Pornichet. HSV-Profi trifft mit Schweden am Freitag auf die Squadra Azzurra. Geschichten zu erzählen weiß Ekdal vor allem zu Buffon und Chiellini.

Der schwedische HSV-Profi Albin Ekdal schwärmt vor dem EM-Duell mit Italien von Kapitän Gianluigi Buffon. "Er ist eine unheimlich liebenswürdige Person. Er ist höflich und kümmert sich die ganze Zeit um die jüngeren Spieler. Ich habe nur gute Erinnerungen an ihn“, sagte der Mittelfeldspieler vor dem so wichtigen EM-Gruppenspiel am Freitag (15 Uhr/ZDF) in Toulouse. "Er ist das Symbol dieser Mannschaft und wird hochgeschätzt, nicht nur in Italien, sondern weltweit.“ Der Torwartroutinier sei "unheimlich wichtig“ für die italienische Fußball-Nationalmannschaft.

Ekdal hatte vor Jahren bei Juventus Turin mit Buffon zusammengespielt. Und auch Giorgio Chiellini kennt der Schwede aus dieser Zeit - das gilt vor allem für die dunkle Seite des italienischen Verteidigers. "Auf dem Platz kann er ein Schwein sein", sagte Ekdal über seinen alten Kumpel. Man müsse den 31-Jährigen "ein bisschen reizen", empfahl Ekdal dem schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic. Zwar lasse sich der als intellektueller Kopf der italienischen Abwehr geltende Chiellini nicht zu Revanchefouls hinreißen, "aber er schauspielert und versucht, den Schiedsrichter zu beeinflussen, so auf klassisch italienische Art". Schlimm findet Ekdal das nicht: "Jede Mannschaft hätte gerne einen wie ihn in ihren Reihen."

Chiellini und Buffon kümmerten sich um Ekdal

Ekdal spielte ab 2008 sieben Jahre in Italien, davon zwei bei Chiellinis Klub Juventus Turin. Von dem italienischen Rekordmeister wurde der Schwede anschließend immer wieder an andere Vereine der Seria A verliehen, ehe er 2011 fest zu Cagliari Calcio wechselte. Im vergangenen Sommer verließ er Italien schließlich und ging zum HSV. "Er hat sich um mich gekümmert", sagte der 26-Jährige nun über Chiellini: "Als ich noch keinen Führerschein hatte, nahm er mich mit zum Training." Auch Buffon sei "ein unglaublich netter Kerl, der sich andauernd um die anderen kümmert", meinte Ekdal: "Er ist unglaublich beliebt, verbreitet Liebe in der Mannschaft und reißt so alle mit."

Gegen Irland durfte Ekdal erst ab der 86. Minute grätschen
Gegen Irland durfte Ekdal erst ab der 86. Minute grätschen © Imago/Bildbyran

Seinen Schweden empfiehlt Ekdal in der Partie hohes Tempo. Man müsse trotz des dürftigen 1:1 zum Auftakt gegen Irland aber vorsichtig sein. „Den kleinsten Fehler nutzen die Italiener aus“, warnte Ekdal. Überhaupt habe Italien "die wohl am engsten zusammengeschweißte Hintermannschaft der EM. Wir müssen kreativer spielen und unser Passspiel verbessern, um sie zu überwinden". Italien gewann zum Auftakt etwas überraschend mit 2:0 gegen Belgien.