenheim durch. Wolfsburg wirft Hannover aus dem Rennen. Hertha unterliegt Köln.

Bayern braucht das Elfmeterschießen gegen Leipzig

Bayern München hat in einem giftigen Pokal-Thriller den nächsten Angriff des Emporkömmlings RB Leipzig mit Ach und Krach abgewehrt. Die Münchner setzten sich beim erbittert kämpfenden Vize-Meister 5:4 vor 42.558 Zuschauer im Elfmeterschießen durch und stehen zum 17. Mal in Folge im Achtelfinale. Es war der vierte Sieg des Rekordmeisters unter Übergangstrainer Jupp Heynckes im vierten Spiel. Nach 90 äußerst intensiven Minuten und Verlängerung hatte es 1:1 (Halbzeit 0:0) gestanden.

Leipzig wollte im dritten Anlauf unbedingt seinen ersten Pflichtspielsieg gegen den Branchenprimus feiern, hatte aber wieder knapp das Nachsehen - weil Timo Werner verschoss. Emil Forsberg (67.) hatte für RB per Foulelfmeter getroffen, Thiago (73.) glich für die Bayern aus. Leipzigs Mittelfeldstratege Naby Keita sah in der 54. Minute nach einem taktischen Foul an Robert Lewandowski Gelb-Rot. Am Sonnabend kann RB in der Bundesliga gegen die Bayern in der Münchner Allianz Arena (18.30 Uhr/Sky) Revanche nehmen.

Werders Pokal-Heimsieg-Serie ungebrochen

Langersehntes Erfolgserlebnis für Werder Bremen, kurze Atempause für Trainer Alexander Nouri: Die in der Bundesliga noch sieglosen Norddeutschen zogen mit einem überraschenden 1:0 (1:0)-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim im DFB-Pokal ins Achtelfinale ein, der Tabellen-17. stoppte damit vorläufig seine sportliche Talfahrt.

Für den Treffer des Tages sorgte nach exakt einer halben Stunde Ishak Belfodil. Der bislang an der Weser glücklose Torjäger drückte den Ball aus zwei Metern Entfernung über die Torlinie. Der Stürmer verlängerte damit die Pokal-Erfolgsserie der Grün-Weißen vor eigenem Publikum auf nunmehr 36 Partien in Serie seit 1988 ohne Niederlage.

Mit dieser Niederlage ist Europa-League-Teilnehmer Hoffenheim in eine kleine sportliche Krise geschlittert. Auch in der Bundesliga konnte das Team von Coach Julian Nagelsmann zuletzt dreimal in Folge nicht gewinnen.

Freiburg eliminiert "Bundesliga-Schreck" Dresden

Das war ein hartes Stück Arbeit: Der SC Freiburg hat "Bundesliga-Schreck" Dynamo Dresden mit viel Mühe eliminiert und endlich wieder das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Am Mittwochabend gewann der Erstligist, der zuletzt zweimal in der zweiten Runde gescheitert war, gegen die klassentieferen Sachsen mit 3:1 (0:0).

Torjäger Nils Petersen (50.), Kapitän Julian Schuster (61.) und Janik Haberer (81.) schossen die Breisgauer in die Runde der letzten 16 Teams, die am Sonntag von Stefan Effenberg ausgelost wird und dem Verein garantierte Einnahmen von 637.000 Euro in die Kasse spült. Für die unerschrockenen Dresdner traf Rico Benatelli (48.).

Heidenheim besiegt Regensburg

Der im Punktspiel-Alltag arg kriselnde 1. FC Heidenheim ist im DFB-Pokal ins Achtelfinale gestürmt. Das Team von Trainer Frank Schmidt feierte am Mittwochabend in einem turbulenten Fußballspiel einen eindrucksvollen 5:2 (2:1)-Erfolg beim in dieser Saison heimschwachen Zweitliga-Konkurrenten SSV Jahn Regensburg. Die Gäste waren nach einer Gelb-Roten Karte für den Ex-Regensburger Kolja Pusch (65. Minute) sogar in Unterzahl die bessere Mannschaft.

Maximilian Thiel (30./50. Minute), Robert Glatzel (32./82.) und Pusch (55.) erzielten die Tore für die effektiv angreifenden Heidenheimer. Jonas Nietfeld (45.+1) und Marco Grüttner (53.) konnten vor 6678 Zuschauern in der Continental Arena zweimal für den Jahn verkürzen.

Wolfsburg wirft Hannover aus dem Pokal

Remis-König Martin Schmidt kann auch siegen: Der VfL Wolfsburg ist mit dem ersten Erfolg unter seinem neuen Trainer ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Der Cupgewinner von 2015 setzte sich im Niedersachsen-Duell gegen Hannover 96 mit 1:0 (0:0) durch und verpasste dem Bundesliga-Überraschungsteam einen Dämpfer. Schmidt bleibt als Wölfe-Coach ungeschlagen und konnte nach fünf Unentschieden in der Liga erstmals jubeln.

Felix Uduokhai traf kurz nach der Halbzeitpause zum 1:0 der Wolfsburger vor 15.508 Zuschauern (49.). Eine Freistoßflanke von Daniel Didavi lenkte der Verteidiger, der auch schon am Sonntag in der Liga gegen 1899 Hoffenheim zum späten 1:1 getroffen hatte, aus kurzer Entfernung ins Tor. Wolfsburg belohnte sich damit für eine Leistungssteigerung nach schwachem Start.

Osnabrück verpasst das Pokalwunder

Der viermalige DFB-Pokalsieger 1. FC Nürnberg hat mit einem Pflichtsieg das Achtelfinale erreicht. Der Zweitligist siegte am Mittwoch beim Drittliga-Tabellenletzten VfL Osnabrück nach frühem Rückstand in der 2. Runde mit 3:2 (1:1). Letzter verbliebener Drittligist im Wettbewerb ist somit der SC Paderborn, der am Dienstag zu Hause den VfL Bochum (2:0) ausgeschaltet hatte.

Nürnberg hatte in Osnabrück vor 14.000 Zuschauern anfangs große Probleme - besonders mit Marcos Alvarez. Der von Dynamo Dresden gekommene Stürmer verwandelte einen Foulelfmeter zur Führung des Außenseiters (4.) und traf wenig später mit einem Fernschuss die Querlatte (15.). Mikael Ishak erzielte den Ausgleich (38.), der Torjäger traf in seinem siebten Pflichtspiel in Serie. Das 1:2 durch Tim Leibold (51.) konterte Christian Groß (63.), Enrico Valentini (73.) traf zum Sieg für den FCN. Osnabrück beendete das Spiel nach einer Roten Karte gegen Furkan Zorba (76./Notbremse) in Unterzahl.

Köln kann doch noch gewinnen

Kölle lebt! Zwei Tage nach der Blitztrennung von Manager Jörg Schmadtke hat sich der Krisenclub mit einer beeindruckenden Vorstellung zurückgemeldet und Hertha BSC aus dem DFB-Pokal geschmissen. Der in der Fußball-Bundesliga noch sieglose Tabellenletzte 1. FC Köln, der bloß zwei Punkte und drei Tore aus neun Spielen nach Hause gebracht hat, gewann am Mittwoch in der 2. Runde des nationalen Cups 3:1 (2:0) in Berlin.

Simon Zoller (35. Minute), Dominic Maroh (43.) und Christian Clemens (64.) brachten die Gäste in Führung. Durch die Niederlage platzte wieder einmal der Traum der Berliner vom ersten Pokalfinale im eigenen Stadion vorzeitig, daran änderte auch das Tor von Niklas Stark (69.) vor 33.459 Zuschauern nichts. Lediglich die Hertha-Amateure waren 1993 ins Endspiel gegen Bayer Leverkusen (0:1) gekommen.

Ein Auswärtssieg für Stuttgart

Endlich ein Sieg jenseits der Ländle-Grenze: Der notorisch auswärtsschwache VfB Stuttgart kann doch noch fern des eigenen Stadions gewinnen - wenn auch "nur" beim Zweitliga-Schlusslicht. Nach fünf Auswärtspleiten in fünf Punktspielen setzte sich der Fußball-Bundesligist in der 2. Runde des DFB-Pokals 3:1 (1:1) beim 1. FC Kaiserslautern durch.

Daniel Ginczek (20.) per Foulelfmeter, Chadrac Akolo (66.) und Simon Terodde (72.) trafen für den Bundesliga-Rückkehrer, der nach zwei Jahren wieder das Achtelfinale erreicht hat. Kaiserslautern war vor 28.322 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion nach einem Patzer des Stuttgarter Verteidigers Benjamin Pavard früh in Führung gegangen, Lukas Spalvis traf bereits in der 7. Minute.