Kassel. Toller Einstand für Hrubesch-Nachfolger Stefan Kuntz beim 3:0 über Finnland. Ein Torschütze aus einer großen Familie überzeugte.

Stefan Kuntz hat einen perfekten Einstand als neuer Trainer der U21-Nationalmannschaft gefeiert. Die DFB-Auswahl gewann am Freitag ihr erstes Testspiel in der neuen Saison gegen die Slowakei mit 3:0 (2:0) und schaffte damit den neunten Sieg in Serie. Vor 6890 Zuschauern im Auestadion in Kassel erzielten Olympia-Silbermedaillengewinner Grischa Prömel (4.), Niklas Stark (40.) und Levin Öztunali (90.+1) die Treffer für die Mannschaft, in der eine ganze Reihe von Stammspielern und Olympia-Fahrern fehlte.

Öztunali ist der Enkel von HSV-Legende Uwe Seeler, war vom HSV zu Bayer Leverkusen gewechselt, an Werder Bremen ausgeliehen worden und spielt nun bei Mainz 05.

„Mit dem Gesamtauftritt bin ich sehr zufrieden“, sagte Kuntz, der erst seit wenigen Tagen mit dem Team zusammen ist. „Für so eine kurze Zeit, so eine Leistung - Hut ab.“ Er sei den Vereinen dankbar, dass er solch gute Spieler zur Verfügung habe. Was den Europameister von 1996 besonders beeindruckte war der letzte Treffer durch Öztunali. „Da kann man sehen, dass die Spieler nicht aufgeben und bis zum Schluss noch eine Bude machen wollen“, sagte er bei Eurosport.

U21-Trainer Stefan Kuntz
U21-Trainer Stefan Kuntz © WITTERS | ThorstenWagner

Schon am nächsten Dienstag wird es ernst: Dann spielt die deutsche Mannschaft als souveräner Gruppenerster in der EM-Qualifikation in Seinäjoki gegen Finnland.

Kuntz schickte völlig neue U21 aufs Feld

Kuntz, der als insgesamt achter U21-Trainer des DFB an den Start ging, schickte eine völlig neue Formation ins Rennen, in der nur noch drei Spieler aus dem letzten Pflichtspiel im März in Russland dabei waren: Torhüter Timon Wellenreuther, Mo Dahoud und Yannick Gerhardt. In Maximilian Philipp, Marvin Stefaniak und dem Olympia-Zweiten Prömel standen gleich drei Neulinge im Team. Einige Spieler waren in die A-Mannschaft aufgerückt, einige Rio-Fahrer wurden noch geschont.

In der flotten Partie gegen die Mannschaft des früheren Bundesligaspielers Pavel Hapal hatte der Karlsruher Prömel gleich Grund zum Jubel. Er nutzte die erste Chance für sein Team zur 1:0-Führung. Kurz darauf scheiterten Maximilian Philipp und der Wolfsburger Maximilian Arnold knapp. Die Slowaken, die in der EM-Qualifikation als Tabellenführer ihrer Gruppe wie die Deutschen gut im Rennen liegen, setzten in der Offensive auch Akzente, kamen gegen die kompakte deutsche Abwehr aber nur selten zu guten Möglichkeiten.

Im DFB-Team gefiel die Mittelachse mit Wolfsburgs Arnold und dem Gladbacher Dahoud, auch über die Außenpositionen liefen gefährliche Aktionen. Das 2:0 durch Starks Kopfball fiel wie schon der erste Treffer im Anschluss an einen Eckball von Arnold.

Im Laufe der Partie nutzten beide Trainer die Möglichkeiten zu mehreren Wechseln, so dass der Spielfluss ein wenig verloren ging. Dennoch blieben die Gastgeber bei ihren Offensivaktionen stets gefährlich und hatten noch einige Möglichkeiten. Die beste Chance vergaben die eingewechselten Nadiem Amiri und Jeremy Dudziak, die beide an Keeper Marek Rodak scheiterten.