2:0 gegen Real Madrid. Was wie ein Wunder wirkt, ist mit Blick auf den Kader keins. Warum gelingt dies nicht auch in der Liga?

Ach, was für eine magische Nacht. Die Königlichen zu Gast, Real Madrid. Welch ein Mythos! Glanz, Glamour, Ruhm, der nun auch auf den VfL Wolfsburg abfärben sollte. Nach diesem 2:0-Sieg doch wohl allemal.

Ja, so hatte Martin Winterkorn sich das einst vorgestellt, als er als VW-Chef beschlossen hatte, mit der Fußballförderung Ernst zu machen. Eine hundertprozentige Tochter des Konzerns sind die Profikicker längst, die den Ruhm von Stadt und Marke über ihre Erfolge auf dem Spielfeld mehren sollen. Und ganz nebenbei den VW-Bossen die Chance geben, internationale Geschäftspartner zu einem Logenbesuch bei einem Champions-League-Match einzuladen. Das weckt Emotionen – unterschreiben Sie hier.

Innere Qualitäten der Wolfsburger Profis

Wohl jedes kickende Kind auf dieser Welt träumt davon, irgendwann einmal bei Real Madrid zu spielen, bei Bayern München oder dem FC Barcelona. Vom VfL Wolfsburg träumt niemand. Trotzdem gibt es dort eine Ansammlung erstklassiger Profis, die nur mit erstklassigem Gehalt in die niedersächsische Provinz gelockt wurden. 2:0 gegen Real Madrid. Das ist schön, aber kein so großes Wunder, wenn man sich das VfL-Personal einmal ansieht. Die Misserfolge im Bundesligaalltag sagen viel mehr über die inneren Qualitäten dieser Arbeitnehmer aus.

Mittwoch aber war die Stunde der Freude und der positiven Emotionen vor Millionen an den Bildschirmen. Alles war so großartig, sogar Sorgenkind Max Kruse konnte mit seinem Sohn an der Hand nach dem Schlusspfiff an seinem Image arbeiten. Nur Winterkorn, der immer von genau solch einer Nacht geträumt hatte, der ist nicht mehr da. Er hatte auch an anderer Stelle im Konzern Erfolg um jeden Preis erzwingen wollen.

Das Wunder von Wolfsburg

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