Frankfurt/Main.

Mit der Verpflichtung von Stefan Kuntz als Nachfolger von Horst Hrubesch bei der U 21 hat der DFB eine völlig überraschende Lösung präsentiert. Der Ex-Profi tritt in die großen Fußstapfen von Kult-Coach Horst Hrubesch, der seine Trainerkarriere gerade erst mit der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro krönte. Kuntz war zuletzt als Vorstandsboss beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern tätig, als Trainer trat der Europameister von 1996 bislang nicht groß in Erscheinung.

„Die U 21 hat für uns eine enorme Bedeutung, nicht zuletzt als Sprungbrett zur A-Nationalmannschaft. Daher wollte ich einen Trainer, der aus dem Profifußball kommt, von dessen Fachwissen und Erfahrung junge Spieler lernen und profitieren können“, begründete DFB-Sportdirektor Hansi Flick die unerwartete Personalie. Kuntz ist seit rund 13 Jahren nicht mehr als Trainer tätig, arbeitete vielmehr als Sportdirektor in Koblenz, Bochum und Kaiserslautern. Bei seinen Engagements als Coach bei Borussia Neuenkirchen, Karlsruhe, Mannheim und LR Ahlen hatte er zuvor nur wenige Spuren hinterlassen.

„Mit einer Rückkehr auf die Trainerbank habe ich mich seit längerer Zeit beschäftigt. Von Hansi Flicks Philosophie war ich sofort begeistert, und ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe“, sagte Kuntz. „Die erfolgreiche Arbeit von Horst Hrubesch möchte ich fortführen. Konkret geht es jetzt um die Qualifikation zur U-21-EM 2017 in Polen, wo wir eine gute Rolle spielen wollen.“ Sein Debüt wird er am 2. September in Kassel gegen die Slowakei geben.

Kurz vor Beginn der Länderspiele im September traf Flick zudem weitere Personalentscheidungen. Frank Wormuth soll sich künftig ausschließlich der Aus- und Weiterbildung im Trainerbereich widmen und gibt seine Aufgabe als U-20-Trainer deshalb auf. Seine Nachfolge dort tritt Guido Streichsbier an. Neuer U-19-Coach wird Frank Kramer, der zuletzt bei Fortuna Düsseldorf tätig war. Marcus Sorg wird weiter zum Trainerstab von Joachim Löw gehören.